Kirche

Das Priener Siedlerkreuz – Geschichte und Wünsche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In Prien gibt es seit nunmehr fast 40 Jahren ein sogenanntes Siedlerkreuz, es gehört jenen Leuten, die auf dem ehemaligen Kirchengrund  entlang der Felix-Dahn-Straße und der Frühlingstraße seinerzeit ein Eigenheim bauen konnten. 15 Häuser entstanden ab 1978 auf der sogenannten Pfarrwiese. Dabei entstand von den Bauherren-Familien nicht nur eine neue Wohnsiedlung, sondern aus Dankbarkeit auch der Gedanke eines gemeinsamen Wegkreuzes. Die feierliche Einweihung nahm am 21. Juli 1984 Pfarrer Konrad Huber vor. Heuer war das Kreuz arg überholungsbedürftig, wieder waren es die Anwohner, die sich darum kümmerten.

Wie sich Anwohner Walter Morgenroth erinnert, entstand die Idee für ein Kreuz auf einem drei Quadratmeter großen Niemandsland-Grundstück bereits im Jahr 1983. Damals gab es von der neuen Nachbarschaft ein erstes Straßenfest, von dessen Erlös in Höhe von 450 D-Mark wurde der Grundstock für die Anschaffung eines Wegekreuzes gelegt. Ein eigener Festausschuss wurde gegründet, dessen Sprecher Hugo Leikermoser die Feierstunde zur Kreuzweihe eröffnete. Nach einem Musikstück der Bläsergruppe vom Priener Ludwig-Thoma-Gymnasium sagte Pfarrer Huber angesichts des herrlichen und blumengeschmückten Siedlerkreuzes: „Das Kreuz möge ein Zeugnis des Glaubens sein. Ebenso sollen alle Anlieger der kleinen Pfarrwiese, aus der jetzt eine wunderbare Siedlung entstanden ist, unter dem Schutz des Kreuzes stehen“. Wie weiter berichtet wird, beteiligte sich an der Feier zur Ehre Gottes auch der polnische Priester Jan Edling, der sich zu dieser Zeit zum Sprachenstudium im Priener Goethe-Institut aufhielt. Interessant in diesem Zusammenhang: zwei Jahre zuvor überbrachten Pfarrer Konrad Huber und Marktgemeinderat Rudi Koschorz aus der Frühlingsstraße die in Prien gesammelten Caritas-Geschenke nach Przemysl nahe der russischen Grenze, dort war ihnen der damalige Seminarist Jan Edling behilflich. Bei der Einweihungsfeier gab es ein besonderes „Vergelt´s Gott“ für Josef Dausch und für Dieter Karnstädt, sie sorgten für das kunstvolle Schnitzen des Kruzifixes und für die Fertigung des Holzkreuzes.

40 Jahre sorgten für Spuren und notwendige Renovierungen

Im Laufe der Jahrzehnte haben natürlich Wetter und Zeit am Werk ihre Spuren hinterlassen. Walter Morgenroth, der sich stets um den Blumenschmuck und um die Gießerei kümmert, suchte sich ein Helferteam und fand spontan viele handwerkliche Unterstützer. Zu diesen gehörten Priens Gebirgsschützen-Ehrenoberleutnant Paul Panzer, der die   Renovierung des Corpus Christi übernahm, Peter Huber aus Prien-Siegharting, der die Holzarbeiten für den verfaulten unteren Teil des Stammes übernahm, Fritz Voggenauer, der mit Holz und Pappe ein neues Dach anbrachte sowie Helmut Rohnke, Sepp Attenberger und Jakob Messerer, die kräftig beim Abbau und Aufstellen des Kreuzes mit Hand anlegten. Ein Dank des Helferteams galt noch Gertraud Leikermoser, sie sorgte all die Jahre für den passenden Heckenschnitt. Für Walter Morgenroth, der für die entstandenen Renovierungs-Unkosten bei der Nachbarschaft mit Erfolg unterwegs war, wäre es eine Freude, wenn die gesamte Anlieger-Gemeinschaft wieder einmal zu einem gemeinsamen Anlass am Siedlerkreuz zusammenkommen könnte, dazu sagt er: „Vielleicht ist es einmal möglich, an diesem Platz eine Maiandacht zu feiern“.

Fotos: Hötzelsperger / Anneliese Voggenauer – 1. Das Siedlerkreuz an der Felix-Dahn- und Frühlingsstraße von Prien

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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