Kultur

Wanderung auf dem Endorfer Jakobsweg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Auf dem Jakobsweg durch Bad Endorf – Eine Wanderung auf historisch-kulturellen Spuren-   Grauer Himmel, milde Temperaturen und über 20 wanderfreudige Menschen: Die Bedingungen für den historischen und zugleich spirituellen Streifzug entlang des durch Bad Endorf führenden Jakobsweg hätten kaum besser sein können. Die rund dreistündige Tour wurde in enger Zusammenarbeit mit Chiemsee Alpenland Tourismus, der Tourist Info Bad Endorf und der Theatergesellschaft Bad Endorf organisiert – ein Zusammenspiel, das sich nicht zufällig ergibt: Vom 9. Juni bis 13. Juli 2025 bringt die Theatergesellschaft das Stück „Jakobus – Zweifler, Pilger, Donnersohn“ auf die Bühne des Volkstheaters.

Die Wanderung verstand sich daher nicht nur als Naturerlebnis, sondern auch als inhaltliche Annäherung an den Namensgeber des Jakobswegs und als Werbung für die Theateraufführung. Geleitet wurde sie von Naturwanderführer Uwe Hering, der seit mehreren Jahren geführte Wanderungen in der Gegend um Bad Endorf durchführt. Gegen 13 Uhr machte sich die bunt gemischte Gruppe auf den Weg. Startpunkt war der Eingang vor den Chiemgau Thermen. Von dort führte der Weg zur Pfarrkirche St. Jakobus mitten im Ort. Gerhard Waschin aus Grassau, ein ausgewiesener Kenner der Kirchengeschichte in der Region Chiemgau und Salzburg, erklärte nicht nur ihre Architektur , sondern schlug auch den Bogen zur Bedeutung des Heiligen Jakobus für Bad Endorf. Konrad Schlaipfer, Erster Vorstand der Theatergesellschaft Bad Endorf, sowie Pressesprecher Markus Hermannsdorfer betonten, wie sehr sie sich über das Interesse der Teilnehmer an den kulturgeschichtlichen Hintergründen des Jakobus freuen.

Weiter ging es zur Kirche St. Michael in Teisenham, wo weitere kirchenhistorische Besonderheiten zur Sprache kamen. Gerhard Waschin wusste erneut die Gruppe mit viel Fachwissen, erzählerischem Gespür und spannenden Details zu fesseln. In der Gruppe war es erstaunlich still – nicht aus Müdigkeit, sondern aus aufmerksamer Andacht. Ein besonders nachdenklicher Moment der Wanderung folgte wenig später: das Schandkreuz. Dort, so berichtete Herr Waschin, mussten im Mittelalter zum Tode Verurteilte mit einem Seidenfaden gefesselt auf ihren Abtransport zur nahegelegenen Burg Kling bei Schnaitsee warten. Ein bedrückendes Stück Regionalgeschichte, das zum Innehalten einlud.

Der Rückweg führte über Dorfbach zum Café Miedl, wo sich die Gruppe bei Kaffee und Kuchen stärkte, bevor sie wieder zurück zu den Chiemgau Thermen wanderte.  Auch wenn das Wetter den Tag über bewölkt blieb, tat das der Stimmung keinen Abbruch – im Gegenteil: Die angenehme Frische trug zur entspannten Atmosphäre bei, neue Freundschaften wurden geschlossen, alte Bekannte kamen ins Gespräch.

Die Veranstalter zeigten sich hochzufrieden. „Es ist schön zu sehen, wie Wandern, Geschichte und Kultur hier so stimmig zusammenkommen”, fasste Uwe Hering zusammen. Alle Teilnehmer kündigten an, sich auch das Theaterstück über den Heiligen Jakobus im Juni nicht entgehen lassen zu wollen. Einige fragten gleich direkt nach Eintrittskarten. Diese sind an der Theaterkasse, geöffnet Montag und Freitag (außer Feiertag) von 9 Uhr bis 13 Uhr, erhältlich sowie online unter www.theater-endorf.de. Reservierungen sind auch telefonisch unter 08053-3743 oder per E-Mail an karten@theater-endorf.de möglich.

Ein besonderes Angebot hält die Tourist-Info Bad Endorf mit dem Paket „Bad Endorfer Zuckerl plus“ bereit – es kombiniert eine Freikarte für das Theater mit vergünstigten Gutscheinen für Chiemsee-Schifffahrt, Kampenwand-Bahn und Chiemgau-Thermen.

Foto: Theatergesellschaft Bad Endorf – Wanderung auf einem Stück Jakobsweg durch Bad Endorf – vorne weg: Gerhard Waschin aus Grassau, ein ausgewiesener Kenner der Kirchengeschichte in der Region Chiemgau und Salzburg

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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