Tourismus

TourismusDialog Berlin unterwegs im Bayerischen Wald

Tourismus im eigenen Land wird von den Deutschen wieder mehr genutzt. Gerade die Corona-Pandemie hat diesen Trend verstärkt. Die meisten Touristen hat Bayern zu verzeichnen. Dabei ist einer der gefragtesten Urlaubsziele der Bayerische Wald mit seinen vielfältigen Angeboten. Die größte Waldlandschaft Mitteleuropas bietet neben der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und einem hochkarätigen Kulturangebot auch nachhaltigen Tourismus. Naturnah, umweltbewusst und trotzdem erlebnisreich zeichnet die Ostbayerische Urlaubs- und Feriendestination aus. All das konnten Vertreter des TourismusDialog Berlin und des „Vereins der Bayern in Berlin“ während einer Tour im Bayerischen Wald, in der Oberpfalz, erfahren.

Erste Anlaufstelle war der Hohe Bogen, ein Höhenzug (1079 m) im Landkreis Cham, zwischen den Gemeinden Neukirchen b. Hl. Blut, Eschlkam und Rimbach. Die Aussichtsplattform auf dem Hauptturm des ehemaligen NATO-Horchpostens bietet einen atemberaubenden Blick über die Grenzregion des Chamer Landes bis hin zum Arber, dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes. Zu den Gipfeln des Hohen Bogens führt neben vielen idyllischen Wald-Wanderwegen auch eine Doppelsesselbahn, die „Hohen Bogen Bahn“, die längste des Bayerischen Waldes in ihrer Art.

In der Talstation, eingebettet in ein großes Sport- und Freizeitzentrum, trafen sich die Gäste aus Berlin mit Politikern des Landkreises zu einer Gesprächsrunde, um sich über den Tourismus im Bayerischen Wald, nach der Pandemie, zu informieren. Eingeladen hatte Karl Holmeier, ehem. MdB und Vorsitzender der CSU-Fraktion im Kreistag Cham. Mit dabei Markus Müller, 1. Bürgermeister von Neukirchen beim Hl. Blut, 2. Landrat des Landkreises Cham und Geschäftsführer der Hohen Bogen Bahn, Michael Multerer, 1. Bürgermeister von Arnschwang und Sprecher aller Bürgermeister des Landkreises Cham, Gerhard Kirsch vom TourismusDialog Berlin, sowie Mitglieder vom Verein der Bayern in Berlin, Helmut und Manfred Amberger.

Mit Stolz berichtete Markus Müller von der Erfolgsgeschichte der Hohen Bogen Bahn. Sie zählt zu den attraktivsten touristischen Angeboten der Region. Wichtig sei ein ganzjähriges Angebot, d.h. der Betrieb der Bahn sowohl im Sommer als auch im Winter. So konnte durch den Bau einer Beschneiungsanlage, vor 12 Jahren, der Ski-Tourismus im Winter erheblich gesteigert werden, und dass trotz dem Klimawandel, der sich auch im Bayerischen Wald unweigerlich bemerkbar macht. Neuerdings gibt es sogar einem kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz auf dem Parkplatz der Talstation, inclusive kompletter Servicestation, so Müller. Somit bietet das Sport- und Freizeitzentrum Hohenbogenbahn auch Campern einen angenehmen Aufenthalt.

Einen Einblick in die Urlaubs-Destination Arnschwang gab Bürgermeister Michael Multerer. Es ist das Tor zum Hohen-Bogen-Winkel. Bekannt ist die Gemeinde durch ihre, von Geheimnissen umwitterten Schrazellöcher. Das sind künstlich angelegte Höhlen, deren Bedeutung bisher niemand genau kennt. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um Bergstollen aus dem 15. Jh. handelt, in denen erfolglos nach Gold und Silber gesucht wurde. Im Ortsteil Nößwartling befindet sich eine LBV Umweltstation, ein Bio-Reservat mit seltener Fauna und Flora, wo den Feriengästen aktiver Natur- und Klimaschutz nahegebracht wird. Als besonderes Highlight der Gemeinde nannte Herr Multerer das Fahrradmuseum von Arnschwang. Es ist sogar Deutschlands größte Sammlung für Fahrräder aus zwei Jahrhunderten.

