Leitartikel

Pittenharter Oldtimerfreunde am Großglockner

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Für sieben Oldtimer vom Verein „Freunde alter Fahrzeuge“ ging es letztes Wochenende nach Österreich. Ferleiten am Großglockner war das Ziel für die nostalgischen Fahrzeuge. Bereits zum 23. Mal fand vom 18. bis 21. September 2025 die Oldtimer Traktor Weltmeisterschaft am Großglockner statt. Unter dem Motto „Auffi muasi i“ gingen am Samstagmorgen rund 450 Bulldogs an den Start um den höchsten Berg Österreichs zu „bekämpfen“ und den begehrten Titel des Weltmeisters oder Klassensiegers zu holen.

Seit der Anmeldung im Februar gab es nur noch ein Thema, welcher Gang, wieviel Gas um Bergstrecke möglichst gut und passend zu bewältigen, Tipps gab es von den alten Hasen, wie Christof und Joachim Jost, Niklas Eder und Hans Gruber die, dieses Event schon öfters gefahren sind. Sorge war auch, das antike Schätzchen ohne glühende Bremsen wieder heil ins Tal zu bringen. Die Oldtimer Traktor WM ist eine Gleichmäßigkeitsfahrt, Teilnehmer, die für den Streckenteil 1 aliquot zu Streckenteil 2 am gleichmäßigsten gefahren sind, können sich über den Sieg in der jeweiligen Klassenwertung freuen. Bei frischen Temperaturen und aufgehender Sonne reihten sich schon weit vor Startbeginn die Bulldogs mit laufenden Motoren vor der Mautstelle auf. Mit dabei die beiden Vorstände des Pittenharter Oldtimervereins, Christoph Niedermaier (1.VS) mit seinem 38 PS Eicher Königstiger 74, Baujahr 1963, Hans Gruber (2.VS) mit dem 18 PS starken Primus P18 aus dem Jahr 1951, Niklas Eder mit seinem IHC 633, 52 PS und Baujahr 1978, Jost Christof mit dem 36 PS starken Güldner G40S Toledo aus dem Jahr 1964 und sein Vater Joachim mit einem Hanomag Perfekt 400, 32 PS und Baujahr 1964. Mit an den Start gingen auch Maxi Kirr und sein Case ICH Maxxum 5150 mit 125 PS, Baujahr 1993 und Michael Künzner-Hingerl mit einem Eicher Tiger, 25 PS, Baujahr 1961. Laut Teilnahmebedingungen darf zu keinem Zeitpunkt die Geschwindigkeit mehr als 30 km/h betragen, bei Missachtung dieser Vorgabe werden die Fahrzeuge werden vom Wettbewerb disqualifiziert, ebenso sind baulich stark veränderte Traktoren nicht zugelassen und das Mindestalter muss 30 Jahre betragen.

Für die Zeit der Bergfahrt ist die komplette Großglocknerstraße für andere Fahrzeuge gesperrt. Gestartet wurde um halb acht, im fünfzehn-Sekunden-Takt ging es für Fahrzeuge auf die knapp 13 Kilometer lange und teils 12 Prozent steile Bergstrecke in Serpentinen hinauf zum Fuscher Törl aus 2.428 m Seehöhe und anschließend auf den Parkplatz Fuschertörl. Besonders für die drei Neuen blieb es bis zur letzten Kehre aufregend und spannend, denn sie hatten nicht nur die Zeit und Geschwindigkeit im Auge, auch der Gedanke, ob der Bulldog die Strecke schafft, ohne dass der Motor heiß wird, war ein steter Begleiter. Mit einer charmanten Ansage wurden alle Fahrer am Ziel von begrüßt und kurz ihre Fahrzeuge vorgestellt. Der Wettergott hatte es wirklich gut mit den Weltmeisterschaftsteilnehmern gemeint, bei sommerlichen Temperaturen und strahlend blauen Himmel wurde der Aufenthalt auf  dem 2430 Meter hoch gelegenen Restaurant ein wahrer Genuss. Viele der Teilnehmer sind schon alte Hasen, freudig haben sich alte Bekannte am Berg begrüßt und sich über ein Wiedersehen gefreut. Nach einem Erinnerungsfoto ging es dann auch für die Pittenharter Oldtimerfreunde wieder Talwärts und die hatte ihre Tücken, war doch inzwischen die Hochalpenstraße wieder für den kompletten Verkehr freigegeben. Mit Rad- und Motorradfahrern und vielen Autos ging es, die überwältigende Bergpanorama bestaunend, vorsichtig den Berg runter. Am Abend stand der große WM-Ball im Festzelt in Bruck auf dem Programm. Gespannt warteten alle Festbesucher auf die Verkündigung des Siegers und damit auf den Weltmeister der 23. Oldtimer Traktor WM 2025.

Für die ersten Plätze bei den Wertungen in den verschiedenen Altersklassen hat es für die Pittenharter nicht ganz gereicht, als bester im Gleichmäßigkeitsfahren erreichte Hans Gruber mit einer Zeitdifferenz von 29,91 Sekunden den 95 Platz von insgesamt 418 gewerteten Teilnehmern. In der Mannschaftswertung haben die sieben Pittenharter Platz 10 von 30 gewerteten Gruppen erreicht. Aber wie erster Vorstand Christoph Niedermaier am Festabend freudig sagte: „ein Sieg wäre schön, aber dabei sein ist alles“ und wie es so schön heißt nach der WM ist vor der WM, unter den begeisterten „Freunden alter Fahrzeuge aller Art“ werden schon wieder Pläne für das kommende Jahr geschmiedet. Neben der erlebnisreichen WM-Fahrt waren die Tage in der traumhaften Bergkulisse der Glocknergruppe für die sieben Fahrer und ihre sieben Begleiter ein großartiges Erlebnis und für alle war es wichtig, dass sie und ihre Bulldogs wieder gut nach Hause gekommen sind.

Bericht und Bilder: Emmy Künzner-Hingerl

-Huber & Kaffl Nutzfahrzeuge GmbH hat für drei Bulldogs einen LKW, das Lohnunternehmen Sebastian Lowak GmbH die Plattform und die Firma Martin Maier GmbH den Tieflader zur Verfügung gestellt, die so am Freitagmorgen nach Ferleiten transportiert wurden.

-(von links) Michael Künzner-Hingerl, Max Kirr, Christoph Niedermaier und Georg Kirr

-Kaiserwetter am Freitagnachmittag bei der Ankunft an der Sammelstelle in Ferleiten

-Glücklich und zufrieden und stolz das Ziel auf 2430 m  erreicht zu haben, (von li) Hans Gruber und Andreas Fenzl, Marianne und Christoph Niedermaier, Georg und Max Kirr, Christof und Joachim Jost, Quirin Zunhammer und Niklas Eder, Michael und Emmy Künzner-Hingerl

-diese begehrte Plakette wird fortan die Oldtimerbulldogs schmücken

 

 

 


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Toni Hötzelsperger

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