Brauchtum

Bayerischer Waldgau in Bad Kötzting

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Musik aus Müll – Kinder lieben es, sich über Geräusche auszudrücken und die Welt mit allen Sinnen zu erfahren. Warum eigentlich Geld für Kunststoff oder sogar Batterien ausgeben, wenn man mit wenig Aufwand aus vermeintlichem Abfall und anderen Gegenständen im Haushalt ein ganzes Orchester basteln kann? Dass man mit vermeintlichem „Abfall“ mehr machen kann, als nur entsorgen, zeigte sich am Samstag bei der diesjährigen Jugendbildungsmaßnahme des Bayerischen Waldgaues. Diese stand nämlich unter dem Motto: „Musikinstrumente aus Wegwerfmaterialien selber basteln“. Mehr als 60 Kinder aus acht Vereinen beteiligten sich mit Freude an dem abwechslungsreichen Tag. Als Referenten konnte das Musikreferentenpaar des Waldgaues, Ingrid und Hermann Hupf gewonnen werden.

Der Pfarrsaal der Stadt Bad Kötzting zeigte sich dabei als idealer Veranstaltungsort. Gaujugendreferent Marco Peschl begrüßte die Kinder im Alter zwischen zwei und 12 Jahren und war sichtlich erfreut über so viel Teilnehmer. 2. Gauvorsitzender Adolf Breu war ebenso anwesend und überbrachte die Grüße der Vorstandschaft. Mit dem Lied „Griaß eng Gott“ begrüßte das Ehepaar Hupf die Kinder und alle stimmten fröhlich mit ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde aller stellte schließlich Hermann Hupf die Instrumente vor, die gebastelt werden konnten, so zum Beispiel verschiedene Rasseln aus Kronkorken, Walnuss-Schalen, Dosen, Ü-Eier, Einwegflaschen usw.

Sofort machten sich alle an die Arbeit und so manches Instrument war schon nach kurzer Zeit einsatzbereit. Der Kreativität der Kinder waren keine Grenzen gesetzt. Große Rasseln, kleine Rasseln und sogar Regenmacher waren dabei. Alle hatten sichtlich Spaß am Hammern, Kleben, Malen, Bohren und Lackieren. Natürlich macht so viel Arbeit hungrig und die „Bastler“ ließen sich am Mittag die heißen Würstl mit Semmel gern schmecken. Die fleißigen Helfer des Trachtenvereins D’Waldlerbaum Kötzting haben die Bewirtung übernommen. Schwungvoll ging es nach der Mittagspause weiter, denn jeder wollte natürlich nun sein Instrument ausprobieren. Hermann Hupf auf dem Akkordeon und Ingrid Hupf auf der Gitarre stimmten eine Polka an und alle Kinder machten lautstark mit. Mit Liedern wie „Drinnad im Woid“, „Das Stachelschwein“, „Nikolo bum bum“, Geh ned aussa du kloana Pinzga“ sowie dem Spiel „Reise nach Jerusalem“ (bei dem auch die Erwachsenen teilnehmen durften) verging der Nachmittag wie im Flug. Ingrid Hupf holte noch jedes Kind nach vorne und alle durften „ihr“ Instrument vorstellen. Stolz berichtete jeder einzelne von „seinem“ Werk. Zusammen waren sie das „ungewöhnlichste Orchester der Welt“.

Zum Abschluss des Tages dankte Marco Peschl dem Ehepaar Hupf für ihr Engagement und ihre Arbeit und überreichte ein kleines Geschenk. Sein besonderer Dank galt aber den Kindern, die mit riesigem Eifer bei der Sache waren. Der Einfallsreichtum und die Kreativität waren enorm. Die Resonanz der Kinder für diesen Tag war durchwegs positiv und alle waren sich einig, dass man es unbedingt wiederholen muss.

Bericht und Fotos: Andrea Hofmann

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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