Auch Weiding, die Heimatgemeinde von Karl Holmeier, hat mit den Nachbargemeinden in Sachen Erholung und Tourismus vieles zu bieten. Es ist ein beliebter Ferienort, der sich insbesondere durch eine gastfreundschaftliche Gastronomie auszeichnet, mit einem wunderschönen Blick zu den Höhenzügen des Bayer- und des Böhmerwaldes. Sehenswerte Natur- und Baudenkmäler faszinieren den geschichtsinteressierten Urlauber. Als ehemaliger Bürgermeister von Weiding hat Karl Holmeier die Geschicke der Gemeinde maßgeblich mitbestimmt. Auch während seiner Amtszeit als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Bundeswahlkreises Schwandorf/Cham hat er sich als tourismuspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe u. a. auch für Entwicklung der Tourismusregion Oberer Bayerischer Wald stark gemacht. Schon früh sah er in der Digitalisierung große Zukunftschancen für den Tourismus in der Oberpfalz.

Als CSU-Tourismusexperte war Karl Holmeier auch ständiger Gast beim TourismusDialog Berlin. Gerhard Kirsch, Initiator der Kommunikationsplattform, erinnerte sich an die Medienveranstaltung „Tourismus im ländlichen Raum“ in der Bundeshauptstadt vor vier Jahren. Zusammen mit den Landräten Franz Löffler (Landkreis Cham) und Thomas Ebeling (Landkreis Schwandorf), berichtete damals Holmeier von der Entwicklung des Tourismus in der Oberpfalz. Regional was erleben bei bester Qualität und einem guten Preis-Leistungsverhältnis, war und ist die Devise. Humorvoll verkündete damals Karl Holmeier lautstark „Oberpfalz ist der schönste Teil Deutschlands“.

Auch in der Bayernhalle auf der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin war der ehemalige Bundestagsabgeordnete Holmeier ein gern gesehener Gast.  Anton Hötzelsperger vom Organisationsteam der Bayernhalle hat ihn als Diskussionspartner sehr geschätzt. Es besteht noch immer eine freundschaftliche Beziehung. Noch vor der Pandemie, auf der letzten Agrarmesse in 2019, hat Karl Holmeier mit Berliner Medienvertreter und Vertretern vom Tourismusverband Chiemsee-Alpenland zum Thema „ländliche Gastronomie in Bayern“ an einer Medienrunde in der Bayernhalle teilgenommen.

Inzwischen ist Karl Holmeier im wohlverdienten Ruhestand. Er blickt mit Bescheidenheit auf 12 Jahre interessanter und erfolgreicher Parlamentsarbeit zurück. Als Vorsitzender des CSU-Arbeitskreises II für Wirtschaft und Energie, Verkehr und digitale Infrastruktur, Bildung, Forschung und Tourismus hat Holmeier während seiner Amtszeit vieles für die Bürger und Unternehmen in Bayern bewegt. Es war für mich eine Ehre und Freude, den Wahlkreis Schwandorf/Cham im Bundestag 12 Jahre lang vertreten zu dürfen, merkte er zufrieden an. Auch im Ruhestand bleibt Karl Holmeier in seiner Heimat politisch aktiv. Als Vorsitzender des CSU-Fraktionsgemeinschaft im Chamer Kreistag vertritt er weiterhin die Belange seiner Partei, neben zahlreichen Ehrenämtern bei Organisationen und Vereinen. Privat ist er dabei, sich den Traum von einem eigenen Museum zu verwirklichen.

