Tourismus

Unterstützung für Torfbahnhof Rottau

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ausführlich behandelte der Gemeinderat Übersee in seiner jüngsten Sitzung den Antrag des Museumsvereins Torfbahnhof Rottau auf finanzielle Unterstützung zur Erneuerung und Ausstellungserweiterung der Verladehalle Torfbahnhof. Bürgermeister Herbert Strauch informierte, dass die Liegenschaften am Torfbahnhof und auch viele der Gebäude in schlechtem Zustand und immer maroder würden. Die Verladehalle stelle laut des Vereins inzwischen ein Sicherheitsrisiko auf dem Gelände dar und musste gesperrt werden.

Laut Antrag belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 128 650 Euro brutto. 50 000 Euro der Kosten würden voraussichtlich von Leader übernommen, 10 000 Euro könne der Verein selbst tragen. Es verbleibt eine Lücke von rund 68 650 Euro, die von den Gemeinden Bernau am Chiemsee, Grassau und Übersee, auf deren Grund der Torfbahnhof liegt, übernommen werden sollte.

Wenn man den Betrag auf die drei Gemeinden verteile, müsste jede Gemeinde rund 22 885 Euro tragen. Die Gemeinde Bernau habe bereits einen Zuschuss in Höhe von 7 500 Euro für 2026 unter der Voraussicht in Aussicht gestellt, dass die Leader Förderung zugesagt werde. Der Markt Grassau habe den Antrag zurückgestellt, so der Rathauschef. Grund war, dass das nächste Projekt, die Sanierung der baufälligen RAD-Baracken mit geschätzten Kosten von 100 000 Euro geplant wird. Außerdem werde eine Gesamtkonzeption zur Zusammenarbeit des Museums mit dem gemeindlichen Museum Salz & Moor gewünscht.

Bürgermeister Herbert Strauch (Freie Bürgerliste, FBL) sagte, er sei selbst in der Vorstandschaft von Leader und wisse, dass der Torfbahnhof gute Chancen habe, gefördert zu werden. Er halte es für „gut investiertes Geld“, den Torfbahnhof zu sanieren, denn der Vereine habe viele Mitglieder, die auch wieder Schwung in die Besucheranzahl bringen würden. Übersee selbst habe nicht so viele Museen und historische Denkmäler, so dass es gut sei, für die Planungssicherheit der Sanierung ein Zeichen zu setzen.

Während Stefan Berres (CSU) sagte, dass es Übersee wie Bernau machen sollte, sagte Hans Schönberger (FBL), es sei jammerschade, wenn der Torfbahnhof wegen mangelnder finanzieller Unterstützung immer weiter herunterkomme. Leo Segin (GfÜ, Gemeinsam für Übersee) malte aus, wieviel man aus dem alten Museumsgelände machen könnte – zum Beispiel durch die Anbringung von Solaranlagen eine Dokumentation über die Energiegewinnung damals und heute. Museen seien immer zuschussbedürftig, stellte Anton Stefanutti (Grüne) fest. Das ganz Ensemble des Torfbahnhofs sei „geschichtlich wertvoll“, so dass er dafür plädierte mehr herzugeben. 7500 Euro seien „einfach zu wenig“. So schlecht stehe Übersee finanziell nicht da. Auch Hans Thullner (Grüne) meinte, man müsse auf jeden Fall etwas hergeben, aber mit 7500 Euro liege man schon richtig. Oliver Parker (CSU) fragte nach genaueren Zahlen, ob es Führungen gebe und auch Schulklassen kämen, was Geschäftsleiterin Rosemarie Steffl bejahte. Bei der Abstimmung waren alle, bis auf Anton Stefanutti, für eine einstweilige Förderzusage für 2026 von 7500 Euro vorbehaltlich der Leader Zusage. Er hätte einen höheren Betrag vorgeschlagen.

Bericht und Biler: Christiane Giesen

Der Torfbahnhof in Rottau wie er heute aussieht und das historische Gelände mit den maroden Baracken.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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