Wirtschaft

Bayern: wieder mehr Unternehmensinsolvenzen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bei den Unternehmensinsolvenzen ist nach den rückläufigen Zahlen der letzten beiden Jahre wieder einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Im Jahr 2022 beantragen 1 994 Unternehmen bei den bayerischen Amtsgerichten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies sind 154 Unternehmen mehr als 2021, ein Anstieg um 8,4 Prozent. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, verringert sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Verbraucherinsolvenzverfahren um 1 486 auf 5 618 (-20,9 Prozent).

Fürth/Schweinfurt. Insgesamt wurden im Jahr 2022 bei den bayerischen Gerichten 10 963 Insolvenzverfahren beantragt. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik ist die Zahl der beantragten Verfahren um 14,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. 1 994 Verfahren entfallen auf Unternehmen (+8,4 Prozent) und 8 969 Verfahren auf die so genannten übrigen Schuldner (-18,0 Prozent). Zu Letzterem zählen Verbraucherinsolvenzen, Insolvenzen von ehemals selbstständig Tätigen und von natürlichen Personen als Gesellschafter u.Ä. sowie von Nachlässen und Gesamtgut.

Im Jahr 2021 sind insgesamt 12 840 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen. Im Jahr 2022 sind es 14 106 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ein Anstieg um 9,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum steigen auch die voraussichtlichen Forderungen um 34,4 Prozent, von rund 1 899 Millionen Euro im Jahr 2021 auf rund 2 553 Millionen Euro im Jahr 2022. Den stärksten Anstieg verzeichnen die Wirtschaftsabschnitte „Verarbeitendes Gewerbe“ mit +21,4 Prozent (170 Verfahren im Jahr 2022) und „Verkehr und Lagerei“ mit +19,7 Prozent (158 Verfahren im Jahr 2022).

Im Jahr 2022 melden 5 618 Verbraucher eine Insolvenz an, was einem Rückgang von 20,9 Prozent entspricht. Die weiteren 3 351 Insolvenzverfahren der übrigen Schuldner verteilen sich wie folgt: 2 790 Insolvenzanträge werden von ehemals selbständigTätigen gestellt (-14,1 Prozent zum Vorjahr), 506 Verfahren sind Nachlass- oder Gesamtgutinsolvenzverfahren (-3,3 Prozent) und 55 Anträge entfallen auf Personen, die als Gesellschafterin oder Gesellschafter und ähnliches tätig sind (-12,7 Prozent).

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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