Wirtschaft

Neuzugang im Verkehrszentrum des Deutschen Museums

Mobilität der Zukunft: Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums kann man jetzt eines der ersten selbstfahrenden Autos bestaunen. Mit Fahrzeugen des Prototyps Firefly der Firma Waymo, die aus einem Google-Projekt für autonomes Fahren entstanden ist, wurden bereits mehr als 32 Millionen Kilometer ohne menschlichen Fahrer absolviert. Von 2015 bis 2017 waren die Wagen ohne Lenkrad und Pedale schon auf öffentlichen Straßen in den USA unterwegs, um die Technologie zu testen und weiterzuentwickeln. Einer dieser Testpioniere reiht sich jetzt ein ins Straßenbild in Halle I im Verkehrszentrum auf der Theresienhöhe.

Auch wenn der Waymo Firefly als einer der innovativen Meilensteine des autonomen Fahrens gilt, kam das Auto auf die altmodische Art per LKW-Transport vom Hamburger Hafen ins Verkehrszentrum nach München. Bettina Gundler, die Leiterin des Zweigmuseums auf der Theresienhöhe, freut sich sehr über den Neuzugang: „Dieses Fahrzeug passt perfekt ins Konzept unseres Hauses. Wir zeigen hier ja die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Mobilität. Und dem autonomen Fahren gehört nach einhelliger Experten-Meinung ein Stück der Zukunft!“

Dabei ist die Idee vom fahrerlosen Wagen nicht neu: „Wir zeigen im Bereich Forschungsfahrzeuge in Halle III ein weiteres Pionierfahrzeug autonomen Fahrens, einen Mercedes SEL, der schon 1995 überwiegend autonom von München nach Kopenhagen und zurück fuhr“, sagt Bettina Gundler. Ernst Dickmanns und sein Team an der Universität der Bundeswehr in München hatten den Wagen damals zum Versuchsfahrzeug für autonome Mobilität (VaMP) umgerüstet.

Inzwischen ist der Technologie-Wettbewerb unter den Automobilherstellern weltweit in vollem Gange. Die Firma Waymo gilt dabei mittlerweile als führend. Waymo ist 2016 aus dem Google Self-Driving-Car-Projekt entstanden. Der US-amerikanische Technologie-Konzern hatte bereits ab 2009 an einer Technologie für das autonome Fahren gearbeitet und 2014 mit dem Firefly den ersten Prototyp entwickelt. Schon 2015 gab es damit die ersten komplett autonomen Testfahrten auf öffentlichen Straßen – ohne Lenkrad, ohne Pedale, ohne Fahrer. Im Jahr darauf wurde aus dem Pionierprojekt eine eigene Firma für den „new way forward in mobility“. Insgesamt kommen die Waymo-Testautos bis heute auf mehr als 32 Millionen autonom gefahrene Kilometer.

Dass das Deutsche Museum nun schon eines dieser ersten „Glühwürmchen“ mit dem charakteristischen Gesicht aus Scheinwerfer-Augen und Sensor-Nase zeigen kann, ist auch den guten Kontakten zu Google geschuldet: „Seit 2014 arbeiten wir bereits sehr erfolgreich in den verschiedensten Projekten zusammen. Das reicht von virtuellen Ausstellungen bei Google Arts & Culture bis zur Digitalisierung ganzer Buchbestände unserer Bibliothek“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. „Und nicht zuletzt ist Wieland Holfelder, der Leiter des Google Entwicklungszentrums in München, ein sehr aktives Vorstandsmitglied in unserem Freundes- und Förderkreis!“

So ließ es sich Holfelder auch nicht nehmen, die Präsentation des Waymo Firefly im Verkehrszentrum persönlich zu begleiten. „Das Deutsche Museum steht für mich für einen Ort, der Menschen Geschichte und Innovation näherbringt. Und beide Attribute sind auch dem Firefly als eines der Meilensteine für autonomes Fahren zuzuschreiben”, sagt Wieland Holfelder. „Daher freue ich mich natürlich sehr, dass dieses besondere Auto jetzt hier in München im Deutschen Museum ist. Und alle, die es sich nicht vor Ort ansehen können: Der Auftritt des Deutschen Museums auf Google Arts & Culture zeigt den Firefly auch digital.”

„Der Firefly ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Entwicklung vollständig autonomer Fahrzeuge. Durch ihn konnten wir einige der grundlegenden Fragen rund um das autonome Fahren lösen und so 2015 die weltweit erste Fahrt unternehmen, bei der niemand am Steuer saß“, sagt YooJung Ahn, Head of Design bei Waymo. „Heute liegt unser kompletter Fokus darauf, den erfahrensten Fahrer der Welt zu entwickeln – den ‚Waymo-Fahrer‘. Und wir freuen uns sehr zu sehen, dass einer der Fireflies jetzt im Deutschen Museum seine eigene Reise fortsetzen kann – als Stück Geschichte des autonomen Fahrens.”

Technische Daten Waymo Firefly

  • Baujahr: 2015
  • Sensoren in der Dachkapsel für 360°-Scans (Radar, Lidar, Kameras und Mikrofone)
  • Software: Waymo Driver
  • Länge: 3,449 Meter
  • Höhe: 1,983 Meter
  • Breite: 2,018 Meter
  • Sitzplätze: 2
  • Antrieb: Elektromotor
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 Stundenkilometer
  • Reichweite: 40 Kilometer

Bericht: Deutsches Museum

Fotos: Egon Lippert (www.lippert-egon.de)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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