Leitartikel

Insel-Kloster – Haus Scholastika sorgt für finanzielle Sorgen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Fraueninsel und das dortige Münster sind vielfach das Markenzeichen des Chiemgaus, die Selige Irmengard als erste Äbtissin gilt als Schutzpatronin der Region rund um das „Bayerische Meer“. Die dortige Klostergemeinschaft mit ihrer heutigen Äbtissin Johanna Mayer, OSB sorgt nach den Regeln des Heiligen Benedikt wie selbstverständlich dafür, dass Kloster-, Kirchen- und Inselleben weiterhin autark und intakt bleiben. Doch auf die Klostermauern und auf die Gemüter der Klosterschwestern in Bayerns kleinster Gemeinde drücken Sorgen.

Über die aktuelle Situation informierte Äbtissin Johanna Mayer, OSB den Beirat des Fördervereins für das Kloster. Der Verein „Freundeskreis der Abtei der Benediktinerinnen Frauenwörth im Chiemsee e.V.“ mit ihrer Vorsitzenden Annemarie Biechl tagte beim Klosterwirt. Herausgestellt wurde dabei die personelle und finanzielle Entwicklung, dazu die Äbtissin: „Das Kloster ist für den baulichen Erhalt des großen Gebäude-Komplexes verantwortlich, in den letzten Jahren haben wir enorm viel investiert, derzeit sind wir dabei, das Gästehaus Scholastika komplett zu sanieren, das geht über unsere üblichen finanziellen Möglichkeiten hinaus“ – so die Äbtissin, die noch hinzufügt, dass die Gemeinschaft durch eigene Kraft um Einnahmen Ausschau halten muss, da das Kloster keine Kirchensteuer-Einnahmen erhält. Schwester Elisabeth ist für die Baumaßnahmen zuständig, sie informierte, dass die Generalsanierung das Hauses Scholastika mit über zwei Millionen Euro angesetzt ist. „Die Baukosten werden sich gegenüber den ersten Berechnungen noch stark erhöhen, so dass wir derzeit eine Deckungslücke von 600.000 Euro haben gleichwohl wir dank einer Privatspende in Höhe von 500.000 Euro zuversichtlich an das Projekt herangegangen sind“. Einen Einblick in die momentane finanzielle Situation gab Martin Weichselgartner, Schatzmeister des Fördervereins nach seinen Betrachtungen des klösterlichen Wirtschaftsbereiches, er sagte: „Der Freundeskreis hat die Aufgabe, den Konvent finanziell zu unterstützen. Große Summen wurden bislang in den Erhalt der Gebäude und in die energetischen Sanierungen investiert. Die Reserven sind allerdings jetzt aufgebraucht. Daraus folgernd ergänzte Weichselgartner: „Insgesamt müssen die Einnahmen und Erträge des Vereins erhöht werden. Eine Erhöhung der Beiträge im Verein ist nicht sinnvoll. Über die Hälfte der 850 Mitglieder zahlen wesentlich mehr als die 25 Euro Mindestbeitrag und so kommen mit Beiträgen und Spenden aus diesen Reihen jährlich 45.000 Euro zusammen. Von 1994 bis 2021 sind 1,35 Millionen Euro (unter anderem dank einiger Großspenden) vom Verein an die Abtei gegangen“.

Verein der Freunde der Abtei der Benediktinerinnen sammelt weiter

Um die begonnene Sanierungsmaßnahme im Haus Scholastika fortsetzen und im Sinne kommender Gäste und Einnahmen abschließen zu können und um den Konvent grundsätzlich finanziell zu unterstützen sollen nach der Meinung der Beiratsmitglieder verschiedene Gespräche, unter anderem mit dem Freistaat geführt werden. Zeitgleich wird sich der Förderverein um weitere Spenden und Mitglieder bemühen. Näheres hierzu gibt es beim Verein der Freunde der Abtei der Benediktinerinnen Frauenwörth im Chiemsee e.V., Telefon 08054-907171, im Internet unter www.frauenwoerth.de. Das Spendenkonto lautet: IBAN: DE 9371 1500 0000 0026 0042  BIC:BYLADEM1ROS.

Fotos: Hötzelsperger – 1. Beiratssitzung des Fördervereins im Klosterwirt von links Schweser Hanna, Äbtissin Johanna Mayer, OSB, Fördervereins-Vorsitzende Annemarie Biechl, Schwester Elisabeth und Fördervereins-Schatzmeister Martin Weichselgartner.

2. Das Gästehaus Scholastika – Komplett-Sanierung hat begonnen, unter anderem wegen der gestiegenen Baukosten gibt es noch eine Deckungslücke von ca. 600.000 Euro.

  1. Dialog am Kloster

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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