Samerberg – Mit einer eindrucksvollen Vernissage wurde am Freitagabend die Jubiläumsausstellung des Samerberger Künstlerkreises eröffnet. Rund 25 Jahre nach seiner Gründung präsentiert sich der Verein lebendig, vielseitig und mit spürbarer Freude an der Kunst. Unter dem Motto „25 Jahre Inspiration und Innovation“ zeigen die Künstlerinnen und Künstler bis zum 9. November in der Mehrzweckhalle der Samerberger Grundschule (Samerstraße 20) ihre Werke – von Malerei, Grafik und Skulptur bis hin zu Fotografie und Keramik.

Die Halle selbst war kaum wiederzuerkennen: Zwischen Trennwänden und Staffeleien leuchteten Farben, Formen und Ideen. Rund zwei Dutzend Kunstschaffende zeigen in diesen Tagen ihre Werke – Malerei, Skulpturen, Grafiken, Keramiken und Fotografien. Ausdrucksstark, mutig und sehr unterschiedlich – und doch spürt man in vielen Arbeiten denselben Geist: die Liebe zur Region und den Wunsch, Dinge sichtbar zu machen, die sonst oft übersehen werden.

Schon der Auftakt bewies, dass Kunst am Samerberg mehr ist als reine Ausstellung: Der A-cappella-Chor „Chaingang“ eröffnete die Vernissage mit feinem Gespür für Klang und Atmosphäre – von Volksliedern über Gospel bis Pop reichte das Repertoire der sieben Sängerinnen und Sänger. Die musikalischen Darbietungen schufen den passenden Rahmen für einen Abend, an dem Kreativität, Gemeinschaft und Geschichte spürbar zusammenfanden.

Der Samerberger A-cappella-Chor „Chaingang“ eröffnete die Vernissage

Ein Vierteljahrhundert gelebte Kunstgemeinschaft

Was im Jahr 2000 mit einer Handvoll Kunstschaffender begann, ist heute ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens am Samerberg. Die Gründungssitzung fand am 3. November 2000 statt, und schon damals formulierte der erste Vorsitzende Hans Wegner das Ziel, Kunst, Musik und Literatur miteinander zu verbinden – ein Anspruch, der bis heute die Arbeit des Vereins prägt. Aus der ersten Ausstellung im Pfarrheim Törwang, die 500 Besucher anzog, entwickelte sich eine beständige Tradition regelmäßiger Ausstellungen, Lesungen, Kinderprogramme und Workshops.

Vorstandsmitglied Simone Saugspier begrüßt die Gäste.

Die Geschichte des Vereins liest sich wie ein Spiegel kreativer Energie: Ob in Oberschöffau, Törwang oder zuletzt in wechselnden Räumen – immer fanden die Künstlerinnen und Künstler Wege, ihre Arbeiten zu zeigen. Zeitweise bot die Familie Stuffer in Oberschöffau großzügig Räume für Ausstellungen, später konnten Vereinsräume in Törwang angemietet werden. Dort entstanden Advents- und Themenausstellungen, Einzelausstellungen sowie Kurse und Workshops, in denen Jung und Alt gemeinsam künstlerisch tätig wurden.

Begegnung auf Augenhöhe: Ein Besucher steht still vor einer Skulptur – die Hände locker, den Blick aufmerksam. Zwischen ihm und der Figur entsteht ein leiser Dialog, fast so, als würde sich ein Gedanke formen, den nur Kunst hervorrufen kann. Es ist dieser Moment des Innehaltens, in dem Betrachter und Werk für einen Augenblick dasselbe zu spüren scheinen.

Kunst, die verbindet

In der Jubiläumsausstellung begegnen sich heute Werke aus 25 Jahren Vereinsgeschichte. Malerei in kräftigen Farben steht neben zarten Zeichnungen, expressive Skulpturen neben verspielter Keramik – jede Arbeit trägt die individuelle Handschrift ihrer Schöpfer. Besonders reizvoll: Auch ehemalige Mitglieder sind mit aktuellen Werken vertreten. So spannt sich der Bogen von den Anfängen bis in die Gegenwart und zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und lebendig die Kunstszene am Samerberg geblieben ist.

Lebensfreude in Ton gebrannt: Mit ausgebreiteten Armen und sonnengelbem Kranz strahlt die kleine Figur aus Keramik pure Heiterkeit aus. Ihr Blick geht nach oben, offen, unerschrocken und neugierig. Sie steht sinnbildlich für das, was Kunst am Samerberg oft ausmacht – das Spielerische, das Menschliche, das Herzvolle.

