Was für ein besonderer Tag für Ruhestandspfarrer Josef Kreuzpointner und für seine Gemeinde Schleching. Er feierte mit den Angehörigen und Freunden, der gesamten Geistlichkeit aus dem Achental, Wegbegleitern und den vielen Kirchenbesuchern in der St. Martin Kirche in Unterwössen den Festgottesdienst zu seinem 60. Priesterjubiläum.
Da in Schleching die neue Orgel noch nicht installiert ist, wurde auf die St. Martin Kirche ausgewichen; denn eine besondere Freude war es für den Jubilar, dass sein Neffe Johannes Simon Kreuzpointner die Orgel dort spielte. Dieser hatte für seinen Onkel Teile der Messe komponiert, kombiniert mit Liedern aus dem Gotteslob mit dem Kirchenchor unter Leitung von Maria Blank.
Zur großen Freude von Pfarrer Kreuzpointner war auch Don Zlatko Kevin Brauchler aus dem Vatikan angereist, um an dem Festgottesdienst teilzunehmen. Am Altar wurde der Pfarrer außerdem von Pfarrer Martin Straßer und den beiden Diakonen Rainer Vogel und Erik Oberhorner begleitet. Der Jubilar erinnerte sich an die Worte bei seiner Heiligen Priesterweihe und Primiz im Jahr 1965 „Herr, nimm mich, wie ich bin und mache mich, wie Du mich haben willst“. Worte, die ihn in den 60 Jahren als Priester begleitet haben.
Die Stimmung in der so schön mit Blumen geschmückten, vollbesetzten Kirche war sehr feierlich, der Duft von Weihrauch erfüllte den Raum. Zehn Ministranten aus Schleching und sieben aus Unterwössen saßen links und rechts vom Altar. Die Besucher konnten auch noch eine Uraufführung erleben, an der sie sich selbst beteiligten. Johannes Simon Kreuzpointner hatte das Lied „Ehre sei Gott in der Höhe“ eigens für diese Messe komponiert, die Strophen wurde (nach vorheriger Probe) abwechseln vom Chor allein und von den Kirchenbesuchern voll Begeisterung gesungen.
Besuch aus Rom
Priester Don Zlatko Kevin Brauchler aus Rom ließ die 60 Jahre, die zu dem seltenen Fest des diamantenen Priesterjubiläums geführt haben, Revue passieren. 1965 beim Hochfest der Apostel Peter und Paul hat Josef Kreuzpointner durch Kardinal Döpfner die heilige Priesterweihe im Freisinger Dom empfangen. Kevin fragte sich, wie vielen Menschen der Pfarrer in den 60 Jahren den Weg zum Glauben gezeigt hat, in Gesprächen, im Religionsunterricht, bei den heiligen Messen, bei Hochzeiten und an den Tiefpunkten und leidvollen Zeiten des Lebens, immer hat er Trost gespendet und mit einem hörenden Herzen immer wieder die ermutigende Botschaft von Gott mitgeteilt.
Er rief der Kirchengemeinde zu „Liebe Schwestern und Brüder! Ein diamantenes Priesterjubiläum ist ein Anlass, sich zu freuen und Gott zu danken für die Gnade der Berufung und die Kraft, die Treue und Hingabe, die Gott einem Menschen geschenkt hat, ganz konkret unserem lieben Josef. Wir danken dem Jubilar, ohne ihn hochzujubeln“. Er meinte weiter, dass es dem Naturell von Josef Kreuzpointner widerspräche, wenn hier alle seine Verdienste aufgezählt würden – die Predigt würde hierzu auch nicht ausreichen.
