Vom Konzept zur Umsetzung – dieser Schritt steht für die Wendelsteinbahn GmbH und die vier um den Wendelstein liegenden Gemeinden Brannenburg, Bad Feilnbach, Bayrischzell und Fischbachau nun kurz vor der Vollendung: Aus einer lockeren Ideensammlung entstand ein konkretes Konzept für die fünf Themenwege am und auf den Wendelstein. Diese werden derzeit am Wendelstein umgesetzt, etliche Exponate entlang der Wege stehen sogar bereits. Unterstützung bekommen die Projektträger dabei von den beiden LAGen Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land sowie dem AELF Rosenheim in Form einer LEADER-Förderung in Höhe von knapp 140.000 €. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Fertigstellung bis September 2020

„Familien, Wasser, Meditation, Kunst, Geologie – das sind die Schwerpunkte, aus denen die lokale Bevölkerung, Fachkundige und Touristiker ein landkreisübergreifendes Themenwegekonzept für den Wendelstein entwickelt haben“ berichtet Florian Vogt, Geschäftsführer der Wendelsteinbahn GmbH. Aus der lockeren Ideensammlung sind spannende Ansätze entstanden, die bis zum September 2020 fertiggestellt werden, so Vogt. “Sämliche Wege führen dann durch interessante Details, gut gelenkte Blickachsen, Wissenswertes zu Natur und Kultur und tolle Mitmachstationen erlebnisreich nach oben, wo sie in den Geologie-Rundweg der Wendelsteinbahn gipfeln”, freut sich der Bahnbetreiber. „Wir erhoffen uns gemeinsam mit den Talgemeinden eine über die Region hinaus wirkende Aufmerksamkeit und Begeisterung bei unseren Besuchern. Dafür setzen wir auf eine gemeinsame Bewerbung der Wendelstein-Streifzüge“, so Vogt weiter.

Fünf Wege + fünf Themen = die “Wendelstein-Streifzüge”

Brannenburg – Künstlerweg

In Brannenburg lag durch die örtlich ansässige Künstlerkolonie das Thema Kunst auf der Hand. Ausgehend vom Talbahnhof der Zahnradbahn begegnen den Wanderern unterwegs 13 unterschiedliche Exponate. Nur als Beispiele seien der komplett aus Holz konstruierte Aussichtspunkt „Flügelschlag“ an der Mitteralm genannt oder die „Dolina“ an der Reindleralm, die – so hatte es sich Bergbahnchef Vogt gewünscht – von der Zahnradbahn aus sichtbar ist und Wanderern gleichzeitig als Rast- und Sitzgelegenheit dient.

Bad Feilnbach – Jenbachweg

„In Bad Feilnbach bot sich durch den Verlauf des Jenbachs das Thema Wasser an“, erklärt Ute Preibisch, die örtliche Touristinfoleiterin. (Stations-Beispiele folgen)

Bayrischzell – Wendelstein-Männlein Gipfelsteig

Die Gemeinde Bayrischzell wählte in Anlehnung an die gleichnamige Sage den so genannten Wendelstein-Männlein-Weg, und fokussiert sich dabei vor allem auf Familien mit Kindern. Ihnen sollen Natur und Almwirtschaft nahegebracht werden. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, und so schaut der Wanderer unterwegs zum Wendelstein auch mal „mit dem Ofenrohr ins Gebirge“.

Fischbachau – Meditationsbergweg

In Fischbachau schuf man mit dem Meditationsbergweg eine sinnvolle Verbindung zwischen der Wallfahrtskirche Birkenstein und dem Wendelsteinkircherl. (Stations-Beispiele folgen)

Wendelstein – Geologieweg

Wissenswertes zu den geologischen Besonderheiten des Berges erfahren Wanderer auch weiterhin entlang des beliebten Gipfel- und Panoramawegs im oberen Gipfelbereich des Wendelsteins. Ein modernes “Viscope” veranschaulicht beispielsweise Lage und Ausdehnung des Rosenheimer Sees in der Eiszeit. Das bisher recht versteckte „Wetterloch“ am Panoramaweg wird durch eine Stahltreppe begehbar gemacht. Zu jeder der insgesamt acht Stationen am Geologieweg gibt es darüber hinaus leicht verdauliche Erläuterungstafeln inklusive pädagogisch wertvoller Quizfrage.

Landkreisübergreifende Zusammarbeit bringt 60 Prozent Förderung

Die Vorsitzenden der beiden Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land Felix Schwaller (Mangfalltal-Inntal) und Michael Pelzer (Kreisentwicklung Miesbacher Land) sind überwältigt von den über 70 Menschen aus beiden Regionen, die sich bei der Entwicklung der Themenwege engagiert haben: „Die neuen Wege bringen beide Regionen voran – durch die Unterstützung so vieler Helfer und Ideengeber werden die Themenwege zu unseren Wegen auf unseren Hausberg und fördern damit die Identifikation der Menschen mit der Region“ so die Vorsitzenden.

Schwaller und Pelzer freuen sich über die Möglichkeiten, mit den Nachbarn LEADERProjekte Hand in Hand und gemeinsam angehen zu können: Zum einen sei der Wendelstein von beiden Regionen umgeben und das Projekt mache nur miteinander Sinn, zum anderen gebe es mit einem Kooperationsprojekt statt der sonst üblichen 50% Förderung sogar noch 10% oben drauf. „Über den Tellerrand hinaus schauen – das bietet uns ganz neue Perspektiven. Wir werden sicherlich in weiteren Projekten wieder zusammenarbeiten“ so die beiden Vorsitzenden abschließend.

Die beiden LEADER-Aktionsgruppen (LAG) Mangfalltal-Inntal und Kreisentwicklung Miesbacher Land arbeiten für dieses Projekt wiederum in einer Kooperation zusammen und unterstützen und beraten gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim die Wendelsteinbahn und die beteiligten Gemeinden in den Belangen der Projektentwicklung und der Förderung.

Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Webseiten www.lagmangfalltal-inntal.de, www.leader-mb.de und www.aelf-ro.bayern.de.

  • Kontakt: LAG Mangfalltal-Inntal | Wilhelm-Leibl-Platz 3 | D-83043 Bad Aibling | Tel. +49
  • (0)8061 / 908071 | Fax +49 (0)8061 / 9080871 | info@lag-mangfalltal-inntal.de

Eröffnung der Themenwege im September 2020

Die Eröffnung der “Wendelstein-Streifzüge” soll im September 2020 gefeiert werden. Wegen der Corona-Pandemie allerdings unter Vorbehalt bezüglich Umfang und Rahmenprogramm.

Bericht und Foto: Wendelsteinbahn

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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