Dass die Ausstellung überhaupt stattfinden konnte, ist dem großen Entgegenkommen der Rektorin der Grundschule, Frau Gegenfurtner, und dem Bürgermeister Georg Huber zu verdanken. Beide stellten die Mehrzweckhalle während der Herbstferien zur Verfügung – ein Zeichen, wie sehr Kunst und Gemeinde hier zusammengehören.

Farben, die bleiben wollen: Ein Besucher hebt sein Handy und hält fest, was ihn berührt – ein farbintensives Gemälde, ein Moment von Licht und Bewegung. Kunst begegnet hier dem Alltag: analog und digital, still und zugleich geteilt. Der Wunsch, Schönheit zu bewahren, wird selbst zu einem kleinen Kunstakt.

So unterschiedlich die Werke, so einig ist ihr Anliegen: den Blick zu weiten, die Wahrnehmung zu schärfen, das Staunen zu bewahren. Die Jubiläumsausstellung zeigt, was den Samerberger Künstlerkreis seit 25 Jahren ausmacht – den Mut zum Ausdruck und die Freude am gemeinsamen Schaffen.

Kunst ist am Samerberg nie Selbstzweck, sondern Begegnung. Zwischen Farbe und Form, zwischen Ton und Licht entstehen Momente, die bleiben – still, aufmerksam, menschlich. Die Jubiläumsausstellung des Samerberger Künstlerkreises zeigt nicht nur Werke, sondern Augenblicke des Staunens, des Nachdenkens und des Schmunzelns.

Finissage mit Tanz und Bewegung

Den festlichen Abschluss bildet am Sonntag, 9. November, um 16 Uhr eine Finissage, bei der die Tanzwerkstatt Brannenburg mit Choreografien aus Contemporary, Modern, Jazz und Hip-Hop auftritt. Zum Schluss gibt es einen offenen Schnupperkurs im West Coast Swing – mit der herzlichen Einladung: Mitmachen ausdrücklich erlaubt.

Die Reiterin der Stille: Anmutig und zugleich kraftvoll sitzt eine Figur im weißen Kleid auf einem stilisierten Tierkörper – halb Traum, halb Symbol. Die Keramikarbeit wirkt wie ein Gleichnis für Vertrauen und Gelassenheit, für die Fähigkeit, getragen zu sein und doch in Bewegung zu bleiben. Sie lädt ein, das Ungreifbare zu spüren, das in guter Kunst stets mitschwingt.

Einladung an alle Kunstfreunde
Die Ausstellung ist noch bis zum 9. November täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen, in die Welt der Farben und Formen einzutauchen – und mitzuerleben, wie lebendig Kunst auf dem Samerberg seit 25 Jahren ist.

Blick in die Flammen der Farbe Rot begegnet Rot – der Betrachter und das Bild scheinen sich gegenseitig zu erkennen. Das leuchtende Gelb und Orange des Gemäldes, das den Kopf eines Raubtiers umrahmt, spiegelt sich in der Kleidung des Betrachters, als wäre er selbst Teil der Komposition geworden. Ein stiller Moment, in dem Kunst und Mensch denselben Ton tragen – intensiv, wach und voller Leben.

Ein Bürgermeister mit Blick für Kunst Georg Huber, Bürgermeister der Gemeinde Samerberg, betrachtet aufmerksam eine Skulptur – konzentriert, fast nachdenklich. Sein Interesse steht stellvertretend für die enge Verbindung zwischen Gemeinde und Künstlerkreis, die seit einem Vierteljahrhundert gewachsen ist. Wo Kunst gefördert wird, entsteht Begegnung – und wo Menschen sich darauf einlassen, wird Kultur lebendig.

Kurzinfo:
* Ausstellungsort: Mehrzweckhalle der Grundschule Samerberg, Samerstraße 20
* Zeitraum: 1.–9. November 2025, täglich 14–18 Uhr
* Finissage: Sonntag, 9. November, 16 Uhr mit Tanzwerkstatt Brannenburg
* Veranstalter: Samerberger Künstlerkreis e.V.
* Motto: 25 Jahre Inspiration und Innovation

Beitrag & Fotos: Rainer Nitzsche

Ein Rundgang in Bildern durch die Jubiläumsausstellung des Samerberger Künstlerkreises bei der Vernissage:

Ein Vierteljahrhundert Kunst am Samerberg – das zeigt sich in Farben, Formen und Begegnungen. Die Jubiläumsausstellung vereint Leidenschaft, Ausdruck und Gemeinschaft. Unsere Bildergalerie lädt zu einem Spaziergang durch die Ausstellung ein – zu Momenten des Staunens, der Freude und des stillen Nachdenkens:
Fotos anklicken für eine Großdarstellung!

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!