Voll auf ihre Kosten kamen Veranstalter, Musiker und Besucher an drei Tagen bei der heurigen, von der Priener Marketing GmbH (PriMa) organisierte Großveranstaltung Swinging Prien inmitten der Hauptplätze der Marktgemeinde. Vom Auftaktkonzert am Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag mit Bad Aiblinger Bigband Sound waren alle Plätze und Bühnen voll besetzt.
„Das war eine besondere Form des Gottesdienstes“ – mit diesen Worten charakterisierte Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth das Auftaktkonzert mit der Gruppe Blues4Use, das wegen vorhergegangenem Regen vom Kleinen Kurgarten in den Chiemsee-Saal verlegt wurde. Gut 600 Besucher drängten sich an diesem Abend in den Saal und waren bei inzwischen verbesserter Witterung im Kurgarten und sie ließen sich dreieinhalb Stunden (bei zwei Pausen) von den Musikern eine Mischung von Blues-Variationen, Bläsersätzen und Improvisationen gefallen. Blues4Use und Anita Berger als Überraschungsgast mit zwei Blues auf der elektrischen Lap Steel Gitarre versetzten die Zuhörer nicht nur in Stimmung und Tanzlaune, sie brachten sie schier aus dem Häuschen. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert, der bei seiner launigen Begrüßung die siebenköpfige Formation Blues4Use als Priener Nachwuchs-Band bezeichnete und die vielen Besucher waren begeistert von der hohen Professionalität der einzelnen Musiker und der von ihnen erzeugten Musik. Vor fünf Jahren war die Band Blues4Use erstmals bei der Veranstaltung Swinging Prien aufgetreten, zum vierten Male übernahmen sie das Eröffnungskonzert – stets mit wachsendem Besucherzuspruch. Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth als Posaunist sprach nach dem Sonntags-Gottesdienst von einer zutiefst passenden Kombination von Musik und Gottesdienst. „Die von Gott zur Verfügung gestellten musikalischen Talente bei kirchlichen Aufgaben und bei weltlichen Veranstaltungen nutzen zu können, macht mir sehr große Freude“, so der Pfarrer, der all seinen Band-Mitgliedern unter der Leitung von Ulli Nathen-Berger bescheinigte, weite Wege in Kauf zu nehmen, um am Glück des Miteinander-Musikmachens teilhaben zu können.
Fünf Bühnen, stets volle Plätze und gute Priener Wirte
Dem fulminanten Auftakt am Freitagabend folgte ein nicht minder lebhafter Samstag, der bereits mittags mit einem Familien- und Kinderprogramm begann. Auf der ersten Bühne am Marktplatz zogen die Tanzschulen Wangler und Ziegler junge Jazz-, Breakdance- und Hiphop-Anhänger in ihren Bann. Insgesamt fünf Bühnen präsentierten die unterschiedlichsten Musikstile. Auf der Marktplatz-Bühne traten nacheinander THE HOT STUFF JAZZBAND (Jazz), die Band CreamCake (Cross Over) und die Gruppe SOULISSIMO (Soul) auf. Auf der zweiten Bühne in der Bernauer Straße wechselten sich Songpoet Florian W. Huber, das Quarteto descanso und Jazz-Sängerin Gerti Raym ab. Die Rosenheimer Jugendbigband der Stadtkapelle und die SwingInn Bigband Rosenheim begeisterten beim Cafe NOVA an der Seestraße und ein überaus großes Publikum fand sich ein am Wendelsteinparktplatz und vor dem Piraten Pub. Dort kamen mit Kindermitmachliedern und mit dem Kindermusical „Ritter Kamenbert“ vom Kleinen Theater Klein und Groß voll auf ihre Kosten. Erstmals mit dabei bei Swinging Prien war das Restaurant Verde in der Seestraße, im dortigen Zelt spielte die Old Stack O´Lee Jazzband auf und faszinierte mit Swing und Dixiland. Im Restaurant Verde klang Swinging Prien am Sonntagabend mit dem Motto „Choose Jazz“ aus. An allen Plätzen sorgen die Priener Gastronomen (Fischer am See, Mitterer Event, Bäckerei Müller, Mesner-Stub´n Catering, Luitpold am See, Bamis Wok wellfood kitchen und Piraten Pub) für abwechslungs- und einfallsreiche Bewirtung. „Die Bewirtung klappte vorzüglich, so dass zur Musik und zum Bühnenprogramm bei sommerlichen Temperaturen meditarrene Stimmung aufkam und die Wirte zum großen Gesamt-Erfolg erheblich beitrugen“, so Organisatorin Caroline Brunnthaler von der Priener Marketing GmbH.
Geistiger Höhepunkt des dreitägigen Swinging Prien war auf dem Marktplatz ein Ökumenischer Gottesdienst, den Pastoralreferentin Edith Heindl von der Katholischen Pfarrgemeinde und Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth von der Evangelischen-Lutherischen Gemeinde mit dem Motto „Ich will meine Ruhe haben“ hielten. Nach einem diesbezüglichen Eröffnungsdialog, bei dem Ruhestörungs-Faktoren wie Kinder, Bauen, Kuh- und Kirchenglocken, Hahnkrähen und Vogellärm in den Bäumen vorkamen, erläuterte Edith Heindl die Lebensrealität mit den Worten: „Ein störungsfreies Leben ist eine Illusion, Gewohnheiten geben zwar Sicherheit, aber manchmal tragen sie nicht mehr durch. Schließlich leben wir nicht allein, wir sind in einem großen Ganzen unterwegs, deswegen: suchen wir gemeinsame Entscheidungen und lassen wir uns auf Gott als unseren verlässlichen Begleiter ein“. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Gospelchor der Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde unter der Leitung von Wolfgang Prechtler. Die Kollekte beim Gottesdienst wurde dem Sozialdienst Katholischer Frauen zur Verfügung gestellt. Den Gospelweisen folgten noch Bigband-Klänge zu einem gemütlichen Frühschoppen mit der Bad Aiblinger Big Band, was spontan und gerne auch zum Tanz auf dem Marktplatz führte. „Drei Tage lang Superstimmung, gute Musik und gemütliche Stunden, das ist genau das, was zur gemeinsamen Freude von Prienern und ihren Gästen beiträgt. Gleich mehrmals bin ich gefragt worden, ob wir ein solches Fest nicht öfters im Jahr feiern sollten“, so die begeisterte Geschäftsführerin Andrea Hübner von der PriMa.
Foto: Hötzelsperger – Eindrücke vom Swinging Prien – Bühne Bernauer Straße
Weitere Informationen: www.prien.de
