Land- & Forstwirtschaft

Wiesenmeisterschaft 2023 in der Oberpfalz

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Von den ca. 2.700 im Freistaat heimischen Farn- und Blütenpflanzen kommt die Hälfte auf Dauergrünlandflächen vor. Eine besonders umweltgerechte Bewirtschaftung von Weiden und Wiesen erhält und fördert die Artenvielfalt. Wo Landwirtinnen und Landwirte weniger düngen und seltener bzw. später mähen, entstehen die artenreichsten Biotopte in Bayern. Um dieses Engagement zu fördern, haben die Landesanstalt für Landwirtschaft und der BUND Naturschutz bereits zum 13. Mal die Wiesenmeisterschaft ausgeschrieben.

 Teilnehmen konnten landwirtschaftliche Betriebe, die den Aufwuchs ihrer Wiesen und Weiden landwirtschaftlich verwerten, und deren Wiese mindestens einen halben Hektar Fläche, also mehr als 5.000 Quadratmeter, umfasst. Beworben hatten sich 47 Landwirte aus der Modellregion Neumarkt und Amberg-Sulzbach und in einem ersten Wettbewerbsrunde der Fachjury sind 33 Wiesen begutachtet worden. Auf jeder Wiese wurde erfasst, welche verschiedenen Arten von Kräutern dort wachsen. Ebenso flossen Futterertrag und kulturlandwirtschaftlicher Wert in die Dokumentation und Bewertung mit ein. Mit der jeweils erreichten Punktezahl standen dann die besten fünf Wiesen fest. Am 6. Juni läutete die sechsköpfige Jury, bestehend aus Experteninnen und Experten aus Natur und Landwirtschaft, nun die zweite Runde ein und begutachtete die fünf Anwärterwiesen. Anhand eines Kriterienkatalogs galt es, über die Platzierung zu entscheiden. Für die Bewertung waren folgende Kriterien ausschlaggebend:

– Die Artenvielfalt: Es wurde die Gesamtzahl an Wiesenblumen – keine Gräser- erhoben. Das Vorkommen seltener Pflanzen, die einen hohen Gefährdungsgrad aufweisen, wurde zusätzlich honoriert. Eine gleichmäßige Verteilung der Arten auf der Wiese brachte einen Zusatzpunkt.
– Im Kulturlandschaftswert spiegeln sich landschaftstypische Ausprägungen und Ensembles wider, die für Identität und Unverwechselbarkeit stehen. Kleinflächige Restbestände artenreicher Wiesen und Weiden haben sich insbesondere an Steilhängen und sonnseitigen Terrassenkanten erhalten.
– Landwirtschaftliche Kriterien: Hier wurden der Ertrag und eine gute wirtschaftliche Verwertung des Aufwuchses, z.B. durch Verfütterung an den eigenen Viehbestand oder Verkauf, positiv bewertet.
– Für Weidetiere gefährliche Giftpflanzen sowie Weideunkräuter (z.B. Ampfer oder Jakobs-Kreuzkraut) führten hingegen zu Punktabzügen.
– Außerdem wurde mit dem Kriterium „Zukunftsfähigkeit“ eingeschätzt, welche Chancen die Wiese oder Weide hat, auch in den nächsten Jahren in der vorliegenden artenreichen Ausprägung weiter genutzt zu werden.

Die Gewinner der Wiesenmeisterschaft 2023 werden am 26. September im Rahmen einer Festveranstaltung im Kloster Ensdorf bekannt gegeben

 Weitere Informationen zur Wiesenmeisterschaft:

Bericht und Foto: LfL

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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