Brauchtum

Gruß an die deutsche Trachtenfamilie zum Osterfest 2022

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Trachten-Ostergruß 2022 vom Deutschen Trachtenverband

Liebe Trachtenfreundinnen und Trachtenfreunde in ganz Deutschland,

„Wär` ich nicht ein Kindelein, möchte ich gleich ein Häschen sein!“ mit diesem Worten ist sie aus, die Lieblingsgeschichte vieler Menschen zum Osterfest und zwar „Die Häschenschule“ von Fritz Koch-Gotha. Schaue ich täglich auf die Welt, ist dieser Wunsch fast einhundert Jahre später für viele von uns mehr als verständlich. Doch wir können vor den Aufgaben der Zeit nicht davon hoppeln, wir können uns nicht wegducken, sondern wir müssen zeichnen, wir müssen beschreiben, was diese Welt bedrückt. Ostern vor 77 Jahren kam der Frieden nach Thüringen, Fremde fanden Sicherheit und es begann ein Neuanfang. Frieden, Sicherheit und Neuanfang wünschen wir Trachtenträgerinnen und Trachtenträger den Menschen der Welt zum Osterfest 2022.

Nach zwei schweren Jahren, wo wir fast immer gezwungen waren, uns in sozialen Netzen auszutoben, Kontakte zu minimieren, Quarantänen ohne Schäden zu überleben, blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft, dass wir die Pandemie überwinden können. Und der Glaube, dass dann, wenn ein Schrecken geht, man glücklich sein kann, diese Hoffnung nahm uns der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt. Zwei in vielfacher Weise verbundene und verwandte Völker stehen in einem „Bruder-Krieg“. Ich dachte immer, dass die Zeiten von Kriegen überwunden sind und dass gerade das russische Volk weiß, was Krieg und Zerstörung bedeuten. Hat nicht der große russische Schriftsteller Leo Tolstoi in seinem Klassiker „Krieg und Frieden“ der Menschheit aufgezeigt, was Krieg bedeutet und Frieden ist? Manchmal glaube ich, dass die Welt nicht mehr lernfähig ist, sondern dem Aktionismus folgt. Und wenn Ihr in Eurem Umfeld sucht, findet ihr dutzende Beispiele dafür.

Ich wünsche mir Frieden, damit wir uns wieder unbeschwert in Tracht begegnen dürfen, damit wir die Völker Europas einladen können, um mit ihnen Brücken zu bauen. Ich wünsche mir, dass Gruppen und Vereine wieder ohne Angst reisen können, um überall auf der Welt den Menschen zu zeigen, wie herrlich friedlich unsere deutsche Volkskultur in Tanz, Musik, Muttersprache und Tracht sein kann. Die letzten zwei Jahre der Pandemie haben auch unsere Vereine verändert. Der Ton ist rauer geworden, einige sind gegangen, wenige kamen neu dazu. Es fehlen Einnahmen um Vereinshäuser zu unterhalten, Kinder- und Jugendarbeit zu bezuschussen und es fehlen die Treffen miteinander, die unsere Kameradschaft so wertvoll machen. Im Jahr 2022 so habe ich es in meiner Neujahrsbotschaft gesagt, muss uns die „Wende“ gelingen und dazu kommt der „Ruck von Bruck“, wo wir uns zuerst zum Deutschen Trachtentag und später zum Deutschen Trachtenfest treffen werden.

Lasst uns die Zukunft mit Freude und unter Freunden beTRACHTen. In diesem Sinne danke für den Zusammenhalt, für dutzende bekannte und unbekannte Aktionen, ich weiß, jeder von Euch bringt an seinem Platz, das, was ihm möglich ist und der Gemeinschaft guttut.

Mit Heimat- und Trachtengruß  –  Knut Kreuch  – Präsident

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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