Freizeit

Chiemgauer Biker-Tipp: Almenrunde unterm Hochgern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Almenrunde unterm Hochgern  –  Lange Biketour mit vielen Eindrücken   –  Viel Abwechslung ist das Kennzeichen dieser Mountainbiketour. Zunächst verläuft sie entlang einer Autostraße, um bei der anschließenden Auffahrt längere Zeit einen schattigen Wald zu durchqueren. Doch bald treffen wir auf weite Almwiesen und passieren nach und nach drei beliebte Almen, die zur Einkehr locken (Öffnungszeiten im Herbst beachten, siehe Link unten auf roBerge.de). Auf einem steinigen, aber recht kurzen Trail gelangen wir zur aussichtsreichen Schnappenkirche. Nach einer steinigen Abfahrt geht es auf einem flachen Dammradweg mehrere Kilometer zurück zum Ausgangspunkt. Von der Schwierigkeit her ist alles geboten – von flachen Radwegen auf Asphalt über Forststraßen bis hin zum Singletrail.

Startpunkt:
Der Parkplatz befindet sich in Staudach-Mühlwinkel beim Holzplatz. Zufahrt von der Marquartsteiner Straße in die Hochgernstraße und von dort zum Holzplatz beim Gasthof Mühlwinkl.
Oder mit der Bahn nach Übersee, von dort aus mit dem RVO-Bus 9508. Vom Ortszentrum zu Fuß ca. 10 Minuten zum Holzplatz

Auffahrt zur Vorder- und Brachtalm
Da unsere Runde im Uhrzeigersinn über die Baireralm verläuft, lassen wir die Wegweiser zur Bracht- und Vorderalm außer Acht und müssen zunächst für 3,7 km im Tal bleiben. Hierzu fahren wir zurück zum GH Mühlwinkl und fahren weiter nordwärts durch Egerndach über die Hadergasse und den Schulweg bis zur Hauptstraße (Bahnhofstraße / Bergener Straße). Nun biegen wir rechts ab und verlassen wir den Ort. Wir bleiben die nächsten drei Kilometer auf den Radwegen neben der Hauptstraße. Einige Minuten nach Avenhausen verlassen wir die Straße und fahren einige Meter bergauf nach Straßberg. Nun befinden wir uns auf der breiten und meist flachen Forststraße, die uns die nächsten zehn Kilometer durch Mischwald bis in das Almgebiet bringt. Nur wenige Male gönnen wir uns schöne Blicke in den Chiemgau mit dem Chiemsee und auf den Hochfelln. An allen Verzweigungen leiten uns die Wegweiser zur Vorder- und Brachtalm auf den richtigen Weg. Nachdem wir die Einmündung des Wanderwegs von Kohlstatt passiert haben, dauert es nicht mehr lang, und wir erreichen das Weidegebiet der Vorderalm (1120 m), die zu einer ersten Pause einlädt.
Hier weist auch ein Schild nach links auf den Weg zur Brachtalm. Dieses beachten wir jedoch nicht, die Strecke ist den Wanderern vorbehalten. Wir fahren hier also geradeaus weiter und verlassen die Forststraße 600 m danach. Hier beginnt die kurze, aber nicht einfache Auffahrt zur Brachtalm. Doch bald haben wir den holprigen Weg überwunden, es wird flacher und kurz nachdem der Wanderweg von links einmündet, sehen wir schon die Brachtalm vor uns liegen. Der Ausblick ist zwar nicht phänomenal, aber die felsigen Nordabstürze des Hochgern und das Silleck sind sichtbar. Aber das stört nicht, denn die freundlichen Wirtsleute verwöhnen uns mit kühlen Getränken und schmackhaften Almspeisen.

