Nationalparke Sumava und Bayerischer Wald erneut als Transboundary Parks ausgezeichnet
„Dieses Gebiet ist zweifellos eines der wichtigsten Waldschutzgebiete im europäischen Kontext. Dieser Erfolg wäre ohne grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsame, abgestimmte Maßnahmen nicht möglich gewesen.“ Dieses Fazit zieht die Europarc Federation, die Dachorganisation europäischer Großschutzgebiete, zur Zusammenarbeit der Nationalparke Šumava und Bayerischer Wald. So dürfen sich beide erneut über die die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ freuen.
Seit 2009 trägt das bayerisch-böhmische Duo durchgehend die Auszeichnung, die in der Regel alle fünf Jahre erneuert werden muss. Damit gehört man zum auserwählten Kreis der derzeit elf grenzüberschreitenden Schutzgebietsregionen Europas. „Ihre Zusammenarbeit, deren Wurzeln in den 1990er Jahren liegen, ist heute ein Modell für eine langfristige und vertrauensvolle Partnerschaft. Im Laufe der Jahre hat sie sich zu einer vielseitigen, kontinuierlichen und unkomplizierten Zusammenarbeit entwickelt, die alle Aspekte des Schutzgebietsmanagements umfasst“, lobt Europarc-Präsident Michael Hošek in seinem Glückwunschschreiben.

Martin Starý (rechts), stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava, nahm die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ von Europarc-Präsident Michael Hošek entgegen. (Foto: Vaidas Garla)
Entgegengenommen hat die Auszeichnung vergangene Woche Martin Starý, stellvertretender Direktor des Nationalparks Šumava, auf der Europarc Konferenz im litauischen Birštonas. „Ich bedanke mich für das Feedback zu unserer Arbeit, aber auch für die langjährige Unterstützung“, so Starý. „Es ist mir eine Ehre, für unsere einzigartigen Parke arbeiten zu dürfen. Parke, in denen die Natur das Recht hat, Natur zu sein. Möge dieser Tag also ein Fest der wilden Natur und der dauerhaften, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Deutschland sein.“
Beide Schutzgebiete arbeiten unter anderem in den Bereichen Forschung, Umweltbildung, Wildtiermonitoring, Öffentlichkeitsarbeit und Waldmanagement zusammen. Sogar gemeinsame Streifen der Ranger gibt es. Daher sei man eines „der etabliertesten und inspirierendsten Beispiele für grenzüberschreitendes Management in Europa“, schreibt Europarc-Präsident Michael Hošek.
„Die Würdigung freut uns natürlich sehr“, sagt Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald. „Sie ist nicht nur Anerkennung dessen, was in der Vergangenheit bereits geleistet wurde, sondern auch Ansporn, die Kooperation mindestens genauso intensiv fortzusetzen. Denn die Natur kennt keine Grenzen. Daher ist das gelebte Miteinander unserer beiden Nationalparke ein Glücksfall für den Prozessschutz in unseren wilden Wäldern.“
„Ich bin begeistert“, stimmt auch Pavel Hubený, Direktor des Nationalparks Šumava, in den Jubel ein. „Unsere Zusammenarbeit macht nicht nur Sinn, sondern führt auch zu einer schöneren und wilderen Natur. Die Tatsache, dass unsere Arbeit auf internationaler Ebene gewürdigt wird, ist wirklich großartig und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir verstehen die Auszeichnung als „Transboundary Parks“ aber nicht nur als eine Bestätigung für die gut funktionierende Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Bayerischer Wald, sondern auch als Auftrag, den gemeinsamen Weg in den kommenden Jahrzehnten fortzusetzen.“




