Kultur

Zeit der Napoleonischen Kriege in Regensburg

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Theaterstück auf dem Dreifaltigkeitsberg dürfte für Regensburg ein echtes Novum sein. Dabei lädt die wunderschön gelegene Kirche mit ihrem Rundumblick über die gesamte Altstadt wahrlich dazu ein, künstlerisch tätig zu werden. Unter dem Titel „Napoleon unter Feuer“ erweckt nun der Festspielverein Wenzenbach ein ganz besonderes Stück Stadtgeschichte zum Leben: die Napoleonischen Kriege.

Bei diesem Wandeltheaterstück wird das Publikum gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern von Station zu Station wandern und dabei eine spannende Geschichte erleben. Die Termine sind am 18. und 19. sowie am 25. und 26. November 2022, jeweils um 18 Uhr. Der Treffpunkt ist im Innenhof des Pfarrbüros Dreifaltigkeit (Steinweg 28a). Das Theaterstück findet in Kooperation mit der Pfarrei Steinweg statt und wird von der Stadt Regensburg im Rahmen des kulturellen Jahresthemas „Zwischentöne“ finanziell unterstützt.

Geheimnisvolle Geschichte der Stadtamhoferin Traut
Am Abend des 23. April 1809, an dem die Geschichte des Stückes spielt, war ganz Regensburg in Aufruhr. Am Peterstor wurde gekämpft, die Steinerne Brücke war voll mit abziehenden Soldaten. Durch Stadtamhof hallten die Schritte tausender Österreicher, als sie ihre eilige Flucht nach Norden antraten, um Napoleons Truppen zu entkommen. Die Stadtamhoferin Traut aus der Grässelgasse allerdings sammelt seelenruhig eine Schar gläubiger Mitbürgerinnen und Mitbürger um sich, um zur Dreifaltigkeitskirche hinauszuwandern und in der Kirche ein Gebet zu sprechen. Dass der Berg nur so wimmelt von österreichischen Soldaten, die dort ihre Geschütze aufgebaut haben, scheint ihr keine Sorgen zu machen. Doch was steckt wirklich hinter dieser Frömmigkeit?

Zeit der Napoleonischen Kriege in Regensburg
Besonders das Jahr 1809 war ausschlaggebend für Regensburg. Im Frühjahr 1809 war die Stadt sowohl von den Franzosen als auch von den Österreichern heiß begehrt und die Herrschaftsverhältnisse wechselten im Laufe der Kriegshandlungen mehrmals. Besonders auf den Dreifaltigkeitsberg hatte man es dabei abgesehen, weil von dieser strategisch guten Lage die schwere Artillerie, also die großen Kanonen, verwendet werden konnte. Gerade die Stadtamhoferer befanden sich durch die Kriegshandlungen in einer Zwickmühle der besonderen Art: Verwaltungstechnisch gehörten sie nicht zur Freien Stadt Regensburg, sondern zu Bayern. Bayern wiederum hatte sich auf die Seite der Franzosen geschlagen und kämpfte gegen Österreich. Zu wem die Stadtamhoferer bei der ganzen Sache halten sollten, wussten sie vermutlich am Ende selbst nicht mehr.

Karten und weitere Informationen
Das Wandeltheaterstück findet bei jedem Wetter und bei Dunkelheit statt. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei, aber für Kinder ab sechs Jahren ebenso wie für geschichtsinteressierte Erwachsene geeignet.
Karten gibt es unter www.okticket.de sowie an zahlreichen Vorverkaufsstellen (zu finden unter okticket.de).

Weitere Informationen zu den kulturellen Jahresthemen unter www.regensburg.de/kultur/veranstaltungen-des-kulturreferats

Bericht: Stadt Regensburg – Foto: Julia Schruff

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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