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5. Otfried Preußler Gedächtnislesung in Aschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Ich bin ein Geschichtenerzähler“, sagte Otfried Preußler immer von sich; wer das immer noch nicht wissen sollte, der konnte sich im Behandlungszentrum Aschau (BZ Aschau) bei der großen Lesung zum fünften Todestag von Otfried Preußler persönlich davon überzeugen. Alle seine Märchen- und Sagengestalten wurden bei den sechs Lesungen in der „Talstation“ des BZ Aschau wieder lebendig.

15000 Euro brachten die Schülerinnen des Otfried-Preußler-Gymnasiums in Pullach aus dem Isartal mit nach Aschau ins Priental, Sophia und Alissa überreichten den Riesen-Scheck zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter Studiendirektor Martin Netter an Günther Mayer vom BZ Aschau. Das Geld hatte das Gymnasium beim Weihnachtsbasar und mit einem Spendenlauf erwirtschaftet. Günther Mayer bedankte sich bei Martin Netter und den Schülerinnen und Schülern für die großherzige Spende; mit diesem Geld soll ein neuer Bus beschafft werden.

Mayer erinnerte an das langjährige segensreiche Wirken von Otfried Preußler für das Behandlungszentrum in Aschau. „Seit weit mehr als 40 Jahren besteht diese Verbindung unseres Hauses zu Otfried Preußler und seiner Familie, sie entstand durch mehrere Besuche von ihm bei uns in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts; Otfried Preußler war ein Mensch, der etwas tun wollte, der anderen helfen wollte. Auch nach seinem Tod wirkt Otfried Preußler weiter für das BZ Aschau“. Seit 1992 war er Erster Vorsitzender der von ihm mitbegründeten gemeinnützigen Vereinigung „Hilfswerk für die Orthopädische Kinderklinik Aschau“, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die jungen Patienten und ihre Familien in Notfällen zu unterstützen.

Über den Namen des bekannten Buchautors, der zeitlebens für Kinder und damit auch für spätere Erwachsene schrieb, kam das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach in den vergangenen Jahren zu seiner Bekanntschaft mit dem Behandlungszentrum in Aschau. Im laufenden Schuljahr besuchten Schülerinnen aus Pullach die Aschauer Einrichtungen, um sich bei der alltäglichen Arbeit selbst ein Bild von den anfallenden Arbeiten im Behandlungszentrum zu machen.

Otfried Preußlers Erzählungen machten an diesem Abend die schlesische Märchen- und Sagenwelt für die Besucher aus Aschau und vom Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach wieder lebendig. Seit fast drei Generationen werden seine Bücher gelesen und die Figuren daraus sind allen Kindern vertraut. Die Kleine Hexe (Doris Gschlößl) erschien leibhaftig mit Kopftuch, bunten Gewändern und Hexennase und erzählte von ihren Abenteuern und dem Karneval der Tiere im Wald. Den Zuhörern im gut besuchten Veranstaltungsraum im BZ Aschau sind die Geschichten von Otfried Preußler bestens bekannt, so konnten sie bei den sechs Geschichten, – vorgelesen vom Chefarzt Dr. Peter Konsek über Pfarrer Paul Janßen und Schulleiterin Susanne Kremer bis hin zu Philipp Manuel Riedl, Doris Gschlößl, Sophia Schneeweis, Sebastian Meierdiercks und Günther Mayer vom BZ Aschau, richtig mit ihren Helden mitfiebern. Sechs Erzähler – sechs Helden – sechs Bücher – die Zahl Sechs tauchte immer wieder auf und die Bücher von Otfried Preußler sind im BZ Aschau für alle Patienten, Bewohner und Mitarbeiter Basiswissen. Die Gruppen der Tagesstätte im BZ sind nach seinen bekanntesten Werken benannt: von der „Kleinen Hexe“ dem „Kleinen Gespenst“ und dem „kleinen Wassermann“, über den „Räuber Hotzenplotz“, „Hörbe mit dem großen Hut“, Krabat und „Pumphutt“ bis hin zu den „Abenteuern des starken Wanja“. Ein gemeinsamer Chor – bestehend aus den Schülern des Aschauer Behandlungszentrums und des Otfried-Preußler-Gymnasiums in Pullach – umrahmte den Abend musikalisch.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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