Leitartikel

„Karstadt-Aus“ in Rosenheim

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ebenso überrascht wie verärgert reagierte Oberbürgermeister Andreas März auf die Entscheidung von Galeria Karstadt Kaufhof, den Rosenheimer Traditionsstandort des Kaufhauses zu schließen. „Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und die Perspektiven des Standorts rechtfertigen diese Entscheidung nicht. Rosenheim mit seiner weit überdurchschnittlichen Zentralität und seiner überdurchschnittlichen Kaufkraft hätte selbstverständlich eine weitere Chance verdient gehabt.

Zudem hat die städtische Verwaltung die milliardenschweren Bundeshilfen für den Gesamtkonzern im Hinblick auf den Rosenheimer Standort regelmäßig mit spezifischen örtlichen Erleichterungen flankiert. Die Entscheidung der Essener Konzernzentrale ist vor diesem Hintergrund ein Schlag ins Gesicht und nicht nachvollziehbar“, machte der Oberbürgermeister seinem Unmut Luft. „Meine Gedanken sind heute bei den betroffenen Beschäftigten der Rosenheimer Filiale. Sie haben bis zum Schluss engagiert für ihren Standort gearbeitet und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. Ich bin jedoch überzeugt, dass unser heimischer Arbeitsmarkt aufnahmefähig genug ist, um den Beschäftigten neue zukunftsfähige Arbeitsplätze zu bieten“, so März. „Natürlich weiß auch die Stadt, was jetzt bauplanungs- und bauordnungsrechtlich zu tun ist. Ich werde schnellstens die betroffenen Eigentümer der Immobilie einladen, um mögliche Optionen für künftige Nutzungen zu sondieren. Die Stadt hat vorausschauend gemeinsam mit der CIMA-Handelsberatung schon vor Jahren Planungsalternativen entwickelt, die aber bis jetzt logischerweise tief in den Schubladen vergraben waren. Jetzt holen wir sie hervor“, wies März den Weg für die nähere Zukunft. „Der Handelsstandort Rosenheim ist jedenfalls stark genug, um auch einen solchen Tiefschlag zu bewältigen“, ist Oberbürgermeister März überzeugt.

Bericht: Stadt Rosenheim – Luftaufnahme: Rainer Nitzsche – Blick auf Stadtmitte Rosenheim

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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