Leitartikel

Mit Hans Fritz vom Chiemsee in die USA – Prolog

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Hans Fritz lebt seit 8 Jahren in Bad Endorf. Er war bereits vor 40 Jahren mit seinem Hof in Stetten bei Rimsting, auf dem vor 80 Jahren sein Großvater als Pionier den Kunstdünger einführte, einer der ersten Bio-Bauern in Bayern. Seitdem ist er viel in der Welt unterwegs und hat über 70 Länder, die meisten mehrfach, bereist. Vor allem durch seine frühere Firma, Serra Maschinenbau – Entwicklung, Bau, Vertrieb und Inbetriebnahme mobiler und stationärer Sägewerke, kam er bei vielen Ländern in Gegenden, in denen noch nie Touristen waren. Als sozialen Part in seinem Leben baute er in mehreren Ländern Flüchtlingshäuser. Die ersten davon vor 30 über Jahren in Kroatien für „Bauern helfen Bauern“, (der Slogan stammt auch von ihm) und das Letzte ein Jahr nach dem schweren Erdbeben auf Haiti. Die Menschen, deren Geschichte und ihre Kulturen fanden immer wieder sein Interesse. Gerade zurückgekehrt von seiner zweimonatigen Reise vom 17. März bis 15. Mai, berichtet er von der 10tägigen Atlantiküberquerung mit dem Schiff von Deutschland nach New York und seinen weiteren Besuchen von sechs US Staaten, sowie Kanada, Mexiko und Kuba (dann mit dem Flugzeug), in mehreren Beiträgen. Wir beginnen heute mit dem ersten Teil und dem ersten Bilderbogen und wir wünschen viel Freude beim Lesen und Betrachten.

                                                                                                                                                                PROLOG

Meine USA-Reise im Frühjahr 2022  – „Das am besten investierte Geld ist  – es für Reisen auszugeben“, diese Erkenntnis hatte ich schon sehr früh in meinem Leben. Es bereichert und verändert uns, indem wir eine ganz andere Sichtweise auf das Leben bekommen. Vielleicht ist das was wir im Leben dazugelernt haben – das Einzige was wir einmal mitnehmen können!

Daraus reifte nach und nach der Gedanke, mir zu meinem 75iger am 23. Februar diese Reise zu schenken. Mein Plan ist, mir erst mal eine Woche New York anzuschauen, das unser Schiff am 27. April nach 10 Tagen ab der Abfahrt in Hamburg erreichen wird, wenn nicht, wie 1912 bei der Titanic, ein Eisberg im Weg steht. Heute sprach ich mit Engländern, die auch die Queen Elisabeth und die anderen Schiffe der Kreuzfahrtflotte von Gunard Line kennen. Sie erzählten, dass „unsere“ Queen Mary 2 so etwas wie die Auferstehung der Titanic ist. Hier ist einfach der ganze Luxus von damals nachgebaut. Für mich fühlt es sich eher altbacken an. Das „schwarz/weiß Gehabe“ versetzt mich gefühlsmäßig in diese Zeit.Am 3.April fliege ich dann ca. 1.000 km nach Süden und besuche meinen Freund Albert Yoder, ein frommer, aber moderner Mennonit. Er baut zusammen mit seinen Söhnen Holzhäuser. Die nächste Etappe ist ein Treffen mit meinen Cousinen und Cousans in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania. Drei Brüder meiner Mutter sind nach Amerika ausgewandert. Bisher kenne ich nur die Cousine Michelle. Ursprünglich waren es 11, aber 2 sind bereits schon gestorben. Weiter geht es dann – werde mir vermutlich ein Auto mieten oder kaufen – über Niagara nach Kanada, besuche dort die Nachbarn meiner früheren Farm. Darüber hinaus ist alles noch ziemlich offen. Geplant ist, das Haus, das ich vor 20 Jahren am woundet knee baute zu besuchen und ein oder zwei Nationalparks, ehe ich zum Schluss bei meiner Schwester von Vancouver wieder nach Hause fliege.Auf dem Weg nach Westen möchte ich das große Lakota-Reservat in Süd Dakota nochmal besuchen. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Mount Rushmore mit den 4 in den Fels gehauenen Präsidenten.

Dazu eine kurze Geschichte über zwei „Jo American Horse“: Der Großvater gehörte zu der Verhandlungsdelegation die 1891 nach dem letzten Massaker im Winter 1890 am „woundet knee“, in Washington den Frieden aushandelte. Sein Enkel gleichen Namens und ebenfalls ein großer Häuptling der Lakotas, besuchte mich vor 20 Jahren in Rimsting und lud mich ein, auf dem legendären Land seines Großvaters ein Holzhaus zu bauen. Er erhob mich damals feierlich zum „Freund der Lakottas“. Leider ist er schon gestorben, aber ich möchte mal wieder das große Reservat in Süd-Dakota besuchen und schauen ob das Haus noch steht.                                                                 

Text und Fotos: Hans Fritz  –  www.hans-fritz.de

Buch-Tipp: Mit Indios und Schamanen am Amahonas von Hans Fritz – In diesem Buch beschreibt er die Gemeinsamkeiten christlicher Traditionen mit dem Schamanismus der Amazonas-Indianer – ISBN Softcover: 978-3-347-59283-4

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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