150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pietzing – Tradition, Gemeinschaft und gelebter Einsatzwille

Von der Handspritze zur Hightech-Einsatztechnik – die Freiwillige Feuerwehr Pietzing feiert ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst, großem Festumzug und einer abwechslungsreichen Festwoche.

Festleiterin Anna Summerer mit Bürgermeister und Schirmherr Christoph Vodermaier

Feierlicher Auftakt auf dem Kirchplatz – ein bewegender Gottesdienst

Am Sonntag starteten die Jubiläumsfeierlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Pietzing mit einem festlichen Kirchenzug vom Festzelt hinauf zum malerisch gelegenen Kirchplatz vor Moosen am Simssee. Bei strahlendem Sonnenschein zogen Feuerwehrleute in Uniform, Musikkapellen und Fahnenabordnungen begleitet von traditioneller Blasmusik durch den Ort.

Festleiterin Anna Summerer begrüßt die Gäste zu Beginn des Festgottesdienstes

Auf der Anhöhe mit herrlichem Blick zu den Alpen zelebrierten Pfarrer Claus Kebinger und Gemeindereferent Tobias Gaiser einen bewegenden Festgottesdienst, der den Geist der Gemeinschaft und des Dienstes an der Gesellschaft eindrucksvoll widerspiegelte.

Pfarrer Claus Kebinger zelebriert den Festgottesdienst

Ein starkes Zeichen der Verbundenheit – 50 Feuerwehren und Vereine gratulieren

Rund 50 Feuerwehren und Vereine aus dem gesamten Chiemgau – von Söllhuben über Bad Endorf und Grainbach bis Prutting – waren der Einladung gefolgt, um der Jubelwehr ihre Anerkennung zu zeigen. Unter den Ehrengästen fanden sich prominente Vertreter wie Landrat Otto Lederer, Bürgermeister und Schirmherr Christoph Vodermaier, Kreisbrandinspektor Franz Hochhäuser sowie Ehren-Kreisbrandrat a. D. Sebastian Ruhsamer ein. Bürgermeister Vodermaier würdigte den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute:

„Für Euren Mut, Eure Kameradschaft und Eure Heimatverbundenheit danke ich von Herzen. Solange es Menschen wie Euch gibt, ist unsere Gemeinschaft stark und sicher.“

Bürgermeister und Schirmherr Christoph Vodermaier bei seinem Grußwort nach den Festgottesdienst in Moosen

150 Jahre Feuerwehrgeschichte – von der Handspritze zum modernen Katastrophenschutz

Am 14. Juni 1875 wurde die Freiwillige Feuerwehr Pietzing gegründet – damals ausgestattet mit einer einfachen Handspritze, die den Grundstein für den heutigen umfassenden Katastrophenschutz legte. Über die Jahrzehnte entwickelte sich die Ausrüstung kontinuierlich weiter: 1956 wurde die erste VW-Tragkraftspritze angeschafft, 1967 folgte das erste motorisierte Löschfahrzeug.

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pietzing – Tradition, Gemeinschaft und gelebter Einsatzwille

Heute verfügt die Wehr über modernste Einsatzfahrzeuge, einen Versorgungs-LKW sowie ein Katastrophenschutzboot, das speziell für Einsätze auf dem Simssee und in der Region ausgerüstet ist.

Gemeindereferent Tobias Gaiser am Feldaltar beim Festgottesdienst

Auch das Feuerwehrhaus wurde mehrfach erweitert und modernisiert – zuletzt 1996 mit über 2.600 ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Mitglieder. Neben dem Einsatzdienst pflegt die Feuerwehr Pietzing ein lebendiges Vereinsleben mit Sommernachtsfesten, Feuerwehrbällen und Patenschaften zu benachbarten Wehren, die den Zusammenhalt stärken und die Tradition lebendig halten.

Feierlicher Festzug zieht durch die Straßen von Moosen

Festzug – ein farbenprächtiges Spektakel durch Moosen

Nach dem Gottesdienst setzte sich ein prächtiger Festzug durch die Straßen von Moosen in Bewegung. Angeführt von der Festleiterin, gefolgt von Fahnenabordnungen, Blasmusikkapellen und zahlreichen Ehrengästen aus der Region, zog der Zug unter begeistertem Applaus der zahlreichen Zuschauer vorbei. Die Straßen waren gesäumt von Einheimischen und Gästen, die die Feuerwehrleute für ihren Einsatz und ihre langjährige Tradition feierten.

Landrat Otto Lederer übergibt eine Geldspende an die Festleiterin Anna Summerer zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Pietzing

Festwoche voller Musik, Genuss und Gemeinschaft

Das Jubiläum war eingebettet in eine abwechslungsreiche Festwoche vom 7. bis 11. August 2025. Den Auftakt bildete der traditionelle Bieranstich mit der Band „Bachecker Blech“. Ein Bier- und Weinfest mit der beliebten Gruppe „Bast Scho“ lockte zahlreiche Besucher an, bevor ein stimmungsvoller AustroPop-Abend mit „AufAWort“ für beste Unterhaltung sorgte. Den krönenden Abschluss bildet das traditionelle Kesselfleischessen am Montag, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Riedering-Söllhuben – ein Fest für alle Sinne und Generationen.

Blumenschmuck für die Vereinsfahne

Dank und Anerkennung – Einsatzbereitschaft, die keine Selbstverständlichkeit ist

Das 150-jährige Jubiläum bot auch Gelegenheit, den unermüdlichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren in der gesamten Region zu würdigen. Tag und Nacht, bei Hitze, Kälte, Sturm oder Starkregen – sie setzen ihre Freizeit, oft auch ihre Gesundheit, ein, um anderen zu helfen. Dieser Einsatz ist alles andere als selbstverständlich. Er erfordert Fachwissen, Mut, unzählige Übungsstunden, Gemeinschaftsgeist und Verlässlichkeit. Dafür gebührt allen Feuerwehrfrauen und -männern ein herzlicher Dank und höchste Anerkennung.

Feierlicher Festzug durch Moosen

Nachwuchs willkommen – Engagement lohnt sich!

Wer bei der Freiwilligen Feuerwehr mitmacht, gewinnt nicht nur eine starke Gemeinschaft, sondern auch wertvolle Fähigkeiten fürs Leben. Ob Löschangriff, technische Hilfeleistung oder Erste Hilfe – die Arbeit bei der Feuerwehr ist abwechslungsreich, spannend und sinnstiftend.

Angeführt von der Musikkapelle zogen die Pietzinger und Gäste durch den Ort – ein Bild gelebter Gemeinschaft.

Besonders junge Menschen sind eingeladen, sich in ihrer Heimatgemeinde zu engagieren: Die Feuerwehr bietet Teamgeist, Verantwortung und die Möglichkeit, im Notfall den entscheidenden Unterschied zu machen. Denn eines ist sicher – ohne Freiwillige geht es nicht.

Diakon Günter Schmitzberger mit seiner Frau applaudieren beim Festzug in Moosen

Interessierte können sich jederzeit in ihrer Heimatgemeinde oder bei der Freiwilligen Feuerwehr Pietzing melden und Teil dieser stolzen Tradition werden.

Text & Fotos: Rainer Nitzsche

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Rainer Nitzsche

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Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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