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Wandertipp: Schneeschuhwanderung ins Herz des Rofangebirges

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Landschaftlich ist diese beliebte Halbtagestour schon beim Aufstieg ein Traum. Manche bezeichnen sie als die schönste Ski-/Schneeschuhtour im Rofan. Größtenteils ist sie als leicht einzustufen, mal ist sie recht sacht, dann wieder etwas steiler, letzteres insbesondere beim Gipfelaufstieg. Doch stehen wir erst auf dem Gipfel, dann ist die Aussicht wirklich außergewöhnlich: Direkt in der Nachbarschaft, schon beim Aufstieg zum Gipfel imposant, die Nordabstürze der Hochiss, der höchsten Erhebung im Rofan. Auf der anderen Seite fallen die Nordwände der Rofanspitze ebenfalls mehrere Hundert Meter nahezu senkrecht zu Tal. Aber damit nicht genug: Vor uns liegt fast das ganze Rofangebirge mit seinen vielen Zacken, die ringförmig über die hügelige Hochfläche angeordnet sind. Und in der Ferne erblicken wir die Bayerischen Voralpen, die Kitzbüheler, Zillertaler und Tuxer Alpen, das Karwendel usw. – bei guter Fernsicht wirklich ein schönes Erlebnis.
Auf dem Gipfel thront seit 2020 ein Kreuz aus purem Granit. Es wurde zur Erinnerung an das 60-jährige Bestehen der Bergrettung Maurach angebracht.

Startpunkt:
Mautfreie Anreise über das Tegernseetal, von München kommend bis zur Autobahnausfahrt Holzkirchen. Von dort über den Tegernsee und Achenpass (941 m) zur Staatsgrenze und weiter am Achensee entlang bis Maurach. Oder über die Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Wiesing-Achensee-Zillertal. Von dort über die Achenseebundesstraße B 181 bis Maurach (10 km). Weiter mit der Seilbahn in 10 Minuten hinauf zur Erfurter Hütte. Fahrzeit ab Rosenheim ca. 50 Minuten.

Die Tour:
Von der Bergstation aus wandern wir am rechten Rand auf der Skipiste kurz bergab, dann wieder aufwärts, passieren nach wenigen Minuten die Mauritzalm und folgen gleich nach dieser rechts der Beschilderung auf den Winterwanderweg. Hier verläuft unser Weg nochmals kurz bergab und wir queren den Gschöllkopf südseitig. Nachdem wir das Skigebiet hinter uns gelassen haben, steigt das Gelände an und wir erreichen nach einem kurzen, steileren Aufstieg einen flachen Absatz. Schlagartig wechselt das Panorama und wir überblicken die arktisch anmutende Hochgebirgslandschaft der «Gruba». Eigentlich heißt sie wohl «Gruber» nach A. Gruber, der 1939 das erste Mal mit K. Kögl die Schwierigkeit UIAA VI im Rofan geklettert ist (Rofanturm-Nordwand). Bis hierher ist der Aufstieg identisch mit dem Skiweg zur Rofanspitze. Auf dem Sattel folgen wir dem gelben Wegweiser zur Seekarlspitze. D.h., wir halten uns nun bei einer Gabelung links kurz nach Norden (rechts führt der Weg zur Rofanspitze). Achtung: Oft führen Spuren ganz links nach Nordwesten. Auf dieser Variante muss allerdings ein steilerer und oft gefährdeter Hang gequert werden. Deshalb halten wir uns Richtung Nordosten und durchqueren das weite Hochtal westlich des Krahnsattels und gehen durch das wellige Gelände recht flach auf den dominierenden Rosskopf zu. Dabei bleiben wir in weitem Abstand zu den oft überwechteten Osthängen des Spieljochs. Bevor wir den Fuß des 30 Grad steilen, aber problemlosen Gipfelhanges erreichen, geht es noch einmal kurz etwas bergab. Dort mündet auch von rechts der Alternativweg, welcher über einen Zwischenabstieg durch die Gruba hierher führt. Nun steigen wir – zuerst etwas links haltend – in beliebigen Serpentinen zum Gipfelkreuz empor.
Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.

Informationen kompakt:
Dauer: ca. 3,5 Std.
Höhenunterschied: 510 m
Schwierigkeit: Im Grund recht einfach, doch es gibt einige steilere Stellen
Lawinengefahr: Vorsicht nach starken Schneefällen.
Exposition Südwest – Süd – Südost.
Lawinenlagebericht beachten, z.B. auf roBerge.de
Einkehr: Erfurter Hütte
GPS-Track zum Download  auf roBerge:  bit.ly/roberge-rofan

Text und Fotos: Reinhard Rolle / www.roBerge.de

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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