Leitartikel

Sachrang Preis 2022 verliehen

„Ein Ortsleben ohne ehrenamtliche Arbeit ist unvorstellbar“, stellte Bürgermeister Simon Frank bei der Verleihung des Sachrang Preises ganz lakonisch fest. „Leider müssen wir uns in der Gemeinde bei unserer täglichen Arbeit ständig steigende Ansprüche und ständig wachsende Forderungen anhören, aber kaum einer will selbst etwas dafür leisten. Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe werden nicht mehr vorgelebt, kaum einer krempelt die Ärmel auf und macht etwas, ohne Rücksicht auf seine eigene Person und damit verbundene Einschränkungen“. Frank betonte, dass gerade die Verleihung des Sachrang Preises stets mit einem außergewöhnlichen Engagement der Preisträger für die Gemeinschaft verbunden gewesen sei. Dies sei bei der Auszeichnung von heute besonders spürbar.

Der ehemalige Seniorenbeauftragte und Gemeinderat Philipp Ramming erhielt den mit 2000 Euro dotierten Preis der Sachrang Stiftung. Sebastian Pertl, Mitglied des Stiftungsbeirates gab die Gründe bekannt, die das Gremium bewogen hatten, den Preis ausgerechnet an Philipp Ramming zu geben. „Er engagierte sich nach seinem Zuzug nach Aschau jahrelang bei den kirchlichen Veranstaltungen der evangelischen Kirche in Aschau und kam als Nachrücker für die CSU in den Gemeinderat. Zehn Jahre war er als Seniorenbeauftragter für die Gemeinde Aschau tätig. Während dieser Zeit organisierte er neben der alltäglichen Seniorenarbeit im Aschauer Helfer Kreis das monatliche Repair Cafe in der Preysing Grundschule und sorgte sich um die Anschaffung des Seniorenbusses, der heute für Aschau nicht mehr wegzudenken ist. Nicht genug damit: regelmäßig teilte er sich auch als Fahrer des Busses ein und sorgte dafür, dass der Aschauer Helfer Kreis (AHK) noch ein weiteres Fahrzeug erhielt, das für alle Senioren zur Verfügung steht. Seit der Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft Chiemgau wirkte er als Finanzvorstand fünf Jahre lang ehrenamtlich in der Vorstandschaft mit.

Neben dem Sachrang Preis für Philipp Ramming förderte der Stiftungsrat drei weitere Projekte im Gemeindebereich mit jeweils 500 Euro: der Heimat- und Geschichtsverein Aschau, der Verein Mütter für Mütter und die Jugendkapelle Aschau erhielten einen entsprechenden Scheck aus den Händen der Vorstandschaft. Die Vorsitzende Monika Pfaffinger stellte den zahlreichen Gästen im evangelischen Gemeindezentrum die Sachrang Stiftung und ihre Fördermaßnahmen seit 2012 sowie ihren Stifter Robert Huber vor. Huber brachte sein gesamtes Vermögen in die neu gegründete Stiftung für das Priental ein und legte dabei folgende Stiftungsziele für eine mögliche Förderung fest: Bürgerschaftliches Engagement, Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung, sowie Heimatpflege im Priental. „Die Stiftung wird weiterhin ihr Engagement und ihre Tätigkeit an dem Auftrag Robert Hubers ausrichten: „Vorangehen – die anderen kommen schon nach“. Seit 2012 wurden insgesamt 14250 Euro Preisgelder nach einer strengen Auswahl durch den Stiftungsvorstand vergeben.

Gefördert wurden unter anderem: der Sachranger Dorfladen, der Verein „Lebendiges Sachrang“, der Wintersportverein (WSV) Sachrang, der Kindergartenerhaltungsverein Sachrang, der GTEV D’ Geiglstoana, der Ökumenische Frauenkreis, der Freundeskreis Müllner Peter, mehrere Stipendien für das Musik Forum Sachrang, die Jugendgruppe der Bergwacht Sachrang-Aschau, der ehemalige zweite Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Aschau Wolfgang Bude, das Klassenmusizieren der Preysing Grundschule, der Museumsverein Müllner Peter, der Helferkreis der Gemeinde Aschau; das Grab des Müllner Peter von Sachrang auf dem Friedhof wurde renoviert und wiederhergestellt und die katholische Kirchenstiftung Sachrang erhielt einen Zuschuss zur Renovierung der St. Michaelsfigur.

„Die steigende Inflation hat uns fest im Griff. Wir werden uns natürlich noch mehr bemühen, die kommenden Herausforderungen zu bewältigen“. Der stellvertretende Vorsitzende der Sachrang Stiftung Dieter Höpfner erklärte, dass die Stiftung mit ihrem Umfang von 400000 Euro große Anstrengungen erfordere, um in der derzeitigen Zins-Situation das Grundstockvermögen zu erhalten und gleichzeitig den Förderauftrag des Stifters und der Gesetze zu erfüllen. Wie gut dies in der Vergangenheit erreicht wurde, beweise die bisher viermalige Vergabe des Sachrangpreises mit einem Förderbetrag von je 2000 Euro und die 19 weiteren Förderungen in einem Rahmen von 250 Euro bis 1500 Euro. „Um weiterhin unserem Förderauftrag nachzukommen, sind wir auf jede Art von Zustiftung und Spenden angewiesen“.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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