Gastronomie

Oktoberfest-Erinnerungen: Das erste Bierzelt auf der Wiesn

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wußten sie , dass es  fast 100 Jahre auf der Wiesn keine Bierzelte gab.  In Bretterbuden wurden bis 1898 die Maß ausgeschenkt.  Dann kam eine Wirt aus Nürnberg,  er nannte sich Krokodilwirt Lang. Seine Idee war  clever und hinterfotzig zugleich. Da nur Münchner Wirte zugelassen waren, bestellte er über  Mittelsmänner Bierbretterbuden, die nebeneinander lagen. Kurz vor der Eröffnung der Wiesn ließ er diese Buden zu einem großen Bierzelt verwandeln. Ein Aufschrei geht durch  restlichen Wiesnwirte. Aber es war zu spät. Der Krokodilwirt Lang konnte sich mit Gewalt durchsetzen.

Aber das war nicht alles. Er ließ von einem „Preißn“ ein Trinklied komponieren. Der Hintergrund war, dass  möglichst viel Bier getrunken wird. Das war schließlich der erste Wiesenhit, der heute noch gespielt wird: „Ein Prosit der Gemütlichkeit“. Damit jeder mitsingen kann, verteilte er Tausende von Lieder-Heften. Darin war auch zu lesen : „Jeder darf mitsingen, und braucht sich nicht genieren”.  Auch spielte erstmals eine Blaskapelle, die bayrisch „maskiert“ war – gemeint hatte der Wirt, sie tragen Trachtenanzüge.

Und es war auch garantiert, dass die Musiker nicht zum Betteln kommen. Warum? Es war damals üblich, dass sich viele Bettelmusikanten auf der Wiesn rumtrieben.

Text : Klaus Bichlmeier, Film-Regisseur von ZeitReise Bayyern

Fotos unbekannt, Montage Klaus Bichlmeier

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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