Kevin wünschte dem Pfarrer, dass er noch viele Jahre in Gesundheit und mit Freude Bote der Liebe Gottes, Werkzeug des Friedens, Spender der Gnaden und ein guter Hirte für viele Menschen sein kann. „Wo auch immer du tätig warst – zu Beginn für die Urlaubsvertretungen in den Pfarreien Eiselfing, Markt Schwaben, München St. Paul und Oberwössen und später als Kaplan in den Orten Geisenhausen, Schliersee und Dachau St. Jakob, sowie 15 Jahre als Pfarrer in Amerang/Evenhausen, danach von 1989 bis 2007 Pfarrer im Pfarrverband Grabenstätt-Erlstätt und letztlich seit 2007 als Ruhestandspfarrer im Schlechinger Tal – immer war es dein Anliegen, gastfreundlich zu sein und Menschen Gott näher zu bringen, als einen Gott, der die Liebe ist“.
Kevin dankte dem Pfarrer auch ganz persönlich für die Freundschaft, die sie seit 18 Jahren verbindet und auf dem Weg zur Priesterweihe als Wegbegleiter. „Du hast mich sehr geprägt und ich bin unserem Herrgott dankbar, dass wir uns haben. Du bist mir ein Vorbild als Menschenfreund und Seelsorger mit Leidenschaft und Herz. Möge dein Glaube für den du lebst und den du auch Anderen weitergibst auch Dich weiterhin tragen und leiten“.
Pfarrer Kreuzpointner zeigte sich tief berührt von den Worten, er dankte allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses schönen und würdigen Gottesdienstes beigetragen haben.
Ein Gruß aus Rom vom Papst
Aber dann gab es auch noch eine Überraschung, die Kevin aus Rom mitgebracht hatte. Ein schön gestalteter Gruß mit dem Text „Der heilige Vater Papst Leo XIV erteilt Josef Kreuzpointner zur Feier des 60. Jahrestages seiner Priesterweihe von Herzen den Apostolischen Segen und erbittet die Fülle der göttlichen Gnaden“.
Pfarrer Martin Straßer sprach ebenfalls seinen großen Dank aus und fragte den Jubilar nach seinem Geheimnis für die lange erfolgreiche Dienstzeit, der antwortete „eine gute Beziehung zu Gott, zur Pfarrgemeinde und den Kollegen“. Zum feierlichen Abschluss-Segen versammelte sich am Altar die gesamte Geistlichkeit des Achentals zu den bereits Zelebrierenden, Pfarrer Alfons Lay, Dominik Bartsch und Peter Bergmaier vor dem Altar, alle sangen nochmal gemeinsam mit den Kirchenbesuchern und dem Chor das „Premieren-Lied“ „Großer Gott wir loben Dich“ mit der wunderbaren Orgel-Begleitung, ein ergreifender Abschluss eines besonderen Festgottesdienstes.
Empfang im Pfarrsaal
Nach der Messe zogen die Besucher in den Pfarrsaal in Schleching, wo ein Empfang mit Speis und Trank wartete. Pfarrer Martin Straßer lud alle ein, vom Pfarrgemeinderat übergab Gabi Speiser einen Apfelbaum als Geschenk und Dank an den Ruhestandspfarrer und Bürgermeister Josef Loferer versprach dem Jubilar statt eines Geschenkes, ihm einen ganzen Tag seiner Zeit zu schenken, um mit ihm zu Orten zu fahren, die der Pfarrer gern besuchen möchte.
Trachtenvorstand Andi Hell hatte als Nachbar beobachtet, dass der Pfarrer in diesem Jahr kein Gemüsebeet mehr angelegt hat und brachte so einen Korb mit frischem Gemüse und Obst als Geschenk, verbunden mit Dank und besten Wünschen. Der Verein war mit einer Fahnenabordnung, den Röckifrauen und Männerleut bei der Messe vertreten. Der Jubilar war ganz gerührt von soviel Aufmerksamkeiten und versprach, dass er auch nach 18 Jahren in Schleching gern weiter sein Amt ausübt und er dankte allen, die zu dem großen Buffet beigetragen und alles organisiert haben, besonders seiner Haushälterin Michaela. wun
Bericht und Bilder: Sybilla Wunderlich und Sigi Hell – von links Don Zlatko Kevin Brauchler, Pfarrer Josef Kreuzpointner, Pfarrer Martin Straßer






