Kirche

Am Grab von Betty Baumgartner aus Neubeuern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Stille, bedrückende und unverständliche Anteilname herrschte im Dorf sowie Freundes-und Bekanntenkreis als sich rasch die Kunde verbreitete, Betty Baumgartner, vielen im Dorf   nur  als “a`n Klarei sei Frau”, bekannt, ist verstorben. Die lebensfrohe, gern gesehene, aufrichtige, aber auch bestimmende Freundin und Mitbürgerin verstarb im Krankenhaus Rosenheim. Hoffnungsvoll und zuversichtlich, das Leben bejahend  ertrug sie im letzten Jahr eine Krebserkrankung. Bei der nötigen Behandlung erkrankte Sie an der bestehenden Infektionskrankheit. Mit fünf Gewschwistern wuchs Sie in Oberornau bei Dorfen auf, besuchte die Schule in Wasserburg und absolvierte eine erfolgreiche Ausbildung bei der Sparkasse Mühldorf. Ein fachliches Studium schloss sich an. Nach ihrer Verheiratung mit dem Wechsel nach Neubeuern folgte eine verantwortliche Aufgabge bei der Sparkasse Bad Aibling. Die größer werdende Familie mit Sohn und Tochter, die Eigenständigkeit des familiären Betriebes mit Werkzeughandel und Veranstaltungen später mit den Enkelkindern, verlangte ihren Einsatz am Haus. Wenn auch nicht im Vordergrund, war sie hier die regelnde, die umsichtige und innige Mitarbeiterin für alle Beschäftigten. So geregelt war auch ihr Freundeskreis, wo sie oft gesucht wurde.  Wenn es galt  eine Runde Schapfkopf zu spielen, wobei hier oft die Mitspieler und das schlechte Blatt schuldig waren  oder wenn in vertrauter Kameradschaft eine Runde Golf gespielt wurde. Freundin Andrea erinnerte im zurückblickenden Lebenslauf in bewegten Worten an die unvergessenen Stunden der Freundschaft und Vertrautheit. Abstand und Ausgleich fand sie bei Ihrer geschickten Arbeit im Blumen-und Gemüsegarten. Im Chorgesang bei der Chorgemeinschaft Neubeuern, wobei der Chorleiter Enoch zu Guttenberg  enger Vertrauter der Familie wurde, beim Kirchenchor und den Klageweibern,  war sie stets verlässliches Mitglied. In beeindruckender Weise haben sich die Gesangsschwestern und Brüder von ihrem Mitglied verabschiedet, musikalsich begleitet von Karl Prokopetz und Orchester sowie am Friedhof von der Musikkapelle Neubeuern unter der Leitung von Bernd Eutermoser.  Pfarrer Christoph Rudolph  sprach die Gebete der Kirche, verwies auf die Endlichkeit unseres irdischen Lebens, verbunden mit den Freuden, aber auch mit dem Wissen um unser Ende – bezugnehmend auf den Spruch des Sterbefotos. Bei den Jedermann-Spielen der Theatergemeinschaft Neubeuern verkörperte die Verstorbene mehrfach die Rolle der “Guten Werke”, welche dem Jedermann zur Seite steht, dies so die geäußerte Meinung war nicht nur eine gespielte Rolle, sondern der Wesenszug von Betty Baumgartner. Sechs Frauen aus ihrem Lebenskreis geleiteten den Sarg zur letzten Ruhestätte, wo er der geweihten Erde übergeben wurde.  Eine beeindruckend große Trauergemeinschaft, welche die weite Freundschaft, den Familienverband, Lebens-und Weggefährten, darunter auch Karl-Theodor zu Guttenberg belegte, nahm am Grabhügel zusammen mit den Fahnen der Chorgemeinschaft und des Frauenbundes  Abschied, von einem Stück Lebensgeschichte.

Bericht: Thomas Schwitteck

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!