Voll besetzt war der König-Ludwig-Saal in der Marktgemeinde Prien a. Chiemsee als die Erzdiözese München und Freising zum Jubiläum „50 Jahre Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten“ eingeladen hatte. Die Willkommensgrüße sprachen die Berufsgruppensprecher Bettina Ruhland und Florian Wagner sowie die Diözesanreferentin Danijela Pöschl. Insgesamt gibt es aktuell im Erzbistum München Freising 266 Frauen und Männer, die in diesem Beruf zu verschiedenen Feldern der Seelsorge tätig sind mit – wie bei der Jubiläumsfeier als positives Zeichen betont wurde – steigender Tendenz.
„Gerne sind wir eine tragende Säule in unserem Erzbistum, gerne sind wir als Allrounder für die Seelsorge unterwegs und gerne übernehmen wir Verantwortung in Zeiten von Veränderungsprozessen“ – mit diesen Worten begann Bettina Ruhland ihre Begrüßung. Und ihr Berufsgruppensprecher-Kollege Florian Wagner fügte hinzu: „In unserem mit der Jubiläumsveranstaltung verbundenen Rätselfragen können wir bekanntgeben, dass es in Deutschland insgesamt 4.044 Personen gibt im Gemeindereferentendienst gibt, dass der Anteil der Frauen dabei 79 Prozent beträgt und dass das Durchschnittsalter etwa 55 Jahre beträgt“. Diözesanreferentin Danijela Pöschl fügte ihrerseits hinzu, dass die starke und wichtige Berufsgruppe der Gemeindereferenten ein großes Potential hat, mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag für eine lebendige Kirche zu leisten.
Generalvikar erinnerte an die Pionierinnen
In seinem Grußwort erinnerte Generalvikar Christoph Klingan eingangs an die Leistung der Pionierinnen der Berufsgruppe und verwies auf ihre Anfänge, die bis in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts reichen, wo erste „Seelsorgehelferinnen“ ausgebildet wurden und in Seelsorge eingesetzt wurden. Das 50-jährige Jubiläum 2025 nimmt, wie Generalvikar Klingan erläuterte, auf die nach Verfassung einer ersten diözesanen Dienstordnung für die Gemeindereferenten dann 1975 erstmalig durchgeführten sogenannten Zweite Dienstprüfung Bezug, mit der die Frauen und Männer dieser Berufsgruppe ihre Ausbildung abschließen und die Befähigung haben, in diesem Beruf zu wirken. Generalvikar Klingan dankte auch im Namen von Erzbischof Kardinal Marx, der später auf der Fraueninsel noch mit den Teilnehmern an der Festveranstaltung einen Gottesdienst feierte, und im Namen der Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, den Gemeindereferentinnen und -referenten für ihre wichtige Arbeit in unterschiedlichen Feldern der Seelsorge und kirchlichen Handelns im Erzbistum München und Freising. Er sagte an die Mitglieder Berufsgruppe gewandt „ein großes Danke, ein wirklich von Herzen kommendes Vergelt’s Gott, für Ihren vielfältigen Einsatz, für das Vorangehen Ihrer Berufsgruppe, das immer wieder neue Aufbrechen und für Ihr so segensreiches seelsorgliches Wirken in unserem Erzbistum zum Wohl der Menschen, stets motiviert von der Freude des Evangeliums.“
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Bernhard Spielberg von der Universität Freiburg im Breisgau. Der Pastoraltheologe erklärte unter Bezugnahme auf den Begriff des „Jubeljahres“ im Buch Leviticus im Alten Testament, dass nach sieben mal sieben Jahren das heilige 50. Jahr in drei Schritten betrachtet und begonnen werden sollte, diese sind: Das Aufhören (Nicht wie stoppen wir die Krise, sondern worin stoppt die Krise uns?“), das Ausrichten („Seelsorge ist nicht das, was man tut, sondern was einem zuteil wird und Seelsorge beginnt mit Selbstsorge“) sowie Abstand Halten („Abstand erlaubt Ressourcen zu entdecken und lässt das Gemeinsame, das nicht gleichartig ist, finden“). Professor Spielberg ermutigte die Anwesenden, sich von diesen Impulsen angesichts des 50-jährigen Jubiläums der Gemeindereferenten anregen zu lassen und darüber nachzudenken, was sie je persönlich für eine Bedeutung haben könnten.
Die Feier im König-Ludwig-Saal wurde musikalisch von der Gruppe „Quint-Essenz“ (mit Gemeindereferentin Conny Gaiser und Gemeindereferent Tobias Gaiser) sowie von der Gruppe „Soafnblosn“ (mit Rosenheims Theater-Seelsorger Werner Hofmann) gestaltet. Die Bewirtung übernahm das Team vom Hotel Luitpold am See. Anschließend begaben sich die Gemeinderferent:innen mit der Chiemsee-Schifffahrt auf die Fraueninsel. Unter freiem Himmel wurde dann ein Dank-Gottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx gefeiert. Der Erzbischof von München und Freising würdigte seinerseits den wertvollen Dienst der Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Pfarreien und Pfarrverbänden sowie in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit.
Fotos: Hötzelsperger – 1. Eindrücke von der Jubiläumsveranstaltung im König-Ludwig-Saal in Prien – 2. Von rechts im König-Ludwig-Saal Luise Schudok (PV Rohrdorf), Tobias Gaiser (PV Riedering), Werner Hofmann (Theaterseelsorger Rosenheim), Regina Haas und Luitgard Mittermayer (Seelsorgerinnen der Erzdiözese für pädagogische Fachkräfte mit Sitz in Traunstein) und Conny Gaiser (PV Rohrdorf).
Hinweis: Zum Jubiläums-Gottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx auf der Fraueninsel berichten wir noch gesondert













