Leitartikel

Chiemseer Tafel sucht personelle Unterstützung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit 15 Jahren gibt es in Prien und Bad Endorf die Chiemseer Tafel. Das kleine Jubiläum wäre ein passender Anlass gewesen, noch mehr auf diese wichtige und immer wichtiger werdende Einrichtung im Gebäude der Alten Post in Prien und unter dem Dach des Caritas-Zentrums in Prien im Rahmen einer Feier aufmerksam zu machen. Doch Corona ließ und lässt keine Feier zu – im Gegenteil: in Corona-Zeiten steigt einerseits die Anzahl der Personen, die auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind und andererseits fallen immer wieder Personen wegen Corona in den Verteiler- und Ausgabestellen aus, dringend gesucht werden derzeit besonders Leute, die sich als Ausfahrer ehrenamtlich zur Verfügung stellen.

Wie Soziologin Susanne Blöchinger als Leiterin der Chiemseer Tafel informiert, werden derzeit von den Ausgabestellen in Bad Endorf und Prien etwa 300 Personen regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt, die Haushalte befinden sich auch in den Nachbarorten wie Bernau und Aschau i. Chiemgau. „Hierfür haben wir 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die donnerstags die eingehenden Lebensmittelspenden von rund 30 Läden und Wirten überprüfen und sortieren. Freitags sind dann der Ausgabetag sowie die Ausfahrt an Leute, die nicht selbst kommen können oder Niemand haben, der für sie abholt“. Wie Frau Blöchinger weiter informiert, haben sich wegen Corona einige Änderungen ergeben, dazu gehören: anstelle der Bedienung im Tafelladen werden die freiwilligen HelferIinnen vorab befüllte Taschen und Tüten über die Fenster des Tafelraums ausgeben. Die Ausgabe erfolgt für die Kunden je nach Anfangsbuchstaben freitags ab 9 Uhr. „Vor dem Hintergrund, dass unsere Kunden auf die Tafelware angewiesen sind, wollen wir bis auf Weiteres offenhalten, allerdings unter geänderten Bedingungen und unter korrekter Einhaltung der Corona-Vorschriften“ – so Uwe Merklein als Mitarbeiter der Tafel in Prien, der momentan noch mehr als bisher leisten muss, da einige Mithelfer ausgefallen sind. „Solange es geht wollen wir aktiv bleiben und helfen, denn die Zahl der Leute, von deren Rente nach Abzug der Mietkosten kaum noch was übrigbleibt steigt immer mehr“. In der Weihnachtszeit war die Spendenbereitschaft von Leuten, Firmen, Geschäften und Wirten besonders groß, aber auch sonst im Jahreslauf wird die Chiemseer Tafel materiell, ideell und finanziell vielfach gestützt. Bis zu drei Tonnen Lebensmittel in einem Monat –so Tafel-Leiterin Susanne Blöchinger – kommen zusammen und werden nach gründlicher Prüfung weitergegeben. Vorfreude herrscht nicht nur bei den Kunden, die freitags ihr Lebensmittelpaket erhalten, sondern auch bei der Tafel in Prien, weil durch den Caritas-Neubau in der Beilhackstraße in absehbarer Zukunft eine neue Bleibe entstehen wird. „Vorfreude haben wir auch, weil wir grundsätzlich zuversichtlich sind und weil wir daran glauben, dass sich für unsere Donnerstags- und Freitags-Einsätze weitere Helferinnen und Helfer und vor allem Fahrerinnen und Fahrer bei uns melden“ – so Susanne Leitner.

Tafel-Informationen  –  Die Chiemseer Tafel ist einmal pro Woche geöffnet, in Prien im Caritas-Zentrum in Prien im Alten Postamt am Bahnhhof freitags von 9 Uhr bis 11 Uhr sowie in Bad Endorf im Katholischen Pfarrheim am Kirchplatz ebenfalls freitags von 10 Uhr bis 11 Uhr. Ansprechpartner für Interessierte, die bei der Verteilung oder bei der Ausfahrt mithelfen wollen, können sich an Susanne Blöchinger wenden, per email über cb-prien@caritasmuenchen.de oder telefonisch unter 08051-1323.

Fotos: Hötzelsperger – 1. Susanne Blöchinger, Leiterin der Chiemseer Tafel mit ihrem Mitarbeiter Uwe Merklein am Tag der Lebensmittel-Anlieferung. 2. Blick in den Verteiler-Raum. 3. Das Alte Postamt in Prien mit Caritas- und Tafel-Räumen.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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