Sport

180 Jahre Schützentradition in Reit im Winkl

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit einem festlichen Programm feierte die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Reit im Winkl ihr 180-jähriges Bestehen. Dem Festgottesdienst im Kurpark folgte ein eindrucksvoller Festzug durch den Ort zum Festsaal, wo die Jubiläumsfeier mit dem Gauschützenball des Schützengaus Traunstein stattfand.

Die Schützenvereine seien ein wichtiger Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft und hätten ihren Ursprung im Schutz der Mitmenschen, sagte Diakon Erik Oberhorner beim Festgottesdienst im Kurpark. Die dabei an den Tag gelegte Verantwortungs- und Hilfsbereitschaft entspreche in besonderer Weise dem christlichen Glauben. Das an diesem Tag gefeierte Fest diene dazu, das Miteinander zu vertiefen. „Der Herr schenke jedem Schützen die Bereitschaft zum Dienst an der Gemeinschaft“, wünschte der Diakon und sprach gemeinsam mit den Mitfeiernden die Gebete.

Angeführt von der Musikkapelle Reit im Winkl, bewegte sich dann ein stattlicher Festzug des Jubelvereins zusammen mit den benachbarten Schützengesellschaften und den Reit im Winkler Ortsvereinen mit ihren Fahnen durch den Ort hin zum Festsaal, wo die Jubiläumsfeier mit dem Gauschützenball des Schützengaus Traunstein stattfand. Das Schützenwesen sei mehr als Sport und Tradition, es sei ein Stück Heimat mit einem Zusammenhalt von Jung und Alt, sagte Stefan Hauser, der Schützenmeister der Reit im Winkler Feuerschützengesellschaft und hieß alle herzlich willkommen. Er dankte allen, die sich bisher für den Verein eingesetzt auch jetzt wieder mit viel Arbeit im Hintergrund diese Feier ermöglicht hätten. Wichtig sei ihm jetzt ein Blick nach vorne für das große Vorhaben mit einem beschlossenen Schießstand-Neubau.

Bürgermeister Matthias Schlechter gratulierte der Reit im Winkler Schützengesellschaft zu ihrem besonderen Jubiläum. Mit dem Bestehen seit 180 Jahren gehöre sie zu den ältesten Vereinen im Ort, gab er kund und gratulierte im Namen der Gemeinde. Er zitierte aus dem Heimatbuch, in dem schon im Jahr 1736 von einem Schützenwesen in Reit im Winkl die Rede sei. Nach der Gründung einer Feuerschützengesellschaft im Jahr 1845 habe diese vom Innenministerium die Anerkennung als „königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft“ erhalten. Im Namen des Schützengaus Traunstein gratulierte die zweite Gauschützenmeisterin Vroni Huber dem Festverein. Zusammen mit Florian Wimmer, dem Schützenmeister der Feuerschützengesellschaft Ruhpolding, überreichte sie eine von Gauvereinen erbrachte Spende von insgesamt 1300 Euro als Zuschuss für die vom Jubiläumsverein beabsichtigte Beschaffung eines Lichtgewehrs für Kinder und Jugendliche. Wimmer hatte sich als Vorsitzender des Patenvereins Ruhpolding darum gekümmert und fungierte als deren Sprecher.

Eine erfreuliche Mitteilung kam auch vom Festsaalwirt Sascha Schüler, der eine ansehnliche Spende für die geplante Errichtung der elektronischen, vollmobilen Schießanlage mit fünf Ständen im Festsaal versichern konnte. Nicht zuletzt durch die geschickte Durchführung einer amerikanischen Versteigerung durch Auktionator Bürgermeister Matthias Schlechter war dies auch bei einer amerikanischen Versteigerung eines vom Hofbräuhaus Traunstein gespendeten Fasses Bier der Fall, dessen Gewinner schließlich Andi Strohmayer war. Viele schöne Preise konnten auch durch den Erwerb von Losen bei einer Tombola gewonnen werden. Und auch anstatt eines Eintritts von den vielen Besuchern des Festabends geleisteten Spenden fließen in die Investitionen für den Schießstand-Neubau und die Jugend und somit für den gesicherten Weiterbestand der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Reit im Winkl.

Feierlich unter den Klängen der Musikkapelle Reit im Winkl marschierten die in letzter Zeit gekürten Schützenkönige der an der Feier beteiligten Schützenvereine in den Saal ein und erhielten einen Ehrentanz. Das war zugleich die Eröffnung des diesjährigen Gauschützenballs des Schützengaus Traunstein, bei dem zu den bewährten Klängen der Musikkapelle Reit im Winkl unter der Leitung von Sebastian Krause noch lange getanzt und sich freundschaftlich unterhalten wurde.

Bericht und Foto: Sepp Hauser –  Zweite Gauschützenmeisterin Vroni Huber und Schützenmeister Florian Wimmer vom Patenverein Ruhpolding (rechts) überreichten an Schützenmeister Stefan Hauser von der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Reit im Winkl zu deren Jubiläum eine Spende der befreundeten Vereine des Schützengaus Traunstein.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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