Freizeit

Tipp: Haidachstellwand am Achensee

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im Jahr 2010 wurden im Rofan fünf neue Klettersteige eingerichtet, die in ihrer Gesamtheit als “Achenseer 5-Gipfel-Klettersteig” bezeichnet werden. Entsprechende Zeit, Kondition und Können vorausgesetzt, lassen sich diese zu einer ausgedehnten Tagestour zusammenfassen. Den ersten Steig in der Runde bildet die Nord-Süd-Überschreitung der Haidachstellwand. Der Klettersteig wurde benannt nach Hans Obholzer, dem Gründer der Ortsstelle Maurach am Achensee des Österreichischen Bergrettungsdienstes.

Die Haidachstellwand ist im Grunde ein bis 2010 eher unbekannter Gipfel, für viele auch ein Geheimtipp. Damit ist es nun leider vorbei, denn der Klettersteig wird gut angenommen. Trotzdem wird dieser Gipfel den fortgeschrittenen Bergfreunden vorbehalten bleiben, denn der Zugang zum Gipfelkreuz mit Edelweiss, egal von welcher Seite, erfordert auch auf den Normalwegen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Startpunkt:

Die Tour beginnt bei der Gipfelstation der Rofanbahn auf 1834 m. Mit PKW über die Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Wiesing-Achensee-Zillertal. Von dort über die Achenseebundesstraße B 181 bis Maurach (10 km).
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhof Jenbach (zwischen Innsbruck und Kufstein). Von dort mit dem Linienbus oder Taxi nach Maurach (4 km).

Die Tour:

Zunächst fahren wir mit der Rofanbahn bis zur Bergstation bei der Erfurter Hütte.

Von der Bergstation wandern wir über die Maurachalm entsprechend den gelben Wegweisern auf dem Grubastieg in Richtung Rofanspitze. Bei der Gabelung auf ca. 1945 m folgen wir dem rechten Weg in Richtung Haidachstellwand (Krahnsattel). Oberhalb eines Weihers, der Grubalacke, erreichen wir schließlich den Krahnsattel. Hier zweigt nach rechts auf ca. 2025 m rechts der Weg zur Haidachstellwand ab. Dieser führt uns in wenigen Minuten direkt zum Einstieg bei einer Hinweistafel.

Der Steig führt zuerst in den Schwierigkeitsgraden A, B und (dreimal) B/C bis zum Gipfel des Hexenstein (Clesida), einem vorgelagerten Felsblock der Haidachstellwand. Hier besteht die Möglichkeit des Ausstiegs. Mit diesem Gipfel haben wir bereits ca. die Hälfte des Klettersteigs bezwungen. Nach einer Gehstrecke von wenigen Minuten stehen wir vor der steilen Wand, die uns in schöner, einfacher Kletterei (einmal B/C, sonst B) bis zu einer Seilbrücke führt. Wenige Höhenmeter danach stehen wir bereits am Ausstieg und sehen das Gipfelkreuz vor uns, zu dem wir über eine Bergwiese leicht ansteigend wandern.
Abstieg: Vom Gipfelkreuz folgen wir in südwestlicher Richtung dem deutlich sichtbaren Weg und steigen auf diesem ab, einige Griffe erleichtern auf einer Länge von ca. 15 Metern den Abstieg über eine glatte Platte. Alternativ kann man auch über den neu eingerichteten Klettersteig (hier wieder Klettersteigausrüstung erforderlich) absteigen. Dieser beginnt etwas weiter vorn bei einem deutlich sichtbaren Drahtseil (Schwierigkeit: B). Kurze Zeit später vereinigen sich beide Wege wieder.

Informationen kompakt:

  • Schwierigkeit:
    • Weg einfach, Klettersteig mittel – Schwierigkeit A/B und einige Stellen C
    • Für größere, erfahrene  Kinder geeignet, allerdings sind an einigen Stellen die Bügel etwas weit auseinander.
  • Dauer: insgesamt ca. 3,5 – 4 Std., davon 1 Std. im Klettersteig
  • Einkehrmöglichkeiten: Mauritzalm, Erfurter Hütte
  • Höhenunterschied: ca. 500 m, davon 120 hm im Klettersteig
  • GPX-Track zum Download: www.roberge.de/tour.php?id=917

Text und Fotos: Reinhard Rolle / roberge.de


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Toni Hötzelsperger

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