Leitartikel

Trauer um Renate Schuderer aus Prien

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Renate Schuderer war mehr als nur eine gewissenhafte Kollegin, sie war eine Persönlichkeit mit einem stets freundlichen Wesen, das mit Vertrauen und Fingerspitzengefühl sowie mit großer Hingabe und Pflichtbewusstsein ihren Dienst versah. Sie prägte mit ihrer Hilfsbereitschaft und Herzenswärme das Miteinander im Rathaus und in der Gemeinde, sie war für viele Leute eine Stütze und eine Freundin“ – mit diesen Worten würdigte Priens Bürgermeister Andreas Friedrich am offenen Urnengrab die Verdienste von Renate Schuderer. Diese verstarb nach längerer Krankheit und nach einem mehrjährigen Kursana-Aufenthalt im Alter von 81 Jahren.  

Bei der Trauerfeier in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ erinnerte Pater Livio ebenfalls an einen Herzensmenschen, der mit seiner Fürsorge, mit seinen Gaben und mit seiner Lebensfreude niemals sein Geburtsland Tirol mit ihrer Heimatstadt Innsbruck und die ihr anvertraute Familie vergessen hatte. Schwere Schicksalsschläge waren der Tod ihres neunjährigen Sohnes und vor neun Jahren der Tod ihres Ehemannes Hans. Wie ihr Sohn Markus bei der Trauerfeier in der Kirche sagte, lernte sie als ausgebildete Einzelhandelskauffrau ihren Mann Hans kennen. Schon früh übernahm sie bei einem Architekten Verantwortung. Ein Glücksfall war es dann, dass Hans Schuderer im Priener Krankenhaus als Pfleger und Pflegedienstleiter Arbeit fand. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft mit dem damaligen Verwaltungsleiter Michael Anner senior. 50 Jahre bis zum Tod von Hans Schuderer währte die Ehe mit seiner Frau Renate. Diese fand in Prien zuerst im gemeindlichen Bauamt bei dessen Leiter Max Priller eine Anstellung, dazu hieß es weiter: „Renate Schuderer mochte die Leute und Arbeit, ihr Beruf war zugleich Berufung und als Sekretärin war sie für vier Bürgermeister und die Geschäftsleiter eine Kollegin, die Zuhören und Mitdenken konnte“.

Verdienste im Priener Rathaus und für das Ferien- und Seniorenprogramm

An diese Eigenschaften erinnerte auch Erster Bürgermeister Andreas Friedrich, der zusammen mit seinem Stellvertreter Michael Anner junior eine Blumenschale niederlegte. Dabei ergänzte er: „Als Frau Schuderer 2009 in Rente ging, engagierte sie sich weiterhin für unsere Gemeinde mit viel Herzblut. Unter anderem wurde sie bei der Erstellung des Häuserbuches und im Sinne der Partnerschaften mit Graulhet in Frankreich und Valdagno in Italien aktiv“. Die vielen Verdienste für die Marktgemeinde Prien würdigte der Gemeinderat mit der Partnerschafts-Medaille und mit der Kleinen Ehrenmünze in Gold.

Ihre besonderen Verdienste um das Priener Ferien- und Seniorenprogramm lobte Helga Stampfl als Seniorenbeauftragte, dabei erinnerte sie daran, dass Renate Schuderer im Jahr 2003 die Idee zum Seniorenprogramm hatte und so lange es gesundheitlich ging half sie mit ihrem Organisationstalent, mit ihren Ideen und mit ihren Texten mit. „Heute sind wir 10 Personen, die das Seniorenprogramm betreuen, wir alle versprechen, dass wir im Sinne von Renate dabeibleiben“ – so Helga Stampfl. Einen weiteren Dank gab es vom Priener Trachtenverein. Dessen stellvertretender Vorsitzender Lorenz Obermüller dankte für die Vereinszugehörigkeit seit 2017 mit einer Blumenschale und mit einem letzten Fahnengruß. Auch die Priener Kolpingfamilie ehrte mit ihrer Fahne die Verstorbene ob ihrer Verdienste zu dieser Gemeinschaft. Die musikalische Gestaltung in der Pfarrkirche übernahmen der Chiemseewinkl-Dreigesang sowie Bartholomäus Prankl mit Orgelweisen, auf dem Friedhof spielte ein fünf Mann starke Beerdigungsmusik aus den Reihen der Priener Blaskapelle.

Sterbefoto: Renate Schuderer / Urkunde Goldene Münze / Fotos: Helga Stampfl (Seniorenprogramm)

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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