Quartier bezogen die Gäste aus Berlin im Erholungsort Gleißenberg, im gemütlichen Landhaus Simon. Wegen seinem milden, windgeschützten Klima gilt der Ort auch das „Bayerische Meran“. Eine besondere Attraktion der Gemeinde ist der Meranpark mit einer Holzkegelbahn, einem ökologischen Kinderspielplatz, sowie einem Kneippbereich. Er bietet Freizeitspaß für Jung und Alt. Die Wanderung zum Gipfelkreuz des nahegelegenen Kathlfelsen mit Arberblick wird mit einer wunderschönen Sicht ins Gleißenberger Tal und auf die dahinter liegenden Höhenzüge des Bayerischen Waldes belohnt. Wenige Kilometer entfernt bietet auch der Aussichtsturm am Bleschenberg eine grandiose Aussicht in die Oberpfälzer Landschaft. Es ist ein neu erbauter Holzturm, gelegen am Waldlehrpfad Bleschenberg bei Waldmünchen.

Bei der weiteren Rundreise der Berliner Touristen durch das Chamer Land ging es u. a. nach Furth im Wald, an der deutsch-tschechischen Grenze. Nach zwei Jahren Corona-Pause fanden dort heuer wieder die traditionellen Drachenstich-Festspiele statt. Hauptdarsteller ist der High-Tech-Drachen „Tradinno“, der größte vierbeinigen Schreitroboter der Welt. Der Further Drachenstich ist Deutschlands ältestes Volksschauspiel, das weit über die Grenzen Bayerns bekannt ist. Ursprung dieser Tradition ist der „Kampf des Guten gegen das Böse“ gemäß Geschichten aus dem Mittelalter. Laut einer Neufassung des Schauspiels ist der Drache ein Symbol für die Schrecken des Krieges im Grenzland um Furth herum. Dabei ist Held und Drachentöter der Fahnenträger Udo, der seine Burgfrau Maria vor dem Drachen rettet. Umrahmt wurden die Festspieltage mit einem Volksfest für Jung und Alt, sowie dem historischen Mittelalter-Lager und Turnier „Cave Gladium“. Historischer Hintergrund ist das Lager des zurückweichenden kaiserlichen Heeres nach der Schlacht bei Taus, im August 1431.

Abgelegen von den touristischen Highlights der Region traf man sich auch in der urigen Museumshütte von Birgit uns Hans Rädlinger am Ameisenberg, am Dorfrand von Zenching. In idyllischer Lage haben sich die Rädlinger‘s ein religiöses Kleinod geschaffen, mit einer Familienkapelle und einer Raritätensammlung aus Landwirtschaft und Handwerk, sowie selbst gestalteten Kunstobjekten. In geselliger Runde hat man sich über Land und Leben der Grenzregion Chamer Land, nach der Pandemie, ausgetauscht.

Zum Ausklang der Rundreise gab es dann noch ein gemütliches Beisammensein mit Karl Holmeier im Restaurant des neu gestalteten Landhotels Waldesruh, Kühberg, Furth im Wald. Ein Ferienhotel für die ganze Familie, modern, mit neuem Flair und einer traumhaften Panoramaaussicht ins Chamer Land. Der mehrmals ausgezeichnete Küchenchef Reinhold Amberger bietet mit seiner Frau Anita bayerische Küche vom Feinsten.

Es war für die Berliner ein informativer Streifzug durch die Urlaubsregion Bayerischer Wald. Vorbei an der geschichtsträchtigen Burgruine Runding ging es dann wieder Richtung Bundeshauptstadt. Es ist nicht zu viel versprochen, wenn der Tourismusverband Ostbayern mit dem Slogan wirbt „Ostbayern, der schönste Teil Bayerns, eine Urlaubsregion, wie aus dem Bilderbuch“. Umweltschonender Tourismus, Aktivurlaub mit hervorragenden Wandermöglichkeiten und Radtouren, ein spannendes Kulturangebot und jede Menge Sehenswürdigkeiten, exklusiver Wellness-Urlaub, nachhaltige Freizeitparks für Sommer und Winter, Geschichte auf Burgruinen und in Museen etc. hautnah erleben, hochwertige Gastronomie, sowie die herzliche bayerische Gastfreundschaft sind ein Beleg dafür.

Bericht: Helmut Amberger, Freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten und 1. Vorsitzender vom Verein der Bayern in Berlin

Bilder: Helmut und Manfred Amberger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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