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Zahl der Katholiken im Erzbistum geht weiter leicht zurück

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Zahl der Katholiken im Erzbistum München und Freising geht weiter leicht zurück. Zum 31. Dezember 2019 lebten auf dem Gebiet des Erzbistums rund 1,645 Millionen Katholiken (2018: 1,674 Millionen), was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von etwa 43 Prozent (2018: 44 Prozent) entspricht. Die Zahl der Katholiken ist damit um 1,7 Prozent (2018: 1,2 Prozent) zurückgegangen. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte wird durch die Zuwanderung in das Gebiet des Erzbistums teilweise ausgeglichen. Die Zahlen der Trauungen, Taufen, Erstkommunionen und Firmungen sind ebenfalls zurückgegangen. Das geht aus den „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands 2019“ hervor, die am Freitag, 26. Juni, durch die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.

Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, ruft dazu auf, diese Zahlen ernst zu nehmen: „Wir müssen genau hinsehen und hinhören, um zu verstehen, warum sich Menschen von uns abwenden.“ Zudem gelte es, die kirchlichen Angebote ansprechend zu gestalten und auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. „In der Coronakrise haben wir uns dafür eingesetzt, auch in dieser außergewöhnlichen Situation unseren kirchlichen Auftrag für die Menschen zu erfüllen, etwa mit der nochmal verstärkten Beratung der Telefonseelsorge, der Essensausgabe der Caritas oder der mobilen Einsatzgruppe für seelsorgliche Besuche bei COVID-19-Erkrankten. Unsere Seelsorger haben gemeinsam mit den Ehrenamtlichen in den Pfarreien viel dafür getan, dass wir als Kirche für die Menschen präsent waren und sind. Auf jeden Fall haben die besonderen Umstände dieser Zeit dazu geführt, die Verkündigung auch im digitalen Raum voranzubringen. Zahlen von teils mehr als 55.000 Aufrufen eines  Gottesdienst-Streams zeigen das Bedürfnis der Menschen nach geistlichem Leben.“ Der bevorstehende Strategieprozess der Erzdiözese soll laut Klingan dazu beitragen, dass „wir uns angesichts des nun auch infolge der Coronakrise absehbar sinkenden Kirchensteueraufkommens und der vielen Herausforderungen, vor denen wir stehen, Orientierung verschaffen, wie wir in Zukunft kraftvoll als Kirche wirken können“. Schon vor der Coronakrise habe die Erzdiözese diese Fragen in den Blick genommen. Es gelte, Prioritäten zu setzen, „die sicherstellen, dass wir unseren Auftrag in den verschiedenen Bereichen kirchlichen Handelns bestmöglich erfüllen“. Allen Katholikinnen und Katholiken komme eine wichtige Rolle dabei zu, „auch unter schwierigen Rahmenbedingungen die Freude an der Frohen Botschaft zu teilen und sie glaubwürdig zu bezeugen“.

Die Zahl der Kirchenaustritte stieg 2019 auf 27.124 an (2018: 22.580). 177 Menschen traten in die katholische Kirche ein (2018: 203), 544 wurden wiederaufgenommen (2018: 704). An einem durchschnittlichen Wochenende fanden im Jahr 2019 im Erzbistum 1.443 Sonntags- und Samstagsvorabendgottesdienste statt (2018: 1.477). 154.440 Menschen nahmen an einem durchschnittlichen Wochenende an den Gottesdiensten teil (2018: 157.987), das sind 9,4 Prozent der Katholiken (2018: 9,4 Prozent).

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Hötzelsperger

 

3.211 Paare wurden 2019 in der Erzdiözese getraut (2018: 3.414), 13.622 Mal wurde die Taufe gespendet (2018: 14.257). Fast alle katholischen Kinder empfangen die Erstkommunion und die meisten die Firmung: 2019 gingen 96,5 Prozent der katholischen Kinder in der dritten Jahrgangsstufe zur Erstkommunion (2018: 98,5 Prozent) und 76,3 Prozent der Jugendlichen zur Firmung (2018: 76,5 Prozent). Die Zahl der Beerdigungen ging mit 16.156 leicht zurück (2018: 16.577). (hs)

 

Hinweis:

Die „Eckdaten des Kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands 2019“ stehen unter www.dbk.de zur Verfügung. Weitere Daten finden sich unter www.dbk.de in der Rubrik „Zahlen und Fakten“.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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