Kirche

Weltgebetstag in Pittenhart

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit dem Geräusch von Meereswellen wurden vergangenen Freitag, die Besucher beim Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstages empfangen. An den Eingängen wurden bereits Blumen überreicht, die ins Haar gesteckt wurden. Wir sind „wunderbar geschaffen“ und die Schöpfung mit uns, mit dieser positiven Sichtweise vermittelten die Christinnen der pazifischen Cookinseln den Titel des diesjährigen Weltgebetstages.

Ein Zitat aus Psalm 139 durchzog wie ein roter Faden durch den Gottesdienst und nahm die Kirchenbesucher mit in dieses positive Lebensgefühl, trotz allem wunderbar geschaffen zu sein.

Auf den ersten Blick sieht es vielleicht aus, als könnte es den Menschen auf den Cookinseln nur gut gehen. Blauer Himmel, ringsum das Meer und Kokospalmen am Strand, eine Natur reich mit exotischen Blumen und Früchten. Dieses Bild wird auch beim diesjährigen Weltgebetstag vermittelt. Doch dieses Paradies hat auch seine Schattenseiten. Angefangen bei einer bis heute nachwirkenden Missions- und Kolonialgeschichte, bis hin zu Bedrohungen mit Zyklonen und Überflutungen. Als brennendes gesellschaftliches Thema bezeichnen die Expertinnen die weit verbreitete häusliche und sexualisierte Gewalt. Wenn auch das Thema meist tabuisiert wird, war es zwischen den Zeilen der vorgelesenen Texte zu hören. Insgesamt hat das Christentum auf den Cookinseln eine hohe Akzeptanz, der christliche Glaube wird selbstverständlich praktiziert, obwohl die Missionare die Kultur der einheimischen Maori unterdrückten. Auch die Maori-Sprache war in der britischen Kolonialzeit nicht erlaubt. Heute ist der Stolz auf die eigene Kultur überall erkennbar. Moari-Worte und Lieder durchzogen auch den Gottesdienst am vergangenen Freitag.

‚Kia orana‘ mit den Worten begrüßen sich die Menschen auf den Cookinseln und so wurden auch die Gottesdienstbesucher in Pittenhart begrüßt. Kia orana bedeutet mehr als nur ein ‚Hallo‘ – es bedeutet ‚ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt‘. Mit einem Wellentanz hat Evelyn Noppinger den Gottesdienst eröffnet, der musikalisch von der Gruppe Arco Iris mit Liedern und Instrumentalstücken untermalt wurde. Mit den gelesenen Geschichten  der 15-jährigen Mii, einem Mädchen, dass sich um die Gesundheit ihrer Familie sorgt, der Geschichte von Vaniniu, die 1958 auf einer Insel geworden wurde und einen Eindruck in Kultur, Erziehung und Glauben vermittelte und der Erzählung einer Ärztin, die sich für die sich für Vorsorgeuntersuchungen und Kinderheilkunde auf den Cookinseln eingesetzt hat und dadurch das Gesundheitssystem im Laufe der Jahrzehnte auch in anderen Bereichen an Qualität gewonnen hat, wurde das Leben der Inselbewohner dargestellt.

Mit Gebeten aus dem Psalm 139, Liedern, Geschichten und visuellen Darbietungen wurde ein spiritueller Bogen zwischen dem Chiemgau und Cookinseln gespannt, vorbereitet und geleitet hatte den Gottesdienst Evi und Diakon Georg Oberloher. Im Anschluss haben die Mitwirkenden und einige Gottesdienstbesucher den Abend in gemütlicher Runde beim Kirchenwirt ausklingen lassen.

Text und Fotos Emmy Künznzer-Hingerl – Zusammen mit der Gruppe Arco Iris, Sprecherin Resi Kuhn und Irma Schlegel haben Evi und Georg Oberloher den Gottesdienst am Weltgebetstag gestaltet


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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