Leitartikel

100 Jahre-Geburtstagsfeier auf der Fraueninsel

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Für eine ganz und gar rare und besondere Geburtstagsfeier sorgte Fred Madl von der Fraueninsel, er feierte als erster gebürtiger Insulaner bei guter Rüstigkeit seinen 100. Geburtstag. Und für eine außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung sorgten Gemeinde und Bewohner von Frauenwörth: sie überraschten ihn mit einem Empfang beim Clubhaus des Wassersportvereins Frauenchiemsee (WVF).   

Der Jubilar wurde zum WVF-Clubhaus mit seiner Familie gebeten, dorthin fuhr er mit seinem roten Rolektro und wurde vielfach erwartet. Rund 80 Leute empfingen Fred Madl auf der derzeit 198 Einwohner starken Fraueninsel mit einem großen Hallo, mit Luftballons und mit einem vom Hofbräuhaus Traunstein spendierten Faß Bier mit der symbolträchtigen Menge von 102 Litern. Zum Empfang übergab Insel-Bürgermeister Armin Krämmer einen Geschenkkorb, einen Klosterwirt-Gutschein sowie einen vom „Blumen-Uwe“ aus Salzburg mitgebrachten Blumenstrauß. Alsdann erfolgte der gelungene Bieranstich durch den Bürgermeister sowie die Einladung zu einer Frühschoppen-Brotzeit. Zwischendurch trugen sich alle Gratulanten, darunter auch die Vertreter des Konvents von Frauenwörth in das Goldene Buch ein, in dem bereits Eintragungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Dr. Markus Söder zu finden sind. Die Überraschungs-Geburtstagsfeier organisierte die Gemeinde zusammen mit dem Wassersportverein, dessen Mitglied Fred Madl seit 1939 und dessen Ehrenmitglied er ist. Auch der WVF bedankte sich beim Jubilar mit einem Gutschein.

Geburtstags-Laudatio von Alt-Bürgermeister Holmer Lex

Sehr persönliche Glückwünsche übermittelte Alt-Bürgermeister Holmer Lex, er ist mit seinen 96 Jahren ein überaus langjähriger Insel-Weggefährte vom „Kötterl-Fred“ und er wusste allerhand Geschichten zu erzählen. „Als er auf den Namen Alfred getauft wurde, erstaunte dies auf der Klosterinsel, da es kein richtiger Heiliger war, aber, dass Alfred auch der Vorname des Friedensnobelpreis-Gründers Nobel war, das war dann wieder gut. Jeder der damaligen Insel-Buam hatte einen Spitznamen, beim Alfred war es der `Meter“, weil er anfangs nur langsam wuchs“. Weiters erinnerte Lex an die von Fred organisierten Schwimm-Wettbewerbe, an das Segeln mit Booten von Urlaubsgästen sowie an die sieben Jahre dauernde Schule, die damals in zwei Klassenzimmern und mit der Klosterschwester Edelburga stattfand (die achte Klasse war dann in Prien).  Eine weitere Anekdote lautete: „Die Kirche kam natürlich nicht zu kurz und so gab es auch bei uns eine Hierarchie: der Heistracher war Papst Richard I, der Fred war der Bischof vom Chiemsee und wir Buam waren seine Ministranten“. Nach dem Zweiten Weltkrieg mit Verwundung und Gefangenschaft arbeitete Fred beim „Schlosser-Onkel“ und später installierte er als geschickter Handwerker Schwimmbäder. Bei einem Schwimmbad-Einbau in Lübeck lernte er seine erst in diesem Sommer verstorbene und schnell zu einer echten Insulanerin gewordene Frau Gisela kennen. Mit vielen persönlichen Glückwünschen und einer Geburtstagstorte fand der Frühschoppen zu Ehren eines vielgeachteten Insulaners seine Fortsetzung.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Insel-Geburtstagsfeier für Fred Madl

   

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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