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Landkreis Rosenheim: Das Ausgraben stark gefährdeter Pflanzen ist strafbar

Das anhaltende, herrliche Frühlingswetter lockt weiterhin zahlreiche Menschen nach draußen. Der Chiemsee mit seinen Ufergebieten ist hier, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie mit den damit verbundenen, strengen Ausgangsbestimmungen, ein beliebtes Ziel für die örtliche Bevölkerung. Die einzigartige Natur lässt sich bei Spaziergängen oder kurzen Radtouren ganz wunderbar erleben und genießen.

Leider erreichten den zuständigen Gebietsbetreuer, Dirk Alfermann, in den letzten Tagen immer wieder Anrufe und Hinweise, dass Leute beim Pflücken oder sogar Ausgraben teils stark gefährdeter Pflanzen im näheren Umfeld des Chiemsees beobachtet wurden. Auf höfliche Ansprachen reagierten die Personen meist desinteressiert oder abweisend.

Der Gebietsbetreuer für den Chiemsee bittet daher alle Besucher, Pflanzen nicht auszugraben und stehen zu lassen, damit sich auch weitere Naturliebhaber an der Blütenpracht erfreuen können. So kann momentan zum Beispiel südlich von Prien in der Nähe des Schöllkopfes die seltene Schachblume (Fritillaria meleagris) direkt entlang des Uferweges in den dortigen Streuwiesen beobachtet. Hierbei handelt es sich um eine bayernweite Rarität, die stark gefährdet ist. Zudem zählt sie zu den besonders geschützten Arten. Wer sie abpflückt oder ausgräbt macht sich strafbar. Auch haben solche Arten wie die Schachblume meist ganz besondere Anforderungen an ihren Lebensraum, die sie dann im heimischen Garten nicht mehr vorfinden und letztendlich eingehen.

Dirk Alfermann empfiehlt daher lieber die Gelegenheit zu nutzen und die seit Anfang der Woche wieder eröffneten Gärtnereien oder Gartencenter aufzusuchen, um sich hier mit schönen, gartengeeigneten Pflanzen einzudecken. „Denn dann wird man auch zukünftig diese seltenen Pflanzenarten hier am Chiemsee vorfinden und wir können uns alle an dieser wunderbaren Natur weiterhin erfreuen.”, so Alfermann. In diesem Zusammenhang bittet er auch alle Besucher grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und Hunde nicht in die Wiesen laufen zu lassen, damit auch die verschiedenen Vogelarten hier ihre Brut ungestört verrichten können.

Bericht: Stadt Rosenheim

Foto: Johannes Almer – Bildunterschrift: Die seltene Schachblume (Fritillaria meleagris) kann in diesen Tagen noch in ihrer wunderbaren Blütenpracht entlang des Uferweges nahe dem Schöllkopf beobachtet werden.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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