Tourismus

Wandertipp: auf den Mitterberg bei der Schuhbräualm

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Feilnbacher Berge beherbergen nicht nur den bekannten Wendelstein, weitere große und kleine Gipfel laden zu schönen Bergtouren ein. Zu den ganz kleinen gehört der Mitterberg, ein sanfter, baumloser und flacher Wiesenbuckel südlich des Farrenpoint. Seinen Namen hat er angeblich daher, dass er genau in der Mitte zwischen Rampoldplatte und Farrenpoint liegt. Trotz seiner geringen Höhe von 1214 Meter und seiner leichten Erreichbarkeit ist die Aussicht auf Rosenheim, das Inntal, den Chiemsee und den nahen Wendelstein großartig. Der Gipfel des bekannteren Farrenpoints und natürlich des Wendelsteins scheinen nur einen Katzensprung entfernt zu sein. Und das sind genau die großen Vorteile des Mitterbergs für eine ideale Familienwanderung: Er ist sehr leicht zu erreichen, durchwegs ungefährlich und bietet trotzdem eine weite Fernsicht. An sehr klaren Tagen reicht der Blick sogar mehrere hundert Kilometer über das Alpenvorland hinweg bis zum Böhmerwald. Trotzdem ist der Gipfel nicht oft besucht. Erfahrene Bergwanderer rümpfen wohl ihre Nase und ziehen in dieser Region lieber die Rampoldplatte (1422 m) oder die Hochsalwand (1624 m) vor.

Anfahrt: Über die Autobahn A8 München – Salzburg fahren wir bis zur Anschlussstelle Bad Aibling und von dort bis nach Bad Feilnbach. Bei der Jenbachbrücke im Ortszentrum biegen wir südlich in die Wendelsteinstraße ein und folgen dieser bis zu einer Mautstelle am unteren Jenbach-Parkplatz. Wir bleiben auf dieser Straße und fahren noch  zwei Kilometer hinauf zum oberen Jenbach-Parkplatz (828 m, GPS-Wegpunkt N47 44.297 E12 01.047), unserem heutigen Ausgangspunkt. Achtung: Zwischen Ende November und Anfang Mai ist die Straße zwischen der Mautstelle und dem oberem Parkplatz je nach Schneelage gesperrt. Öffentliche Verkehrsmittel: Diese fahren nur bis Bad Feilnbach. Der Fußweg bis zum oberen Jenbach-Parkplatz dauert ab der Ortsmitte ca. 1,5 Stunden, erfolgt auf einer Autostraße und ist für Familien deshalb nicht zu empfehlen.

Tourenbeschreibung: Nur ein paar Meter sind es zu Fuß vom Parkplatz, dann verlassen wir schon den Wald und sehen vor uns das freie Gelände der Maier-Alpe, umrahmt von diversen Gipfeln. Von weit oben grüßt der Wendelstein herunter, ganz rechts steht sein kleiner Bruder, der Breitenstein. Kinder, die sich für die Geologie interessieren, können einige Gehminuten später auf dem Hauptweg eine Schautafel betrachten, die über die Entstehung der Maier-Alpe Auskunft gibt. Ansonsten wenden wir uns aber sofort nach links in den Wald und folgen dem Wegweiser zum Farrenpoint bzw. zur Schuhbräualm. Nach wenigen Minuten stoßen wir auf die erste Wegegabelung. Während rechts der Weg zur urigen Hillstoana-Alm führt, gehen wir geradeaus weiter. Leicht bergauf passieren wir die unbewirtschaftete Sonnenholz-Hütte. Nach ihr wird unser Weg steiler und auch schotteriger, bleibt aber völlig ungefährlich. Er führt weiter durch den Wald bis in das Gelände der Walchalm. Unser Weg dreht hier nach links. Bei der nächsten Gabelung bleiben wir geradeaus und erreichen die sonnige Hansenalm mit ihrer kleinen Kapelle. Hier erblicken wir auch schon vor uns die pyramidenförmige, flache Graskuppe unseres Zielberges. Wir stoßen wieder auf einen breiteren Weg und wandern nun auf direkt auf den Mitterberg zu. Durch eine kleine Baumgruppe und danach der jeweils guten Beschilderung folgend, halten wir uns bei den nächsten zwei Gabelungen immer rechts. Hier können wir auch erstmals einen überraschenden Blick hinunter auf das Alpenvorland werfen. Dort, wo wir auf den herabziehenden Westgrat des Mitterberges treffen, verlassen wir den Hauptweg und gehen nun über einen Wiesenweg genau östlich direkt auf den Gipfel (1214 m) zu. Von dem hölzernen Gipfelkreuz aus haben wir einen schönen Blick in das Alpenvorland und die umliegenden Berggipfel. Mit Rosenheim im Hintergrund bildet das Gipfelkreuz – zusammen mit den kleinen Gipfelbezwingern – ein tolles Fotomotiv. Ganz in der Nähe gibt es mit etwas Glück im Frühjahr und Sommer vielfältige Blumen wie den geschützten Enzian, die Berg-Flockenblume oder das Knabenkraut zu sehen. Auch eine alte Holzbank lädt zum Brotzeitmachen ein.

