Kirche

Weihbischof Bischof würdigt Leistungen der Bahnhofsmission

Weihbischof Wolfgang Bischof würdigt die Arbeit der Münchner Bahnhofsmission als christliches Zeugnis. „Zeugenschaft muss nichts Außergewöhnliches sein“, so der Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd der Erzdiözese München und Freising. Er erinnert an das Leitwort der Bahnhofsmission-Gründerin und Wegbereiterin der modernen Sozialarbeit Ellen Ammann (1870–1932): „Nichts Außergewöhnliches – aber das Gewöhnliche außergewöhnlich gut.“ Das geschehe in der Münchner Bahnhofsmission, so Bischof in einem Videobeitrag auf der Schwerpunktseite www.erzbistum-muenchen.de/coronavirus. Der kurze Film ist Teil der Reihe „Mittwochsminuten“, die den Menschen in der momentanen Situation geistliche Impulse anbietet. Jeweils mittwochs ab 12 Uhr werden die Videos der Serie im Internet sowie auf den Social-Media-Kanälen der Erzdiözese eingestellt.

Der Weihbischof erinnert an das Jesuswort „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ und erläutert: „In den Menschen, die uns begegnen, die wir stärken können, die wir unterstützen können, dort begegnen wir ihm.“ Dies spiegle sich auch in der Arbeit der Bahnhofsmission in besonderer Weise wider. Bischof dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung für ihren Einsatz „auch in diesen für sie gefährlichen Zeiten“. Neben 19 Hauptamtlichen engagieren sich 140 Menschen ehrenamtlich bei der Sozialinstitution im Münchner Hauptbahnhof bei Gleis 11.

Die Münchner Bahnhofsmission wird von katholischen und evangelischen Verbänden in ökumenischer Zusammenarbeit getragen und ist eine der größten Bahnhofsmissionen Deutschlands. Sie steht allen Hilfebedürftigen rund um die Uhr offen und unterstützt trotz der Coronakrise und der daraus folgenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens durchgehend unter anderem mit der Ausgabe von Essen, Kleidung und Hygieneartikeln. Insbesondere da viele andere Hilfseinrichtungen schließen mussten, kamen zu Beginn der Beschränkungen bis zu 700 Menschen täglich. Um die Bahnhofsmission zu entlasten, versorgen inzwischen im Stadtzentrum zwei Foodtrucks der Caritas Bedürftige mit Essen, und die Diakonia gibt in Räumen des ehemaligen Postbankgebäudes an der Schwanthalerstraße Kleidung und Hygieneartikel aus. Trotzdem kümmert sich die Bahnhofsmission aktuell um 300 bis 400 Menschen täglich. Zusätzlich wird die persönliche Beratung aufrechterhalten, aktuell nehmen etwa 70 Ratsuchende täglich dieses Angebot an. Immer mehr Menschen kämen wegen der Coronakrise in existenzielle Nöte, berichtet die katholische Leiterin der Bahnhofsmission, Bettina Spahn. Neben der akuten Notversorgung und Beratung bietet die Bahnhofsmission einen Schutzraum für Frauen und unterstützt durch die Weitervermittlung in andere Einrichtungen, die allerdings momentan nur eingeschränkt arbeiten.

Die Arbeit der Bahnhofsmission sei auch dadurch durchgehend möglich, da sie vom Krisenstab der Landeshauptstadt München als „systemrelevante Einrichtung der Daseinsfürsorge“ eingestuft wurde, in städtischem Auftrag arbeite und finanziell für die Krisenhilfe gesondert unterstützt werde. „Doch all das wäre nicht möglich ohne das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen, das sicher nicht selbstverständlich ist“, so Spahn. Für die Mitarbeitenden sei von Anfang an klar gewesen, dass sie weiterhin für Menschen in Not da sein wollten. „Wir unternehmen alles, um unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu schützen“, ergänzt Spahn. So gebe es eigene Hygienepläne und Schutzmaßnahmen, die bereits im März umgesetzt wurden.

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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