Sport

Wildwasserschule Inntal in Kiefersfelden

Wenn man sich mit Robert Popp, dem Gründer und Leiter der Wildwasserschule Inntal unterhält, bleibt man mit einem gewissen Staunen zurück, was ein 62 jähriger an sportlichen Leistungen bewältigen kann. Begeistern, Ermutigen und Leidenschaft für das, was er macht – das sind die Eigenschaften, die ihn wohl am besten beschreiben könnten.

Und genau diese Art Charakter braucht es wohl auch, um sich nun schon seit über 30 Jahren in der Outdoor Szene zu behaupten. „Als ich 1988 die Wildwasserschule gründete und mir ein Raft zugelegt habe, wurde ich mit großen Augen angeschaut und erntete Unverständnis. Denn eigentlich komme ich aus dem Kajaksport, was auch heute noch meine große Leidenschaft ist.“

Mittlerweile hat sich das Portfolio um viele weitere Outdoor-Erlebnisse, wie verschiedene Canyoning- und Raftingtouren sowie Kajakkurse, aber auch gemütlichere Touren, wie Lama-Trekking oder Schneeschuhwandern erweitert. Ein weiterer Baustein sind Firmen- und Teamevents bis zu einer Größe von 200 Teilnehmern. Die langjährigen Partnerschaften mit großen Agenturen wie Jochen Schweizer oder mydays sprechen für sich.

Der Grundgedanke ist jedoch derselbe geblieben: „Natur erleben – im Einklang mit der Natur“. Ausgangspunkt für alle Touren ist die rustikale Basis im Stil eines kanadischen Outdoor-Camps direkt am Kieferbach inmitten der Natur. Im Camp selbst ist es so ruhig und abgeschieden, dass man meinen könnte, man befände sich tatsächlich am Yukon. „Viele Teilnehmer kommen aus Bayern, wir haben aber auch immer mehr Kunden aus Europa und der ganzen Welt.“

Menschenkenntnis

Im Laufe der Zeit hat Robert Popp sehr viele Leute kennengelernt und oft haben sich gewisse Vorahnungen bestätigt: „Meine Frau sagt oft: Wie hast du das vorher wissen können, was derjenige beruflich macht? Ich sehe viel an der Körpersprache, wie jemand wirkt, wie er auf mich zugeht, wie er sich benimmt. Das hilft mir oft bei der Planung der Tour, weil ich ein Sicherheitskonzept verfolge, das möglichst alle Risiken ausschließt, sowohl technisch als auch menschlich.“

Bei den Canyoning-Touren in der nahen Gießenbachklamm wird besonders darauf geachtet, dass sich niemand überschätzt: „Manche buchen gleich die „Extrem Adrenalin Tour“ und sind doch körperlich nicht entsprechend fit. Dann wird vor Ort eingebremst und eine Einsteigervariante empfohlen. Auch die Teilnehmer selbst sollen sich mit einbringen und Verantwortung übernehmen, was z.B. heißt, dass bei Sprüngen aus bis zu acht Metern Höhe Wasserfälle hinunter nicht blind hinterher gesprungen werden soll.“

Ängsten begegnen und sie besiegen, diese Grenzsituationen bewirken bei vielen Teilnehmern, dass sie sich öffnen. Für Robert Popp ist eine Tour dann geglückt, wenn Leute, die vielleicht vorher Angst vor Sprüngen oder sogar mit Höhenangst zu kämpfen hatten, danach sagen können, sie haben sich absolut sicher gefühlt, sind über sich hinausgewachsen und hatten ein super Erlebnis.

„Das ist es auch, was Firmen an unseren Teamevents so schätzen. Unsere Aktionen schweißen die Mitarbeiter mit viel Spaß und Nervenkitzel zusammen. Anschließend können wir das Erlebte am Lagerfeuer und bei einem BBQ im Outdoor-Camp revuepassieren lassen.“

Das alles wäre natürlich ohne sein Team so nicht möglich. „Zum Glück habe ich ein tolles Team an gut ausgebildeten Guides und eine Frau, die mich in allem voll unterstützt und meine Interessen teilt. Sogar unsere Kinder führen mittlerweile selbständig Touren, was mich sehr freut.“

Und deshalb wird er auch weitermachen, solange er noch den Spaß, das Kitzeln, die Begeisterung spürt – und gesund bleibt. Das tägliche Training ist Teil der Lebenseinstellung: „Wenn jemand sportlich ist und speziell im Bergbereich unterwegs ist, eine klare Linie zieht und unter Belastung auch noch zusätzliche Leistung bringt, dann muss man um den Menschen keine Angst haben, dass er sein Leben nicht meistert.

„Bergfrauen“ nennt sich das Projekt seiner Frau Kerstin. Unter dem Motto „stark, mutig, frei“ bietet sie verschiedene Outdoor-Erlebnisse speziell für Frauen an, wobei der Fokus auf der Stärkung des Selbstvertrauens, mehr Gelassenheit und unvergesslichen Erfahrungen in der Natur liegt. Das Angebot reicht von der kurzen Auszeit bis zum ganzen Wochenende, dabei ergeben sich viele schöne Gespräche über das Erlebte und eine entspannte Atmosphäre, die sich so nur „unter Mädels“ entwickeln kann.

Für weitere Informationen über die Wildwasserschule und einzelne Aktivitäten: www.outdoor-adventure.de sowie www.bergfrauen.de.

Text: cl – Fotos: Wildwasserschule Inntal

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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