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Brannenburg: Ein Heim für junge Menschen mit Handicap

Sieben Jahre. So lange haben Thomas Stingl und Tabitha Licht gesucht, bis sie das geeignete Gebäude für ihre gemeinsame Vision gefunden haben: Ein Haus für die Kurzzeitpflege und Ganztagesbetreuung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Handicap. Jetzt sind sie in Brannenburg fündig geworden. Mit einer Stiftung als Investor im Rücken konnte die ehemalige private Klinik für Krebspatienten „Marinus am Stein“ gekauft werden. Dort wollen sie die nächste Stufe ihrer Firma „TnT“ zünden. Denn: „Für Senioren und demenzkranke Menschen gibt es in Deutschland schon sehr viele Einrichtungen. Nur für jüngere Menschen sind die Angebote seltener“, sagt Thomas Stingl. „Doch 15 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland sind Kinder und Jugendliche.“

Erfahrung in Sachen Pflege bringen die beiden Geschäftsführer reichlich mit. Bereits 2013 gründeten sie gemeinsam ihren Betreuungsdienst in Rosenheim, inzwischen sind dort rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die vor allem Schulbegleitung machen. Schon seit 2015 gibt es bei TnT auch die Ferienbetreuung. Dafür konnten sie bisher die Räume der Michael-Ende-Schule in Raubling nutzen. Seit den Osterferien findet diese Betreuung der Kinder und Jugendlichen nun im neuen Domizil in Brannenburg statt. Thomas Stingl: „Momentan können wir uns hier um 16 junge Menschen kümmern. Die sind aufgeteilt in zwei Gruppen à acht Personen.“

Dabei soll es nicht bleiben. Das große Ziel von TnT ist es, ab dem Frühjahr 2023 das ganze Jahr über Kurzzeitpflege anbieten zu können. Dazu müssen in dem Gebäude allerdings noch umfassende Umbaumaßnahmen getroffen werden. So wird die ehemalige Klinik mit behindertengerechten Zugängen ausgestattet, ein neues Treppenhaus, das den Brandschutzvorgaben entspricht, wird gebaut, und die Zimmer werden neu gestaltet. Schließlich sollen hier ab dem kommenden Jahr rund 16 Menschen auch übernachten können.

Damit wird TnT einen Bereich abdecken, für den es nicht nur in der Region großen Bedarf gibt. Thomas Stingl nennt ein Beispiel: „Manche Familien haben neben einem Kind mit Handicap oft auch nichtbehinderte Kinder, die im Alltag meistens ein bisschen untergehen. Hier können sie Urlaub machen, das pflegebedürftige Kind abgeben und sich ohne schlechtes Gewissen ganz den Geschwisterkindern widmen.“ Ideal dabei im neuen Domizil: Eltern, die ihre Kinder zur Kurzzeitpflege abgeben, können im Nebengebäude übernachten – so wird die Trennung leichter steuerbar.

Vieles, was TnT anbietet, ist über die Pflegeversicherung finanzierbar. Auch hier helfen Tabitha Licht und Thomas Stingl gerne. „Wenn ein Kind den entsprechenden Pflegegrad hat, ist hier vieles möglich“, sagt Stingl. Eltern, die an diesen Angeboten interessiert sind, müssen übrigens nicht bis zum kommenden Frühjahr warten und können die Kompetenz des Betreuungsteams bald testen: Schon in den Sommerferien gibt es die nächste Ferienbetreuung im neuen Gebäude von TnT. Zwar sind die meisten Ferienwochen bereits ausgebucht, doch einige wenige Plätze sind noch frei.

Text: af – Fotos: TnT

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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