Gesundheit

AWO Traunstein: “Ehrenamt trifft Expertise”

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

“Man kann nicht allen helfen, sagte der Engherzige, und hilft keinem“, dieses Zitat von Marie von Ebner Eschenbach stellte der Schirmherr der groß angelegten Informationsveranstaltung zur Flüchtlings- und Integrationsberatung, Josef Konhäuser, Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an den Anfang seines Grußworts.

Die Integrationslotsenstelle Traunstein des Kreisverbands der AWO hatte unter dem Motto „Engagement triff Expertise“ eine Veranstaltung in und vor den Räumen der AWO in der Crailsheimstraße organisiert, bei der Vertreter vieler Hilfseinrichtungen im Raum Traunstein vor Ort waren und mit Hilfe von Flyern und ergiebigem Infomaterial für Fragen von ehrenamtlichen Helfern und den Austausch untereinander zur Verfügung standen.

Der stellvertretende Landrat Josef Konhäuser dankte insbesondere den Ehrenamtlichen, für „Ihre Zeit, Ihre Energie und Ihre Menschlichkeit“ denn Integration sei im Landkreis Traunstein eine gemeinschaftliche Aufgabe, getragen von Haupt- und Ehrenamt und vom Willen, Brücken zu bauen statt Mauern. „Sie helfen – und das ist ein starkes Signal für unsere Gesellschaft.“ Er würdigte auch besonders die Arbeit des Organisationsteams der Integrationslotsenstelle um Christina Hille, die alle namentlich begrüßte und zum Ablauf des Nachmittags informierte.

Mit dabei waren unter anderem die Diakonie, die Caritas, verschiedene soziale Ansprechpartner am Landratsamt wie der Jugendbeauftragte oder die Rechtsberatung für Flüchtlinge, als Vertreterin der Stadt Traunstein, zweite Bürgermeisterin Walburga Mörtl-Körner, das Mehrgenerationenhaus Traunreut, die Jobbegleiter der vhs Traunstein und Vertreter des Ausbildungszentrums Traunstein.

Der Geschäftsführer der AWO, Kai Wagner, betonte in seiner Ansprache, bei dieser Veranstaltung wolle man zivilgesellschaftliches Engagement und die professionelle Unterstützung für Geflüchtete zusammenbringen. Ehrenamtliche begleiten Geflüchtete oft stundenlang zu Ämtern und Behörden oder Arztbesuchen. „Sie geben Menschen aus anderen Ländern das Gefühl, hier nicht allein zu sein“. Es sei jedoch wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen: Begleiten und sprachlich aushelfen könnten viele – rechtlich beraten nur ausgewiesene Experten, so Wagner. Genau diese Kombination aus freiwilligem Einsatz und fachlicher Expertise wolle man hier unterstützen. Jeder Freiwillige trage dazu bei, frühzeitige und effektive Integration zu leisten – eine große Chance für das Gemeinwesen, das davon enorm profitiere. „Durch ihr unermüdliches Tun werden kulturelle Barrieren überwunden und das Wir-Gefühl gestärkt, so Wagner. Die Erfahrungen und kreative Ideen der Ehrenamtlichen seien für die professionellen Beratungsstellen ebenso wertvoll wie umgekehrt deren rechtliches und organisatorisches Know-how für die Helfer. „Ehrenamt trifft Expertise“ sei daher nicht nur ein schöner Titel, sondern gelebte Praxis.

Nach den Grußworten zeigten die vielen lebhaften Gespräche  in lockerer Atmosphäre bei Getränken und Häppchen, wie gelungen diese erste Infoveranstaltung in diesem Rahmen war. Allerdings waren noch nicht sehr viele Ehrenamtliche vertreten.  Bei einer kurzen Nachbesprechung war sich das Organsiationsteam einig, dass Veranstaltungen dieser Art auf jeden Fall wiederholt werden sollten, am besten regelmäßig mehrmals im Jahr.

Bericht und Bilder: Christiane Giesen


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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