Eigentlich könnte Klaus Murner seit einigen Jahren morgens länger schlafen. Er könnte jeden Tag auf sich zukommen lassen. Seine Zeit planen, gerade so wie es ihm gefällt. Er ist 73 Jahre alt, also eigentlich weit im Rentenalter. Doch vom Ruhestand will er nichts wissen. Und so arbeitet er, dreimal die Woche, nach wie vor am Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Seit 50 Jahren gehört er dort zum Team.
Ehrenurkunde würdigt Engagement
Für sein Engagement in der Wasserwirtschaft hat Klaus Murner jetzt eine Ehrenurkunde erhalten. Die Auszeichnung des Freistaat Bayern überreichte ihm Bernhard Lederer, Leiter des Traunsteiner Wasserwirtschaftsamtes, bei einer Feierstunde. Zur Urkunde gibt es obendrauf eine kleine finanzielle Würdigung sowie einen freien Tag. Lederer sprach von „einem guten gemeinsamen Modus“, den man gefunden habe – und meint damit die Tatsache, dass beide gemeinsam Jahr für Jahr die eine Verlängerung der Anstellung abwägen. Arbeit gibt es genug. Freude am Job hat Klaus Murner sowieso. Entscheidend ist etwas anderes: „Die Gesundheit muss halt passen“, sagt Murner.
Lebenslanges Lernen als Motivation
Der 73-Jährige fühlt sich gesund. Mit langen Spaziergänge und schönen Wanderungen hält er sich fit. Ans Aufhören im Amt denkt er nicht. Im Gegenteil. Er schätzt seine Teilzeitbeschäftigung im fortgeschrittenen Alter sehr. Warum das so ist? Finanzielle Gründe seien es nicht, versichert er. „Wenn es nicht so gut ginge, wäre ich nicht dageblieben.“ Vielmehr freue er sich über die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen: mit denen, die gemeinsam mit ihm älter werden, aber auch mit den Jüngeren im Team. „Wenn Alt und Jung zusammenhelfen, finde ich das bereichernd“, sagt er. Seine Erfahrungen aus einem halben Jahrhundert Tätigkeit in der Wasserwirtschaft treffen dabei immer wieder auf andere Sichtweisen, frische Ideen.
Dazuzulernen und geistig rege zu bleiben: das sind für Klaus Murner die wirklich positiven Aspekte seiner Weiterbeschäftigung.
Die Bereitschaft sich immer wieder auf Neues einzulassen, trug ihn sicherlich auch durch seine lange berufliche Laufbahn: Als gelernter Bauzeichner war er bis Mitte der 1980er-Jahre zuständig für das Zeichnen von Schutzgebietsplänen, Höhenplänen oder auch Lageplänen. Später wechselte er zum Fachbereich „Wasserversorgung“. Dort hielt er unter anderem mit Tusche auf Transparentpapier fest, wo im Amtsgebiet Leitungen und Brunnen zur Wasserversorgung verlaufen. Heute arbeitet Klaus Murner im Fachbereich „Monitoring, Hydrologie, Warndienste“. Tusche und Feder sind längst abgelöst durch zahlreiche EDV-Programme, in die er sich immer wieder bereitwillig einarbeitet. Stets geblieben ist – auch nach 50 arbeitsreichen Jahren – das Gefühl, gebraucht zu werden. Ein Gefühl, das der 73-Jährige gerne noch einige Zeit bei sich behalten möchte.
Bericht und Foto: WWA Traunstein – Würdigung für ein langjähriges Engagement: Klaus Murner arbeitet seit 50 Jahren beim Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Aus diesem Anlass überreicht ihm Behördenleiter Bernhard Lederer als Anerkennung eine Ehrenurkunde des Freistaat Bayern.