Abfahrt über Staudacher Alm und Schnappenkirche
Von der Brachtalm fahren wir ca. 200 Meter zurück. Hier, wo von rechts der Fußweg von der Vorderalm einmündet, verlassen wir den Wirtschaftsweg nach links. Wir müssen kurz unser Rad über einen Weidezaun heben (ggf. später noch einmal), queren ein Bachbett und fahren dann auf einem schmalen Singeltrail durch lichten Wald. Bei einer Wiese wird der Weg wieder besser befahrbar, und bald sehen wir etwas entfernt die Staudacher Alm vor uns liegen, unsere dritte Einkehrmöglichkeit. Hinter der urigen Alm führt eine Forststraße nach Norden in den Wald hinein. Diese fahren wir für die nächsten 500 Meter. Dann, nach einer Linkskurve, erreichen wir einige Wegweiser. Unser Weg führt nach links (“Wegweiser Schnappenkirche 30 Minuten”). Der Waldweg ist offiziell für Mountainbikes zugelassen, aber aufgrund der vielen Wurzeln und Steine trotzdem nicht leicht. Gelegentlich müssen wir unser Rad kurz schieben, besonders kurz vor der barocken Schnappenkirche. Doch bald sehen wir schon den Kirchturm vor uns. Dahinter reicht der freie Blick ins Alpenvorland und mit dem Chiemsee, Grassau und zur Kampenwand. Eine Aussichtsbank vor der Kirche lädt zu einer Ruhe- und Fotopause ein.
Für die Abfahrt nehmen wir den breiten Fahrweg in Richtung Marquartstein. Zunächst ist er einigermaßen gut befahrbar, wird aber später recht holprig. Bei einer Einmündung in eine Forststraße fahren wir rechts und erreichen später den Hochgern-Parkplatz. Die Abfahrt von hier nach Marquartstein erfolgt auf der steilen Autostraße. Im Ort erreichen wir den Damm der Tiroler Ache. Dort fahren wir rechts auf dem Radweg Richtung und gelangen nach ca. 3,3 Kilometern die Bahnhofstraße in Staudach. Dort biegen wir rechts ab und nach 300 Metern rechts in die Hadergasse. Auf dieser bleiben wir bis zum Gasthof Mühlwinkl, von dort sind es zu unserem Ausgangspunkt am Parkplatz Holzlagerplatz nur noch 200 Meter.

Informationen kompakt
Dauer 3,5 – 4 Std.
1030 Höhenmeter
Schwierigkeit: mittel (Forststraße, Bewirtschaftungswege, Singletrail mit kurzer Schiebestrecke vor der Schnappenkirche, im Achental Radwege).

Text und Fotos:

Reinhard Rolle

GPS-Track zum Download auf roBerge.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

1 Kommentar

  • Die Wander – und Biker-Tipps von Reinhard Rolle lese ich immer mit großem Interesse, bei der Almenrunde Vorderalm, Brachtalm, Staudacheralm muss ich aber Kritik anbringen, da der Abschnitt zwischen Brachtalm und Staudacheralm, so wie beschrieben, nichts für Mountainbiker ist. Nicht, dass er zu schwierig wäre – gefahren werden inzwischen viel wildere Wege – sondern weil ich der Meinung bin, aus Respekt vor Natur und Wanderern sollte dort nicht mit dem MTB gefahren werden. Noch dazu, wo es doch eine landschaftsschonende Alternative auf einem Almweg gibt.

    Auf dem im Tourenvorschlag beschriebenen Weg zwischen Brachtalm und Staudacheralm durch die Seichrinne mit Überklettern von Zäunen, Durchqueren eines Bachbetts und Radeln über Almwiesen haben meiner Meinung nach Biker nichts zu suchen, sie können auch auf dem Almweg den auch die Almbauern benutzen und der auch im Bayernatlas (https://geoportal.bayern.de/bayernatlas) als Mountainbikeweg dargestellt ist, fahren.

    Ich meine die Mountainbiker sollten auf den “offiziellen” Wegen bleiben, besonders wenn auch diese zum Ziel führen. Dieser Touren-Tipp von Reinhard Rolle ist leider kein Vorbild für Natur- und landschaftsschonendes Mountainbiking.

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