Aus allen Himmelsrichtungen und bereits zum vierten Male kam der Kabarettist Wolfgang Krebs auf den Samerberg, wiederum auf Einladung von Anna Schreiber-Schermutzki von der örtlich ansässigen Veranstaltungsfirma KULTOUREN. Als erstes stellte sich der Wort-Akrobat und Schöpfer neuer Worte als Schorsch Scheberl vor, der nicht nur ein schlitzohriger und geschäftstüchtiger Geschäftsmann ist, sondern auch noch aus dem bislang unbekannten Ort Untergamskobenzeißgrubengernhaferlverdimmering stammt. Das oftmalige Aussprechen dieses Ortes ohne Stottern passte genauso zur erstaunlichen Sprachsicherheit wie das Verdrehen und Verwechseln von Worten, wie das Bilden von schier unglaublichen Sätzen und wie das vermeintliche Durcheinander von Pointen und Botschaften. In seinem neuen Solo-Programm „Geh zu, bleib da!“ wurden städtische und ländliche Lebensverhältnisse verglichen und Einblicke in die jeweiligen Gesellschaften gewährt. Dass sich Schorsch Scheberl auf dem Land wohler fühlt als in einer Stadt zeigte sich schon daran, dass er bei 30 Vereinen Mitglied ist und sogar als Männerquote Vorstand beim Frauenbund geworden ist. Zu den Parade-Disziplinen von Wolfgang Krebs gehört das Schlüpfen in verschiedene Toupets, Jacken und Rollen von Politikern, unter anderem glänzte er mit Stimme und entsprechenden Körperhaltungen als Edmund Stoiber („Der Samerberg ist dort, wo Bayern am schönsten ist“ und „Auch der Holzweg kann richtig sein, wenn Du eine Termite bist“). Weitere Vorschläge des Europäers Stoiber waren der Bau einer Mauer bei Aschaffenburg, deren Kosten die Hessen zu übernehmen hätten. Zum Thema Brexit sagte er: „Bald wird aus Großbritannien ein Kleinbritannien sein“. Weitere Rollen gehörten dem Allgäuer Schlagersänger Meggy Montana mit dem Refrain „Was ich am liebsten an Dir mag ist Dein Bausparvertrag“, den realen Politikern Horst Seehofer und Hubert Aiwanger sowie dem bayerischen Märchenkönig „Ludwig II.“. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel erinnerte sich diese an folgenden Zuspruch: „Der Einzige, der noch hinter mir geschlossen steht, das ist der Berliner Flughafen“. Mehrere Zugaben erklatschten sich die begeisterten Ehrengäste (unter anderem die Brauereifamilie Steegmüller von Flötzingerbräu und Bürgermeister Georg Huber), dabei erzählte Wolfgang Krebs aus dem Nähkästchen wie es zugeht, wenn er seine Beiträge für Bayern-1-Radio (mittwochs) und für die Sendung „Quer“ im BR-Fernsehen (donnerstags) vorbereitet.

Foto/s: Hötzelsperger/Rainer Nitzsche – Eindrücke von Wolfgang Krebs bei seinem vierten Gastspiel im voll besetzten Saal des Gasthauses Maurer in Grainbach

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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