Leitartikel

Rosenheimer Jubiläums-Radltour nach Lazise

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bereits zum zehnten Mal radelten Reinmund und Josefine Hobmaier aus Prien mit einer begeisterten Radgruppe auf dem „Freundschaftsweg“ von Rosenheim zur Partnerstadt Lazise am Gardasee. Wenn man bedenkt, dass bei einer Tour ca. 400km und 2.500 Hm zurückgelegt werden, so summierte sich die Gesamtkilometerzahl bei einer durchschnittlichen Gruppengröße von 10 Radfahrern auf bisher stolze 40.000 km und 250.000 Höhenmeter.

Bei der Jubiläumstour schrumpfte die anfangs ausgebuchte Tour allerdings auf nur mehr 6 Teilnehmer*innen. Corona, Verletzung und familiäre Dinge waren die Gründe dafür. Dies tat aber der Freude keinen Abbruch, selbst nach dem ersten Tag, der im strömenden Regen zurückgelegt werden musste, kam die illustre Gruppe im Alter zwischen 38 und 84 Jahren zwar triefend nass, aber bestens gelaunt am ersten Etappenziel in Schwaz an. Der nächste Tag begann sehr kalt und neblig, aber da es ab Hall über die alte Römerstraße nach Ampass und Ellbögen stets bergauf ging, kamen alle bei steigendem Puls gut ins Schwitzen. Noch dazu, weil bis auf eine Radlerin alle ohne E-Unterstützung unterwegs waren. In Steinach waren bereits gut 1.000 Hm erreicht und bis auf den 1.360m hoch gelegenen Brennerpass am nächsten Tag war es nur noch ein „Schnapper“. Rein rechnerisch sollte es dann nur noch bergab gehen, aber die bestens präparierte Brenner-Verona-Radroute führte häufig über kleine Ortschaften abseits des malerischen Eisacks, so dass nochmals eine ganze Menge Höhenmeter zusammen kamen. Aber die vielfältigen Eindrücke beim Passieren von Sterzing, Brixen und Klausen waren so gewaltig, dass das Etappenziel Kollmann fliegend schnell erreicht wurde. Auf dem „Reatlhof“ erwartete die ausgezeichnet harmonierende Gruppe ein sehr lustiger Tagesausklang beim Törggelen.

Zum Glück wurde der nächste Tag etwas chilliger. Bergab bis Bozen und weiter an der Etsch ging es vollkommen flach bis Salurn. Die sonnige Herbstwärme war ein wahrer Genuss und die in warmes, orangenes Licht getauchte Landschaft tat ihr Übriges dazu. Einfach herrlich. In Salurn war genug Zeit, die mittelalterliche Haderburg zu besteigen. Der Fußmarsch betrug nur 20 Minuten und die Aussicht ins Etschtal bis hin zu den Sarntaler Alpen im Norden war grandios. Weitere 25km und das nächste Tagesziel Trento war erreicht. Der letzte Tag verlangte nochmals eine gute Portion Muskelkraft, kamen doch nochmal ein paar kräfteraubende „Schnapper“ daher. Umso beeindruckender war das Hinabrollen nach Lazise, den Gardasee im Blick. Kaum zu glauben, dass fünf Tage Radeln schon wieder vorbei sind. Glück und Wehmut hingen nah beieinander. Von den italienischen Freunden Gianni Gatto und Stefania Nulli vom Partnerschaftskomitee wurde die Gruppe aufs herzlichste auf deren Landgut empfangen und mit weiteren italienischen Gästen verbrachten sie einen zünftigen italienischen Abend miteinander.

Die nächste geführte Radltour ist wieder für Mai 2023 geplant. Infos und Termine werden unter www.hobmaier.com/lazise veröffentlicht. (Josefine Hobmaier)

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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