Land- & Forstwirtschaft

Zur paneuropäischen Forstministerkonferenz

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In diesen Tagen findet die 8. Paneuropäische Forstministerkonferenz im Rahmen von „Forest Europe“ statt, bei der die Bundesregierung den Vorsitz übernimmt und bis zum Jahr 2024 innehat. Bei „Forest Europe“ handelt es sich um einen hochrangigen paneuropäischem Politikprozess, bei dem die Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung seit 1990 im Focus steht. „Die Wälder in einem Großteil der europäischen Staaten sind schwer getroffen von den Auswirkungen des Klimawandels“, sagte Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW – Die Waldeigentümer, „daher müssen der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Experten gestärkt werden, um gemeinsame Antworten auf diese globale Herausforderung zu finden.“

Ein Thema, das auf die Tagesordnung von „Forest Europe“ gehört, ist aus Sicht der AGDW die Honorierung der Klimaschutzleistung als eine der Ökosystemleistungen des Waldes, da der Wald und sein Rohstoff Holz ein wesentlicher CO2-Speicher sind, von dem die globale Gesellschaft profitiert. Eine Honorierung würde die Waldbewirtschafter dabei unterstützen, die Wälder klimastabil umzubauen und die durch Extremwetterereignisse zerstörten Flächen wieder zu bewalden. „Extremwetterereignisse halten sich nicht an Ländergrenzen, daher befinden sich die Waldbewirtschaftenden in Europa in einem ähnlichen Dilemma“, sagte Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW – Die Waldeigentümer, „sie müssen bei fehlenden Einnahmen und teils stark zerstörten Waldflächen für einen klimastabilen Waldumbau sorgen“. Nach dem Prinzip Leistung für Gegenleistung brauche es hier ein dauerhaftes Honorierungsmodell, damit die Wälder für die Gesellschaft erhalten bleiben.

„Der Vorsitz eröffnet einerseits die große Chance, in der europäischen Öffentlichkeit für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und ihre Balance aus Ökonomie, Sozialem und Ökologie zu werben“, sagte die Hauptgeschäftsführerin. Gleichzeitig könne unter dem Vorsitz Deutschlands von den Mitgliedern von „Forest Europe“ die Definition von nachhaltiger Waldbewirtschaftung weiterentwickelt werden.  „Forest Europe“ ist weltweit einzigartig im Hinblick auf den Dialog zwischen Regierungen und den Waldbewirtschaftenden. Dieser partnerschaftliche Ansatz ist essentiell und muss fortgesetzt werden, um Nutzungsverbote und ordnungsrechtliche Eingriffe in das Eigentum zu unterbinden.

Für den Hintergrund:

  • „Forest Europe“ als paneuropäischer Politikprozess wurde 1990 gegründet, um die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu fördern. Insgesamt sind 46 europäische Länder sowie die Europäische Union vertreten, darüber hinaus nehmen 59 Beobachter aus 14 Staaten und 45 Organisationen daran teil. Die Bundesregierung hat den Vorsitz bis 2024 inne. Die 8. Paneuropäische Forstministerkonferenz findet digital statt, eigentlich sollte sie am 14. und 15. April 2921 in Bratislava (Slowakei) tagen.  https://foresteurope.org/
  • Die AGDW ist Mitglied in der Confederation of European Forest Owners (CEPF), die die Interessen der rund 15 Millionen Waldbesitzenden in Europa vertritt. Dieser europäische Dachverband der Waldbesitzenden hat 19 Mitglieder aus den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten und vier assoziierte Mitglieder. In einer aktuellen Kampagne „Welcome to my forest“ stellt der CEPF seine Mitglieder vor: https://www.cepf-eu.org/page/welcometomyforest

Bericht: AGDW

Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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