Tourismus

Herbstlicher Ausflug nach Südtirol: Villanders und Villanderer Alm 

Veröffentlicht von Günther Freund

Unser alljährlicher herbstlicher Ausflug führt uns heuer nach Südtirol. Wir haben schon im Januar gebucht, noch vor Corona. Bedenken nach den stark ansteigenden Zahlen hatten wir beiseite gewischt – für Südtirol gibt es keine Reisewarnung und wer durch Tirol nur durchfährt, braucht nicht in Quarantäne.

Villanders, unser Ausflugsziel liegt zwischen Brixen und Bozen hoch über dem Eisacktal, 11 Kehren führen hinauf in den idyllischen Ort. Schon bei der Auffahrt hat man spektakuläre Blicke auf Klausen, Kloster Säben und die Dörfer auf der gegenüberliegenden Seite des Eisacktals. Unser Unterkunft ist ein stilvoll restaurierter alter Ansitz mit historischem Ambiente in den holzvertäfelten Stuben und behaglicher Atmosphäre in den Zimmern.  Das Hotel liegt gleich neben der Friedhofskirche St. Michael, die zusammen mit der gotischen Pfarrkirche und dem Friedhof mit seinen ausschließlich schmiedeeisernen Grabkreuzen eine prächtige kulturhistorische Besonderheit bilden.

Corona begleitet uns auch in Italien auf Schritt und Tritt, im Hotel und im Ort wird an jeder Ecke an Covid-19-Schutzmassnahmen erinnert und die Menschen, denen wir begegnen, halten sich auch recht dizipliniert daran.

Villanders ist ein idealer Standort für Ausflüge u.a. nach Brixen und auf die Plose, ins Villnösstal oder Grödnertal oder auch auf den Ritten. Das naheliegendste Ziel ist aber die Villanderer Alm, ein Hochplateau mit Natur pur auf dem die Kühe noch weiden, die Bauern im Sommer das Almheu mähen und auf dem es viele tolle Wandermöglichkeiten gibt.

Bei unserer Ankunft am Abend sind die Berge noch in Wolken, die letzten Tage war schlechtes Wetter. Am Morgen weckt uns strahlender Sonnenschein, die höheren Berge über 2000 m sind angeschneit. Dem Ausflug hinauf auf die Villanderer Alm steht nichts entgegen – oder doch? In den Nachrichten hören wir, daß in Italien ab sofort landesweite Maskenpflicht auch im Freien und  im öffentlichen Raum  gilt und Zuwiderhandlungen mit hohen Geldbussen bestraft werden. An der Rezeption bekommen wir die beruhignede Auskunft, daß dies für das autonome Südtirol noch nicht gilt, sondern hier erst noch von der Regierung beschlossen werden muss. Außerdem gäbe es Ausnahmen für sportliche Betätigungen, wozu auch Bergwandern zähle. Man empfiehlt uns aber, schon ab sofort bei Stadtbummeln Mundschutz zu tragen, was wir ohnehin bei einem Spaziergang durch Brixen schon beherzigt haben.

Also hinauf geht´s auf die Villanderer Alm. Man kann bis auf 1750 m bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz unterhalb der Gasserhütte mit dem Auto hinauffahren. Der große Parkplatz ist fast voll,  es gibt viele deutsche Autonummern. Zahlreiche Wanderwege gehen von hier zu den verschiedensten Zielen, mehr oder weniger anstrengend, geeignet auch für Kinder und ohne alle Gefahr. Wir wandern auf dem Großen Rinderplatz-Rundweg, von dem aus wir immer wieder beneidenswerte Ausblicke haben. Der Blick schweift über Almen mit ausgedehnten Weideflächen und riesigen Latschenfeldern über die umliegenden Berggipfel wie den Villanderer Berg bis hinaus in die Dolomiten, von der Plose über den Peitlerkofel, Kreuzkofelgruppe, Geislergruppe, Seceda, Sella, Lang- und Plattkofel, Rosengarten bis zur Seiser Alm und zum Schlern. Bis zu einer Bank an der “Rinderplatz-Aussicht” ist unser Wanderweg recht gemütlich, dann wird er in einem Waldstück schmal und etwas holprig. Es geht ein wenig rauf und runter bevor wir den Rinderplatz erreichen. Wir kommen zur phantastisch gelegenen Rinderplatz-Hütte, auf deren Sonnenterrasse kein Tisch mehr frei ist, obwohl wir unterwegs nur wenige Wanderer getroffen haben. Auf der ausgedehnte Almfläche verlaufen sich die Wanderer.

Wir warten bis ein Tisch frei wird, genehmigen uns eine Brotzeit und sitzen noch lange an diesem wunderschönen Ort. Nach der Einkehr geht´s nur noch bergab bis zum Parkplatz, wo wir bald wieder eintreffen.  Wir sind uns einig: ein Ausflug auf die Villanderer Alm ist wirklich immer wieder ein einzigartiges Erlebnis.

Anfahrt: Brennerautobahn bis Klausen

Hotel in Villanders: Ansitz zum Steinbock

Fotos: Günther Freund

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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