Tourismus

Modellautomuseum in Bernau eröffnet

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am vergangenen Samstag konnte im Beisein von vielen Gemeindevertretern, der Stiftungsvorstandschaft, dem Architekten, vielen Handwerkern, Arbeits- und Weggefährten, Sammlerkollegen und Freunden aus nah und fern das Modellautomuseum von Thomas Schneider offiziell eröffnet werden, feierlich begleitet von einem Ehrensalut der Bernauer Böllerschützen. Die Erfüllung seines Lebenstraums dauerte aber viele Jahre, wie er in einer kurzen Ansprache mitteilte – sichtlich bewegt von dem großen Besucherandrang. Angefangen habe alles 1969, als er beschloss Wiking Automodelle zu sammeln. Im Laufe von insgesamt 50 Jahren wuchs die Sammlung erst mit seinen Taschengeldeinkäufen, später durch Investitionen auf Auktionen und Börsen und dank seiner hervorragenden Beziehungen auf insgesamt über 20.000 Exponate an. Es drängten sich in seinem Wohnhaus neben Autos auch Schiffe, Eisenbahnen und anderes alte Spielzeug dicht an dicht. Platz zum Herzeigen hatte er aber eigentlich nicht. Als Besitzer der von seinem Vater in Bernau gegründeten HASBERG Schneider GmbH, eine Metallwarenfabrik mit Spezialprodukten für den Maschinenbau, brachte er die Firma vor einigen Jahren in eine eigene Stiftung ein. Da historisches Spielzeug den Zweck der Gemeinnützigkeit erfülle, eröffnete es ihm die Möglichkeit, gleichzeitig ein eigenes Museum zu verwirklichen. In fast eineinhalb Jahren nach dem Spatenstich entstand auf dem Gelände des Wohnmobilstellplatzes neben der von ihm ebenfalls betriebenen Tennishalle ein mit bunten Rechtecken verkleideter Kubus, den er jetzt stolz den Anwesenden präsentieren konnte.

Bernaus Bürgermeister Philipp Bernhofer beglückwünschte Schneider zur Fertigstellung des Museums und freute über einen weiteren, bunten Mosaikstein für die Tourismusdestination Bernau. Das Museum spiegle auch die Einstellung Schneiders wieder, alles mit sehr viel Leidenschaft und Qualität zu verfolgen, was man sowohl an den Produkten seiner Firma, als auch an seinem Wohnmobilstellplatz erkennen könne. Dieser wurde die letzten beiden Jahre von einem Reisemagazin zum besten Stellplatz in der Kategorie bis zu 30 Plätzen gewählt. Auch beim Rundgang durchs Museum könne man sehen, dass nicht das bloße Zur-Schau-stellen eine Rolle spielt, sondern in jeder Vitrine der Blick auf das Kleine gerichtet sei. Zusammen mit einer Pflanze als Geschenk wünschte Bernhofer viel Erfolg.

Während viele Eröffnungsbesucher die Feier bei Speis und Trank im extra aufgestellten Festzelt zu den Klängen der Bernauer „Magic’s“ ausklingen ließen, nutzten andere die Gelegenheit für einen ausgiebigen Rundgang durch die Ausstellung. Neben den von Schneider selbst entworfenen und mit viel Liebe zum Detail bestückten Dioramen, wie das „Dänische Dorf“ oder der „Wuppertaler Schwebebahn“, gibt es eine große Anzahl an Glasvitrinen und Schaukästen. Hier kommen „seine Lieblinge“ von Wiking, Schuco, Siku, Matchbox, Märklin oder Lego besonders gut zur Geltung. Eine Ecke des Museums ist als Spielwarenladen aus Omas Zeiten gestaltet, mit Teddys, Barbiepuppen, Dampflok und Registrierkasse von anno dazumal. In der Mitte der Ausstellungshalle befindet sich eine große Autorennbahn mit ferngesteuerten Fahrzeugen, die von Kindern und vor allem deren Vätern getestet wurde. Vor allem viele Sammler saßen fasziniert auf bereitgestellten Hockern und inspizierten jedes Exponat bis ins Kleinste.

Geöffnet ist das Modellautomuseum donnerstags und freitags von 13 bis 18 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Bericht und Bilder: Georg Leidel  – BU 5626: Freuen sich riesig über die Fertigstellung des Museums: (von links) Bürgermeister Philipp Bernhofer, Initiator Thomas Schneider und die Stiftungsvorstandschaft mit Günther Moog, Hans Krämmer und Gertrud Kosatschek

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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