Kultur

Historische Kutschfahrt Südtirol-Samerberg verschoben

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Auch auf dem Samerberg müssen aufgrund des Corona-Virus viele Veranstaltungen ausfallen bzw. werden abgesagt. Zu den besonderen Ereignissen, auf die sich die Gemeinde, Vereine und Bürger bereits vielfältig vorbereitet und gefreut haben, zählen auch Teile der ganzjährigen Feierlichkeiten „50 Jahre Gemeinde Samerberg“. Innerhalb dieses Jubiläums war eine historische Postkutschen-Reise von Südtirol zum Samerberg mit Ziel-Erreichung und Festtag am 17. Mai geplant. Die Postkutsche ist zwar fertig, aber die große Reise wird –ebenso wie der Jubiläumstag- verschoben wie Erbauer Michael Sattlberger senior vom Samerberger Ortsteil Schweinsteig informierte.

Sattlberger, der beim Trachtenverein Hochries-Samerberg von Grainbach für das Historische Saumwesen zuständig ist, hatte sich in monatelanger Arbeit an Planung um Umsetzung gemacht. Nach dem Studium vieler Postkutschen aus vergangener Zeit entschied er sich  für eine Form, die anhand der Außenverkleidung an eine Weltkugel erinnert. „Dem Ideenreichtum und der Kreativität für die weitere Ausgestaltung waren keine Grenzen gesetzt, lediglich die gelbe an die Post erinnernde Farbe war für mich vorgegeben“ – so der tüchtige Handwerker, der vor ein paar Jahren schon einmal mit dem Bau einer Inn-Plätte auf sich aufmerksam gemacht hatte und mit dieser bislang schon bei einigen Aktivitäten und Festumzügen auf die reiche Samer-Geschichte der Samerberger erinnerte. Auch für die Postkutsche hatte er keine Mühen gescheut, zuletzt erfolgte der Anstrich und es wurden auch schon Vereinbarungen getroffen, dass die einwöchige Postkutsche-Reise ab Südtirol Teil des neuen Films „Zeitreise Bayern“ werden soll. Jetzt wird mit Film-Regisseur Klaus Bichlmaier über eine Alternative überlegt, gegebenenfalls wird eine Fahrt über den beschaulichen Samerberg nach Ende der Corona-Krisenzeit aufgenommen. Auch wenn die Südtirol-Fahrt für den heurigen Mai abgesagt ist, gänzlich ist sie nicht in den Planungen von Michael Sattlberger, seinen Samer-Kollegen, dem Trachtenverein Grainbach und der Gemeinde Samerberg gestrichen. „Die Tour steht, heuer werden wir wohl eine kleine Testfahrt machen, dann die Kutsche einlagern und für 2021 machen wir einen neuen Anlauf, nachdem Route und Teilnehmer schon feststanden“, so die derzeitigen Überlegungen. Fertig wie die Kutsche werden in Bälde die historischen Uniformen der insgesamt vier Kutscher (immer zwei wechseln sich bei der Reise ab) sein, diese werden dank der freundlichen Unterstützung der Stiftung Otto Eckart im benachbarten Tirol von einer mit den Samerberger Samern befreundeten Schneiderin gefertigt.  Ehe weitere Vorhaben geplant werden können, gilt es die allgemein-gesundheitliche Situation abzuwarten, aber sobald die Zeiten wieder besser werden, dann machen sich die Samerberger wieder Gedanken, wie ihr Zusammenschluss von den vormals vier selbstständigen Gemeindeteilen Grainbach, Rossholzen, Steinkirchen und Törwang vor 50 Jahren feierlich begangen werden kann. Vorstellbar ist, dass die Kutschfahrt auf historischen Pfaden auch als Bitt- und Dank-Fahrt durchgeführt wird, nicht zuletzt aufgrund einer grenzüberschreitenden guten Nachbarschaft und gemeinsamer geschichtlicher Schicksale bis in die Gegenwart.

Fotos: Rainer Nitzsche – Michael Sattlberger senior vom Samerberg hat eine Historische Postkutsche für das Gemeinde-Jubiläum gebaut. Die Fahrt wird jetzt auf das Jahr 2021 verschoben.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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