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6:0 Sieg des FC Bayern in Hoffenheim unter skandalösen Begleitumständen

Veröffentlicht von Günther Freund

Das gab es noch nie in der Fußball-Bundesliga: nach zweimaligen Spielunterbrechungen wegen Schmähungen aus der Bayernkurve gegen den Mäzen von   der TSG Hoffenheim Dietmar Hopp wurde das Spiel zwar fortgesetzt, aber die Spieler beider Teams schoben sich den Ball eine Viertelstunde lang bis zum Schlusspfiff nur noch gegenseitig zu. Unter heftig beklatschten Solidaritätsaktionen mit Dietmar Hopp zeigte eine große Mehrheit gegen eine kleine Minderheit Flagge.

In einer konzertierten Aktion hatten „Ultras“ bei den Samstagspielen in Dortmund, Köln und Hoffenheim zum wiederholten Male Dietmar Hopp angefeindet und haben den Hoffenheimer Mäzen auf riesigen Spruchbändern als „Hurensohn“ bezeichnet oder auf einem Hass-Plakat abgebildet, auf dem sein Kopf im Fadenkreuz einer Zielscheibe dargestellt war. In allen drei Stadien solidarisierten sich die Verantwortlichen mit Dietmar Hopp, Manager und Trainer begaben sich in die Fankurven und versuchten die „Ulras“ zur Wegnahme ihrer Plakate zu bewegen.

Derartige Beleidigungen sind in Fußballstadien seit Jahren nicht unüblich. Ultras unter den Fans der Traditionalisten-Klubs wie FC Bayern oder Borussia Dortmund sind die Emporkömmlinge wie Hoffenheim oder RB Leipzig wegen der ihrer Meinung nach zu weit gehenden Kommerzialisierung ein Dorn im Auge. Hopp, ein in Hoffenheim äußerst angesehener Mann, der seine Millionen in soziale Projekte steckt und viel für die Region getan hat,  ist dabei das Gesicht dieser Anfeindungen, Red Bull das Getränk. Nun hat der Konflikt ein ungeahntes Ausmaß angenommen.

Der DFB und die Vereine wollen diese Schmähungen künftig nicht mehr dulden. Das Gleiche gilt für die sich in letzter Zeit häufenden antisemitischen, sexistischen und rassistischen Beleidigungen. FC Bayern-Vorstandschef Karlheinz Rummenigge hat angekündigt, die Übeltäter seien gefilmt worden und hat ihnen Sanktionen angedroht.  Freiburgs Trainer Christian Streich, der mit seinem Club in Dortmund spielte und der neben zahlreichen anderen Prominenten die Vorkommnisse kommentierte, nahm sich dabei kein Blatt vor den Mund, er sieht hier auch ein allgemeines gesellschaftliches Problem, in einer Zeit in der es in Deutschland möglich sei, dass eine gewisse Partei den Nährboden für solche skandalöse Vorkommnisse schafft. Hansi Flick sprach von „Idioten und Chaoten“.

Es war schon ein ganz besonderer Fußball-Samstag, an dem der Fußball selbst nur eine Nebenrolle spielte und über das sehr gute Spiel der Bayern mit Toren von Coutinho (2), Gnabry, Kimmich, Zirkzee und Goretzka überhaupt nicht mehr gesprochen wurde.

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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