Freizeit

Start der Alpenvereins-Mitfahrbankerl

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im bayerischen Alpenraum startet ein Mobilitätsprojekt, das auf Gemeinschaft, Vertrauen und Klimaschutz setzt. Der Alpenverein München & Oberland bringt mit den DAV-Mitfahrbankerln spontane und flächendeckende Mitfahrgelegenheiten direkt an die Wanderparkplätze – unkompliziert und klimafreundlich. Jetzt gehen die Bankerl in Betrieb. Eine Übersichtskarte mit allen Standorten steht ab sofort auf der Webseite des Alpenvereins München & Oberland zur Verfügung. 

Flexibler zurück vom Berg: DAV-Mitfahrbankerl schließen Mobilitätslücke 
Die Nutzung des ÖPNV bei Wanderungen in den bayerischen Voralpen hat häufig einen Haken: Während sich die Anreise mit Bus und Bahn problemlos planen lässt, birgt der Rückweg aufgrund variierender Abstiegszeiten und unregelmäßiger Busverbindungen Planungsschwierigkeiten. Genau hier setzen die DAV-Mitfahrbankerl an. Sie bieten eine spontane und kostenlose Mitfahrgelegenheit vom Wanderparkplatz zum nächsten Bahnhof.

Die Funktionsweise ist einfach: Wer nach seiner Tour eine Mitfahrgelegenheit sucht, setzt sich auf eines der grünen DAV-Bankerl. Wandernde mit freien Plätzen im Auto erkennen das Signal und die beiden Personen vereinbaren direkt die Mitnahme. Jede*r kann dieses Angebot nutzen, eine DAV-Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.

Dr. Matthias Ballweg, Vorsitzender der Sektion Oberland: „Wir sehen in den DAV-Mitfahrbankerln einen zukunftsweisenden Schritt hin zu einem klimafreundlicheren Bergsport. Durch spontane Mitfahrgelegenheiten möchten wir die öffentliche An- und Abreise in die Berge erleichtern. Denn die Überwindung der letzten Meile ist häufig der Grund, den eigenen PKW dem ÖPNV vorzuziehen. Unser Projekt trägt dazu bei, die Auslastung bestehender PKW-Kapazitäten zu verbessern und durch die Bündelung von Fahrten unnötigen motorisierten Individualverkehr zu vermeiden. Ein zusätzlicher Bonus: Die DAV-Mitfahrbankerl mit ihrem hohen Wiedererkennungswert basieren auf dem Prinzip des gegenseitigen Vertrauens und fördern das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Bergsportgemeinschaft.”

Dabei werden alle Bänke in enger Kooperation mit lokalen Partner*innen umgesetzt. Franz Schöttl, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Lenggries: „Insbesondere am Wochenende und an Schönwettertagen haben wir bei uns im Gemeindegebiet ein immenses PKW-Aufkommen. Wir freuen uns sehr über die Initiative des Alpenvereins München & Oberland, gemeinsam Lösungen zu finden, wie wir den Bergsport nachhaltiger gestalten und Entlastung für Zielregionen schaffen können.”

Projekt mit regionalem Fokus  
Die Standorte liegen meist an stark frequentierten Wanderparkplätzen in den fünf Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Rosenheim und Traunstein. Pünktlich zum Projektstart sind bereits rund 30 Bankerl installiert, darunter beispielsweise an den beliebten Bergbahnen Brauneck, Wank, Karwendel oder Kreuzeck, aber auch an entlegeneren Orten wie Elmau, Laubbau, Vorderriß oder im Graswangtal. Alle Standorte finden sich auf dieser Übersichtskarte.

So werden die Bankerl bekannt und beliebt
Zur weiteren Verbreitung integriert der Alpenverein München & Oberland das Angebot digital in bestehende Touren- und Mobilitätsplattformen, wie beispielsweise Google Maps, Outdooractive, alpenvereinaktiv und die MVV-App als anzusteuernde Haltestelle oder Point of Interest.

Eine vielfältige Kommunikationskampagne sowie ein Anreizsystem sollen das Mobilitätsprojekt bei Bergsportler*innen beliebt machen. Nutzer*innen (Fahrer*innen und Mitfahrer*innen) können vor der Fahrt einen QR-Code am Bankerl scannen und durch Ausfüllen eines kurzen Online-Formulars Bonuspunkte sammeln. Monatlich werden unter allen Teilnehmenden kleine Preise verlost.

Das Angebot wird durch den Klimafonds des DAV-Bundesverbands, von PHINEO im Rahmen der Initiative Mobilitätskultur sowie mit Mitteln der Europäischen Union über das Projekt DEGREE4ALPS gefördert bzw. kofinanziert.

Beteiligung durch Patenschaft
Damit das Projekt im gesamten bayerischen Alpenraum wachsen kann, ist der Alpenverein München & Oberland auf weitere Unterstützung angewiesen. Deshalb besteht die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein Mitfahrbankerl zu übernehmen und damit aktiv nachhaltige Mobilität im Bergsport zu fördern. Als Zeichen der Wertschätzung trägt die Bank auf Wunsch den Namen der Patin oder des Paten.

Weitere Informationen & Standorte: DAV Mitfahrbankerl im bayerischen Alpenraum – Alpenverein München & Oberland 

Bericht und Bild: DAV 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!