Kirche

Wildenwarter Wallfahrt in die Schweiz – Reisebericht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Heilige Nikolaus von Flüe aus dem Kanton Obwalden in der Schweiz wird von der Pfarrgemeinde „Christkönig“ Wildenwart besonders verehrt.  Die Kirche beherbergt eine Reliquie des von 1417 bis 1487 gelebten und 1947 heilig Gesprochenen, vor zwei Jahren anlässlich des 600. Geburtstages von Nikolaus von Flüe erinnerte eine eigene Ausstellung im Pfarrheim von Wildenwart an den einflussreichen Schweizer Bergbauer, Soldat, Familienvater, Einsiedler, Asket und Mystiker. Dabei entstand der Wunsch der Wildenwarter, sich einmal auf die Spuren des Heiligen Nikolaus von Flüe zu begeben. Dieser Wunsch aus den Reihen des Pfarrgemeinderates wurde nunmehr für 46 Wildenwarter Gläubige zusammen mit Pfarrer in Ruhe Konrad Kronast und mit dem Priener Busunternehmen Helmut Krumrey Wirklichkeit.

Vier Tage lang nahmen sich die Wildenwarter Zeit für diese Wallfahrt, deren erste Station im schweizerischen Marienwallfahrtsort Maria Einsiedeln eine Verbindung zu Prien herstellte. Die dortige umfangreiche Diorama-Bethlehem-Krippe mit 450 Figuren auf 80 Quadratmetern hat einen 30 Meter langen gemalten Hintergrund, der vom Priener Kunstmaler Bartholomäus Wappmannsberger (1894 – 1984) geschaffen wurde. Bei viel Neuschnee erreichten die Wildenwarter den idyllisch in den Bergen gelegenen Ort Flüeli. Am zweiten Tag standen auf dem Programm – dann bei Frühlingssonne – der Besuch im Rahmen einer geführten Wanderung vom Geburts- und Wohnhaus von Nikolaus von Flüe und der Gang hinunter in die im Tal Ranft gelegene Kapelle mit der Zelle, die Nikolaus von Flüe als Bruder Klaus zwanzig Jahre bewohnte. In der Kapelle feierten die Wildenwarter einen Gottesdienst mit Pfarrer Konrad Kronast, dabei wurde eine vom Wildenwarter Pfarrgemeinderat mitgebrachte und mit dem Wildenwarter Kirchenmotiv bemalte Wallfahrts-Kerze gesegnet. Am Nachmittag stand eine Führung in der nahen Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln, dort liegt der Heilige begraben, auf dem Programm, die Pilger erhielten einen Reliquien-Segen.

Am dritten Tag wurden Luzern mit der dortigen Jesuitenkirche  und mit dem Löwen-Denkmal sowie der Wintersportort Engelberg mit dem dortigen Kloster und einer Schaukäserei besichtigt. Der Heimreisetag begann mit einer Sonntags-Frühmesse mit Helmut Rosenwink an der Orgel in der Hauskapelle des Wallfahrer-Quartiers Klausenhof in Flüeli, die Mittagsrast wurde mit einem Besuch der Zisterzienserabtei Stift Stams in Tirol verbunden. Abschließend bedankte sich Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Peter Huber bei Peter und Anita Aicher für die präzise Fahrtvorbereitung und ganz besonders bei der aus Wildenwart-Oed stammenden Sandra Reich, die mit ihrem Schweizer Freund Peter Roth die örtliche Reiseleitung bei den Fahrten in der Schweiz übernommen hatten. Ein ganz besonderer Dank galt den Eltern von Peter Roth, die zur Überraschung der Wildenwarter zu einer Kaffee- und Brotzeitstärkung eingeladen hatten. „Angefangen von den guten Tipps der Landfrauenvolk-Bewegung, die uns zum Hotel und Programm beraten hatten bis zur guten Stimmung innerhalb der Gruppe bis zum Schluss hatten wir ein überaus wohl tuendes Erlebnis“, so Peter Huber, der sich vorstellen kann, dass nach diesem großen Wildenwarter Pfarr- und Wallfahrts-Ausflug in einigen Jahren wieder einmal ein interessantes Ziel angesteuert wird.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke von der Pfarr-Wallfahrt der Wildenwarter in die Schweiz

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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