Abstieg: Wer seinen Brotzeitbeutel zuhause gelassen hat, kann in wenigen Minuten die Schuhbräualm (1157 m) aufsuchen. Wir erreichen sie, indem wir vom Gipfel auf dem linken Weg über den Südhang absteigen. Schon kurz darauf stoßen wir wieder auf die Forststraße, in die wir jetzt links einbiegen und die letzten 250 Meter zur beliebten Almhütte spazieren. Die Alm ist von Mai bis Oktober geöffnet.

Der weitere Rückweg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Von der Schuhbräualm aus bleiben wir dabei gleich auf der Forststraße und ersparen uns dem Umweg über den Gipfel. Wir müssen lediglich auf Mountainbiker achten, die hier zwischen Farrenpoint und Schuhbräualm ihre Runden drehen.

Auch nach der Tour bleibt es spannend, denn die Kinder haben die Möglichkeit, im Jenbach zu plantschen. Hierzu fahren wir wieder hinunter zur Mautstelle und stellen unseren PKW direkt dahinter ab. Parkgelegenheiten gibt es genügend. Noch vor der Brücke gehen wir nach rechts auf den Fußweg und gelangen nach wenigen Minuten in das sogenannte Jenbachparadies. Hier ist der Bach recht flach, die Kinder können gefahrlos herumplantschen, es gibt Ruhebänke und sogar einen Kiosk.

Ein weiterer Tipp für heiße Sommertage: Direkt im Ortszentrum von Bad Feilnbach finden wir eine hervorragende italienische Eisdiele, wo es für alle kleinen Schleckermäuler die richtige Eissorte gibt.

Angaben zum Weg:

  • Wegcharakteristik: Forststraße, Berg- und Wiesenwege
  • Schwierigkeit: leicht, für Kinder gut geeignet, nicht für Kinderwagen
  • Gehzeit: Aufstieg 1 Std. 15 Min., Abstieg 1 Std.
  • Höhenunterschied: 420 hm
  • Orientierung: einfach
  • Winterwandern und Schneeschuh möglich

Aus dem Wanderführer “Familienwandern Bayerische Alpen und Tirol” von Reinhard Rolle, erschienen im Rosenheimer Verlagshaus.

Hinweis und Einladung:

  • Vortrag “Unsere Berge” mit Videos und vielen Bildern von Reinhold Rolle
  • Datum: Mittwoch 11.3.2020
  • Beginn: 19:30 Uhr, Dauer 1 Std. 15 Min.
  • Ort: Saal der Pfarrei Heilige Familie, Rosenheim, Kastenauer Straße 32

Anhang:

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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